Kommentar
21:02 Uhr, 20.02.2019

US-Notenbank will Bilanzabbau noch 2019 stoppen

Die US-Notenbank wird die Reduzierung ihrer Bilanzsumme voraussichtlich im Jahresverlauf einstellen. Das geht aus dem Protokoll der letzten Notenbanksitzung (Fed Minutes) hervor.

Die US-Notenbank hat am Abend ihr Protokoll der letzten Notenbanksitzung veröffentlicht. Wichtigster Punkt: Die Notenbank stellt ein Ende ihres Bilanzabbaus ("Quantitative Tightening") noch im Laufe des Jahres in Aussicht. Fast alle Fed-Mitglieder wollten die Bilanznormalisierung später im Jahr beenden, so das Protokoll.

Konkret heißt es im Protokoll: "Fast alle Teilnehmer hielten es für wünschenswert, relativ bald einen Plan vorzustellen, den Abbau der Asset-Holdings der Federal Reserve im späteren Jahresverlauf zu stoppen. Eine solche Ankündigung würde mehr Sicherheit hinsichtlich des Prozesses zur Vollendung der Normalisierung der Bilanzsumme der Federal Reserve bieten." Eine beträchtliche Mehrheit der Mitglieder erwarte, dass die Reserven dann noch höher liegen würden als für eine effiziente Umsetzung der Geldpolitik eigentlich nötig sei. Wenn das so sein sollte, hielten viele Mitglieder einen weiteren "sehr graduellen Abbau" der Reserven für angemessen.

Die Fed deutet also an, dass der Abbau der Bilanzsumme bereits im Laufe des Jahres gestoppt werden könnte. Bereits beim Zinsentscheid selbst am 30. Januar hatte die Fed einen möglichen Stopp ihres Bilanzabbaus angedeutet.

In Bezug auf die Entwicklung der Leitzinsen will sich die Fed offensichtlich alle Möglichkeiten offenhalten. Viele Mitglieder des Offenmarktausschusses seien sich bezüglich des Zinskurses in diesem Jahr unsicher, heißt es im Protokoll. In ihrem Statement zum Zinsentscheid am 30. Januar hatte die Fed bereits mitgeteilt, dass sie bezüglich künftiger Zinserhöhungen "geduldig" sein wolle. Eine Formulierung, wonach voraussichtlich "einige weitere graduelle Zinserhöhungen" angemessen sein dürften, wurde zudem aus dem Statement gestrichen.

Durch den Abbau der Bilanzsumme wird dem Finanzmarkt fortlaufend Liquidität entzogen. Das Progamm hat damit die entgegengesetzte Wirkung der QE-Programme, mit denen die Fed im Anschluss an die Finanzkrise durch Käufe von Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Wertpapieren Geld in die Finanzmärkte gepumpt hatte. Der Abbau der Bilanzsumme hatte deshalb vor allem im vergangenen Jahr für Verunsicherung an den Finanzmärkten gesorgt.

Das gesamte Protokoll der Zinssitzung kann hier gelesen werden.


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7 Kommentare

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  • Brigand
    Brigand

    ......ist ja auch was schönes... Dann hat man noch ein wenig Zeit sich auf den großen Knall vorzubereiten. Ich habe erst kürzlich meine Stadtwohnung zum guten Preis verkauft und werde die Kohle ausschließlich in Gold, Anleihen, Cash und Goldminen stecken. Nach dem Knall werde ich ausschließlich in asiatische Global Player umschichten und eine Immobilie in der Krise bauen (Grundstück mit Baugenehmigung bereits vorhanden). In der nächsten Krise werden vor allem Immobilien mit einer hohen Schuldenlast zum Klotz am Bein! DAX, Spanien, UK und Griechenland war gestern. Die Player von morgen werden aus Asien und zum Teil aus Amerika kommen! Erst lockt man in die Asset Klasse und danach nimmt man es sich wieder. Wer dann der Meinung ist, die Dinge hätte man so nicht vorhersehen können, dem ist nicht zu helfen... Ob es 2019 oder 2023 knallt? - Keine Ahnung, bin doch kein Hellseher! Vermögend werde ich aber nur, wenn ich die langfristigen Trends heute erkenne und entsprechende Vorbereitungen treffe.

    11:11 Uhr, 21.02. 2019
  • G3ckOoo
    G3ckOoo

    Die FED korrigiert die Übertreibung der letzten 2 Jahre. Man wird die Märkte wieder in die richtige Spur bringen, bedeutet die Bilanzreduzierung geht vorerst weiter. Ein neues ATH im S&P ist somit ohne Abkehr nicht zu erwarten.

    08:59 Uhr, 21.02. 2019
  • Meisterkoch72
    Meisterkoch72

    Na dann kann man den Markt doch noch mehr hochkaufen, bis der Stecker gezogen wird...Derzeit ist alles irre...

    21:40 Uhr, 20.02. 2019
  • wizardmw
    wizardmw

    Mein Gott muss alles übel aussehen.....Das Spiel geht in die letzte Runde...Da hatte wohl im Dezember schon wieder die Hütte lichterloh gebrannt

    21:35 Uhr, 20.02. 2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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