US-Unternehmen streichen so viele Stellen wie seit 20 Jahren nicht
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Nach Angaben der Personalberatung Challenger, Gray & Christmas summierten sich die angekündigten Entlassungen auf 153.000, fast dreimal so viele wie im Vorjahresmonat und der höchste Oktoberwert seit 2003. Besonders betroffen waren Technologie- und Logistikunternehmen, die ihre Strukturen im Zuge der fortschreitenden Automatisierung und einer abkühlenden Konjunktur anpassen.
KI und Effizienzdruck als Katalysatoren
"Einige Branchen korrigieren den Personalaufbau der Pandemiejahre“, sagte Andy Challenger, Chief Revenue Officer des Beratungsunternehmens. "Gleichzeitig zwingt die Einführung von KI, die nachlassende Konsumlaune und steigende Kosten viele Unternehmen zu Sparmaßnahmen und Einstellungsstopps.“ Wer derzeit seinen Arbeitsplatz verliere, habe es schwerer, rasch eine neue Stelle zu finden, ein Signal für zunehmende Risse im bislang robusten Arbeitsmarkt.
Die Welle der Entlassungen zieht sich quer durch Branchen und Konzerne. Neben Technologieriesen wie Amazon und Meta Platforms kündigten auch Handelsunternehmen wie Target sowie der Medienkonzern Paramount Skydance Stellenstreichungen an. Besonders im Warenlager- und Logistikbereich macht sich die Normalisierung des Onlinehandels bemerkbar: Nach dem pandemiebedingten Boom reagieren viele Unternehmen nun mit Personalabbau auf sinkende Volumina.
Zwar meldete der Arbeitsvermittler ADP im Oktober einen leichten Beschäftigungszuwachs von 42.000 Stellen nach zwei Rückgängen in Folge. Doch im Jahresverlauf zeigt sich ein klarer Trend zur Abschwächung. Insgesamt haben US-Unternehmen seit Jahresbeginn mehr als eine Million Jobs gestrichen, der höchste Stand seit der Pandemie. Neueinstellungen sind auf dem niedrigsten Niveau seit 2011, und selbst die saisonalen Beschäftigungspläne zum Jahresende fallen so verhalten aus wie noch nie seit Beginn der Erhebung 2012.
Die jüngsten Zahlen stehen im Widerspruch zur Einschätzung von Fed-Chef Jerome Powell, der zuletzt nur von einer "sehr allmählichen Abkühlung“ des Arbeitsmarkts gesprochen hatte. Tatsächlich deutet vieles darauf hin, dass die Kombination aus technologischem Strukturwandel, steigenden Finanzierungskosten und vorsichtiger Konsumstimmung den Arbeitsmarkt tiefer trifft, als es die offiziellen Beschäftigungszahlen bislang zeigen.
Challenger sieht nur begrenzten Anlass zur Hoffnung: Mit möglichen Zinssenkungen und einem starken Novembergeschäft könnten Unternehmen zwar kurzfristig wieder einstellen. "Doch derzeit spricht wenig für eine kräftige saisonale Belebung“, sagte er.
Fazit: Die Märchen, die Donald Trump über die vermeintlich starke US-Konjunktur erzählt, dürften sich als klar falsch erweisen. Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten verliert in immer mehr Bereichen an Schwung, was bislang lediglich durch die massiven Investitionen in Künstliche Intelligenz überdeckt wird. Die Federal Reserve wird um weitere Zinssenkungen kaum herumkommen. Vielleicht steht schon bald wieder eine Diskussion über ein neues Quantitative Easing bevor.
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Gelddrucken (QE) als neues Allheilmittel. Die Geldmengenausweitung führt zu immer geringeren positiven Effekten in der Wirtschaft (Arbeitsmarkt) und treibt im Endeffekt nur die Vermögenspreise weiter an (asset price inflation). Bin also gespannt wie lange die Medizin noch verabreicht wird, die Nebenwirkungen (Inflation) haben ja schon eingesetzt und auch die (inflationsbereinigte) Konsumzurückhaltung wird unweigerlich folgen.