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15:13 Uhr, 22.02.2011

US-Raffinerien zahlen auch schon $100

Tolle Infos des Wall Street Journal

Das WSJ hat herausgefunden, dass US-Raffinerie-Betreiber wie die Valero Energy Preise bezahlen, die sich eher am 108$-teuren Brent orientieren, und nicht am immer noch 92$-teuren WTI.

Im Quartalsbericht schrieb Valero, dass nur 300.000 von den im Quartal gekauften 2,1 Millionen Barrels Öl sich an WTI orientieren. Lousiana Sweet Crude, das beliebt ist wegen seines extra niedrigen Schwefelgehalts, schloss am Freitag schon bei 104$. Das sind $18 mehr als bei WTI am Freitag, während der Preisabstand normalerweise bei $3-$4 liegt.

Merke: Raffinerien in den USA kommen gar nicht so günstig an das Öl ran, auch wenn man das vermuten könnte. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Belastung durch $100-Öl schon längst auch in den USA angekommen ist.

Ich hatte mir die ganze Zeit die Frage gestellt, ob die USA diese Überfüllung in Cushing aus irgendeinem Grund absichtlich herbeigeführt haben, etwa um ihre Wirtschaft zu stützen. Das ganze muss man dann aber doch etwas differenzierter sehen. Nur wenige Raffinerien beziehen ihr Öl von Cushing, dem Handelsplatz, der der Lieferort für leichtes, süßes (schwefelarmes) Öl ist, zu dem auch das an der NYMEX gehandelte WTI zählt.

Hier sieht man die Pipelines, die in den USA Öl transportieren.

Quelle: Canadian Association of Petroleum Producers, Pipeline-Status vom Juli 2010.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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