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16:48 Uhr, 08.07.2004

US-Profis glauben an eine baldige Erholung

Quelle: Biotech-Experte.de

Ängste im Hinblick auf die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft sowie die weltweite Bedrohung durch potenzielle Terroranschläge haben vielen Investoren im Juni die Suppe kräftig versalzen und ihren Appetit auf ein Minimum reduziert. Auch in der Biotechbranche machte sich die geringe Nachfrage nach Aktien bemerkbar, so dass die Performance der meisten Unternehmen, trotz einer Vielzahl guter Nachrichten, im Juni deutlich zu wünschen übrig ließ. Selbst die im Juni abgehaltenen Konferenzen BIO 2004 und das ASCO Meeting, die zu den wichtigsten wissenschaftlichen Kongressen des ganzen Jahres zählen, konnten nicht die sonst übliche Euphorie in der Branche aufkommen lassen.

Auch die Medien waren zum Teil an der nur schwachen Performance der US-Biotechunternehmen im Juni verantwortlich. Die beherrschenden Themen waren nicht wie sonst üblich die Unternehmensnachrichten, sondern die Rückgabe der Souveränität an das irakische Volk und die Zinsanhebung durch die Fed. Beide Ereignisse wurden ungewöhnlich stark aufgebauscht und hielten einen nicht unerheblichen Teil der Investoren von einem Investment ab. Laut einem Statement von G. Steven Burrill, CEO von Burrill & Company, eines in San Francisco ansässigen Investmenthauses, dass sich auf den Handel mit "Life Science" Aktien spezialisiert hat, haben alle guten Meldungen seit Beginn des Monats Juni nicht zum gewünschten "kickstart" in der Branche geführt. Weder die frühe Abgabe der Souveränität im Irak und der Fall des Ölpreises um 3,5 Prozent, noch die gestiegenen Privatausgaben im Mai und die Meldung der Fed, die Zinsen um nur 25 Basispunkte anzuheben, konnten am lahmen Börsenhandel im Juni etwas ändern.

Fast schon als Ironie kann man dieses Szenario bezeichnen, denn die vorgestellten Daten auf dem ASCO Meeting konnten alle Erwartungen der Investoren und Analysten erfüllen und eine Vielzahl von Biotechunternehmen stehen besser als je zuvor da. Innovative Produkte, klinischer Erfolge am laufenden Band und eine nicht unerhebliche Anzahl wissenschaftlicher Durchbrüche schreien eigentlich nach einem Investment in die Branche, dieser Meinung ist auch Steven Burrill, der sich den trägen Handel im Juni auch nicht erklären kann.

Die sonst deutlich besser als der Gesamtmarkt performende US-Biotechbranche blieb laut Burrill im Juni sogar hinter dem Nasdaq Index und sogar hinter dem eher konservativen Dow Jones Index zurück. Der eigens für diesen Vergleich von Burrill & Company kreierte Burrill Biotech Select Index stieg im Juni lediglich um ein kaum erwähnenswertes Prozent. Der Dow Jones Index konnte dagegen den Juni mit 2% Plus beschließen, der Nasdaq Index war mit plus 3% im Juni sogar der Spitzenreiter. Allerdings führt der von Burrill & Company kreierte Burrill Biotech Select Index im Jahresvergleich noch vor den genannten Indizes. Der Burrill Biotech Select Index liegt seit Jahresanfang mit plus 5% vor dem Nasdaq Index, der seit Januar lediglich 2% zulegen konnte. Der konservative Dow Jones Index ist bis heute kaum verändert.

Laut Mr. Burrill, der den US-Markt bestens kennt, zeichnet sich zwar eine Verbesserung der Indikatoren ab, doch eine Menge Unsicherheitsfaktoren werden den Gesamtmarkt, der auch die Biotechbranche mit einschließt, zumindest noch eine Weile nur schleppend verlaufen lassen. Allerdings geht Steven Burrill davon aus, dass mit dem Start der Wahlkampagnen in den USA eine Rally an den Märkten nicht unwahrscheinlich ist. Damit liegt Burrill sicher richtig, zumindest wenn man der Historie trauen kann. Bisher waren nämlich Wahlkampf-Phasen in den USA stets mit einem Aufwärtstrend an den Aktienmärkten korreliert.

Dass die Biotechbranche in den nächsten Wochen eher seitwärts als aufwärts tendieren könnte, das ändert allerdings nichts am steigenden Wert vieler Unternehmen. Ganz im Gegenteil, gerade eher niedrigen Bewertungen vieler interessanter Unternehmen, die sich mit ebenso interessanten Produkten beschäftigen, spricht sogar für einen Einstieg. Denn die Entwicklung in der Branche kommt ja nicht zum Stillstand, auch wenn diese viele Kurse gegenwärtig bevorzugt tun.

Medikamente werden weiterhin in klinischen Studien getestet, FDA Zulassungen werden erteilt werden und Kooperationsvereinbarungen werden kleinen Companies zum Erfolg verhelfen.
Steven Burill geht auch davon aus, dass trotz des eher trägen Marktumfeldes, die IPO-Maschinerie nicht zum Stillstand kommt. Auch im Juni trauten sich in den USA vier Biotechs an die Börse und wurden von der Wall Street willkommen geheißen. Ingibitex (INHX), Metabasis Therapeutics (MBRX), Senomyx (SNMX) und Momenta Pharmaceuticals (MNTA) vollzogen im Juni den Sprung an die Börse. Dass die Chancen für Biotechs weiterhin gut sind und die lahmende Performance nur eine vorübergehende Situation ist, davon ist auch Steven Burrill ganz fest überzeugt. Eines ist klar, bei einer überzeugenden Story lassen sich auch Investoren, trotz unsicherer Zeiten, für ein Investment erwärmen. So stieg Börsenneulinge Momenta, der bereits vermarktete Wirkstoffe durch komplexe Zuckerverbindungen verbessern will, seit seinem Börsenstart um immerhin 30%.

Die Biotechbranche zählt zu den chancen- und zugleich risikoreichsten Sektoren, nur wer sich dieses Dualismus bewusst ist, wird langfristig Gewinne mit Biotechaktien erzielen können.
Mangel an Zeit und/oder fehlender Sachverstand sind zwar nicht die einzigen, jedoch die häufigsten Ursachen für erhebliche Kursverluste mit Biotechaktien.

Fakt ist: Auch Zeit und der nötige Sachverstand sind keine 100%igen Garantien für ein erfolgreiches Biotechinvestment, doch sie tragen ganz signifikant zur Minimierung des Verlustrisikos sowie zur Maximierung von Gewinnchancen bei.

Das Team von www.Biotech-Experte.de verfügt über beides und macht auch sie ohne allzu großen Aufwand zu einem kleinen Biotechexperten.

Wir kommentieren mit wissenschaftlichem Sachverstand die aktuellsten News der Branche!

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Simone A. Hörrlein
Staatl. gepr. LebChem (Univ.)
(Life Scientist)

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