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10:29 Uhr, 15.05.2003

US-Telekomsektor: Kampf mit harten Bandagen

Verizon Communications, der größte lokale Telekomdienstleister der USA, hat eine nie zuvor da gewesene Kampagne gegen MCI, das Skandalunternehmen mit dem früheren Namen Worldcom, gestartet und fordert die Liquidation des Unternehmens. Dies berichtet das Wall Street Journal (Donnerstagsausgabe).

Die Chancen, dass Verizon Communications (WKN: 868402, US: VZ) mit dem Plan Erfolg haben wird, stehen jedoch gering, da 90% der Kreditgeber von MCI dem laufenden Restrukturierungsplan zustimmten. Der ehemalige hochrangige Hewlett-Packard (WKN: 851301, US: HPQ) Vorstand Michael Capellas, der jetzt Vorstandschef von MCI ist, rechnet damit, im September 2003 das Unternehmen aus dem laufenden Insolvenzverfahren bewegen zu können.

Trotzdem versucht William Barr, ein früherer US-Staatsanwalt und jetziger Chefsyndikus von Verizon, eine Liquidation von Worldcom durchzusetzen, da das Unternehmen durch zahlreiche tiefreichende Skandale Skandale aufgefallen ist. Zudem würde MCI das Insolvenzverfahren mit weit weniger Verschuldung verlassen - die Kreditlast werde schätzungsweise bei $4-$5 Milliarden liegen - $36 Milliarden weniger als noch vor Jahren. Damit würde eine Wettbewerbsverzerrung ausgelöst, so Barr, da andere Telekomdienstleister wie Verizon ($54 Milliarden Schulden) und AT&T ($18 Milliarden) viel höher verschuldet seien, als MCI. So habe MCI durch geringere Zinsbelastungen die Möglichkeit, die Preise sehr stark zu drücken. MCI verfügt über 20 Millionen Kunden und 55,000 Mitarbeiter.

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