US-Wirtschaft ist weiterhin robust
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Auf den ersten Blick steht das negative Ergebnis (in lokaler Währung) der US-Aktienindizes in der ersten Jahreshälfte in krassem Gegensatz sowohl zur Stärke der amerikanischen Wirtschaft als auch zur überwiegend robusten Verfassung der Unternehmen in den USA. Dies berichtet John Hatherly, Head of Global Analysis bei der britischen Fondsgesellschaft M&G. Mit einer Rate von über 3 Prozent wachse die US-Wirtschaft nach wie vor schneller als die Volkswirtschaften der anderen führenden Industrieländer. Trotz dieses positiven Umfelds hätten die Anleger in den USA aber relativ große Zurückhaltung gezeigt.
In der Skepsis der Anleger hätten sich zum einen schlechte Nachrichten widergespiegelt, insbesondere der starke Ölpreisanstieg, zum anderen aber die Sorge, dass die Unternehmensgewinne nach einer langen Phase kräftigen Wachstums an Schwung verlieren könnten, so der Experte im aktuellen Investment Briefing. Hinzu komme, dass die hohen Bewertungen amerikanischer Aktien internationale Investoren abschrecken, während US-Fonds den Blick auch ins Ausland richten.
Die wohl wichtigste Entwicklung des letzten halben Jahres sei die dramatische Erholung des Dollars gewesen. Gegenüber dem Euro habe die US-Währung um 11 Prozent zugelegt, und das, obwohl das enorme Leistungsbilanzdefizit der USA kein bisschen geschrumpft sei. Anlegern mit Sitz in Ländern, deren Währungen gegenüber dem Dollar fielen, habe dies hohe Gewinne beschert.
Die US-Wirtschaft präsentiere sich weiterhin recht robust. Bei den Unternehmensgewinnen würden bescheidene Fortschritte erwartet. Klarheit sollten die Ergebnisse und Kommentare der Firmen in der bevorstehenden Berichtsphase ab Mitte Juli bringen, so Hatherly.
Einige Fragezeichen blieben aber bestehen. Der Ölpreis werde, nachdem er die Marke von 60 US-Dollar gestreift hat, wieder zu einem wichtigen Faktor für die Stimmung an den Aktienmärkten. Ein plötzliches Emporschießen, etwa auf 70 US-Dollar, hätte mit Sicherheit negative Folgen, hieß es in dem Marktkommentar. Ein weiterer Dollaranstieg wäre ebenfalls eine Belastung – immerhin würden rund 20 Prozent der Gewinne amerikanischer Unternehmen im Ausland erwirtschaftet.
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