Kommentar
10:22 Uhr, 10.11.2022

US-Notenbank: An ihren Worten sollt ihr sie messen

Wie wichtig die Worte von Jerome Powell sind, konnten Anleger eindrucksvoll beim letzten Zinsentscheid erfahren. Die Bedeutung der Worte lässt sich messen.

Die letzte Pressekonferenz von Jerome Powell war ein Extrembeispiel für die Bedeutung der Worte des Notenbankchefs. Erst gewann der Markt über ein Prozent und schloss dann zwei Prozent im Minus. Dass der Markt innerhalb von 45 Minuten eine so deutliche Kehrtwende vollzieht, ist selten. Was für den Aktienmarkt gilt, gilt auch für den Anleihemarkt. Die Notenbank zielt mit ihrer Politik nicht auf Aktienkurse, sondern Zinsen. Den Leitzins kann sie festlegen. Die Renditen von Anleihen werden vom Markt bestimmt. Durch Anleihekäufe kann sie die Rendite beeinflussen, aber auch Worte spielen eine große Rolle. Um die Bedeutung für die Rendite von Anleihen abzuleiten, kann man eine einfache Rechnung anstellen. Dabei bleiben Renditeveränderung kurz vor und nach einem Zinsentscheid unberücksichtigt. Bleiben Renditeveränderungen rund um einen Zinsentscheid unberücksichtigt, ergibt sich ein interessantes Bild. Seit den frühen 90er Jahren tendiert die Rendite 10-jähriger Anleihen seitwärts und nicht abwärts (Grafik 1).

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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