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22:40 Uhr, 21.04.2006

US: Nasdaq wegen Dell unter Druck

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Nach den starken Kursanstiegen in dieser Woche schlossen der S&P 500 und der Nasdaq Composite schwächer, während der Dow Jones erneut leicht fester aus dem Handel ging. Der Dow Jones erreichte im Handelsverlauf bei 11405 Punkten ein neues Sechsjahreshoch.

Der Blue-Chip-Index schloss schließlich 0,04% im Plus bei 11,347 Zählern. Die Technologiewerte am Nasdaq Composite verloren um 0,83% auf 2,342 Zähler, während der marktbreite S&P 500 Index mit einem Minus von 0,01% bei 1311 Zählern auf Vortagesniveau aus dem Handel ging.

Schwächend wirkte sich ein erneut erstarkter Erdölpreis auf den Handel am Freitag aus. Der zeitnahe Kontrakt für US-amerikanisches Leichtöl stieg auf Schlusskursbasis um 1,48 Dollar auf 75,17 Dollar je Barrel. „Die Inflationsangst spielt an den Märkten immer noch eine große Rolle“, so ein Händler in New York. Der Goldpreis konnte sich nach den starken Abgaben am Vortag leicht erholen und stieg um 12,40 Dollar auf 635,50 Dollar pro Feinunze. Damit wurde fast der gesamte Vortagesverlust von 12,90 Dollar wieder ausgeglichen.

Technologiewerte an der Nasdaq litten unter einer Abstufung der Aktien des weltgrößten PC-Herstellers Dell. Die Titel büßten um 4,36% auf 27,01 Dollar ein. Der schwache Ausblick des Unternehmens für das PC-Geschäft in den USA und die schwierige Nachfrage-Situation auf den Endmärkten dürfte die Margen des PC-Riesen bald unter Druck bringen, hieß es in der am Freitag von Citigroup veröffentlichten Studie. Dell habe in der Vergangenheit ausgeführt, dass das Geschäftsmodell optimal funktioniere, wenn das Wachstum der PC- und Server-Sparte oberhalb des Gesamtmarktwachstums liege. Dies sei leider in den letzten Quartalen nicht mehr der Fall gewesen. Seit 2001 habe sich außerdem der Preisvorteil Dell gegenüber den Konkurrenten auf unter 5 Prozent verringert. Dementsprechend werde der Konzern früher oder später die Preise senken müssen, um Marktanteile zurück zu gewinnen, was sich negativ auf die Gewinnsituation Dells auswirken werde. Zudem seien dringend Investitionen in die Bereiche Vertrieb und Serviceleistungen notwendig.

Stark entwickelten sich am Freitag die Anteile der Internetsuchmaschine Google. Das Unternehmen veröffentlichte am Vortag starke Quartalszahlen und wurde am Freitag von zahlreichen Analysten, darunter auch Lehman Brothers, positiv kommentiert. Lehman hoben ihr Kursziel von 450 auf 520 Dollar an. Es sei laut Lehman Brothers davon auszugehen, dass Google weitere Anteile im Internetsuchmaschinenmarkt gewinnt, die Einnahmen aus Werbung steigert und in neue Produkte sowie in andere Medienbereiche expandiert. Die Experten heben die Gewinnschätzungen für 2006 und 2007 von 8,87 auf 9,39 Dollar bzw von 11,85 auf 12,70 Dollar je Aktie an. Zudem besteht die Erwartung, dass Google über Yahoo weiterhin die Oberhand behält. Google Aktien verteuerten sich um 5,33 Prozent auf 437,10 Dollar.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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