Kommentar
19:18 Uhr, 28.12.2005

US-Verbraucher schließen das Jahr gut gelaunt ab<br />

1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen hat im Dezember nach dem star-ken Anstieg vom November nochmals deutlich von 98,3 auf 103,6 Punkte zugelegt. Das war sogar noch etwas mehr als wir und die von Bloomberg befragten Analysten erwartet hatten (Bloomberg-Median und DekaBank: 103,0 Punkte). Im Gegensatz zum Vormonat hat dieses Mal die Lagekomponente mit einem Plus von 8,3 Punkten auf 121,5 Punkte stärker zugenommen als die Erwartungskomponente, die lediglich um 3,2 Punkte auf 91,6 Punkte kletterte.

2. Zwar sind die Benzinpreise in den letzten Tagen wieder etwas angestiegen, doch im Vormonatsvergleich lagen sie im Dezember immer noch etwas niedriger als im November und, was viel wichtiger ist, weit entfernt von den Höhen, die sie im Herbst erreicht hatten. Von den Benzinpreisen lassen sich die mobilen US-Amerikaner durchaus die Laune verhageln, das haben sie uns in den letzten Monaten demonstriert.

Demzufolge hat sich mit dem nochmals leicht gesunkenen Benzinpreis im Dezember die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage erneut verbessert.

Doch das allein war nicht der Grund für die Hochstimmung. Die Arbeitsmarktlage wurde im Dezember so gut beurteilt wie seit September 2001 nicht mehr. Dies ist am Saldo aus den Antworten, die eine bessere Lage als im Vormonat bescheinigten, und denen, die die Lage als schlechter auswiesen, deutlich abzulesen. Bei den Erwartungen legten die Arbeitsmarkterwartungen und die Einkommenserwartungen nur leicht zu, die Erwartungen für die zukünftige Wirtschaftslage etwas stärker.

3. Mit den Daten zur Arbeitsmarktlage fühlen wir uns bestätigt in der Erwartung, dass die Arbeitsmarkt-daten für den Dezember (Veröffentlichung am 06.01.06) mit einer positiven Überraschung aufwar-ten werden. Wir rechnen mit einem Anstieg der Beschäftigung außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors um 230.000 Personen. Und wenn der Arbeitsmarkt läuft, dann steigt auch die Kauflaune der US-Verbraucher. Demzufolge dürfte der private Konsum nach der kurzzeitigen schwächeren Entwicklung im vierten Quartal 2005 zu Beginn des neuen Jahres wieder mit höherer Dynamik durchstarten.

4. Finanzmarktreaktionen: Da die Daten weitgehend im Rahmen der Erwartungen veröffentlicht wurden, waren an den Rentenmärkten keine deutlichen Reaktionen auf die Bekanntgabe zu sehen. Der DAX gewann innerhalb weniger Minuten nach 16.00 Uhr etwa 5 Punkte auf knapp unter 5460 Punkte, ging danach aber etwas in die Knie, nachdem die Rohölpreise zulegten. Der Euro verlor kurzzeitig etwa 0,2 Cent gegenüber dem US-Dollar.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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