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06:22 Uhr, 30.04.2002

US Marktbericht

USA: Seller weiterhin auf Pole Position

Marktteilnehmer auf der Verkäuferseite beherrschten am Montag abermals die Wall Street Szenerie und liesen den Standardindex S&P 500 und den Technologieindex Nasdaq auf neue 2002´er Tiefststände fallen. In den letzten Handelsstunden des vorletzten Apriltages wurden die Verkäufer besonders bei den Internet-, Biotechnologie- und zyklischen Sektoren aktiv.

"Der Markt hat keine Impulse mehr. Die Investoren sind nun endgültig total verängstigt," so der Hinweis Barry Hyman´s, dem leitenden Investment Strategen bei Ehrenkrantz King Nussbaum.

Himmelhohe Erwartungen wurden in die ersten Schritte der Wirtschaftserholung gesetzt, die meisten gingen davon aus, dass eine V-förmiger Konjunkturumschwung im Gange sei. "Der Markt erwartet jetzt eine langsamere, U-förmige Erholung," so Hyman weiter.

Der Industrieindex Dow Jones verlor um 90.85 Punkte oder 0.9 Prozent auf 9,819.87 Zähler und schloss damit den zweiten Tag in Folge unter der Marke von 10.000 Punkten. SBC Communications, AT&T, International Paper, American Express und Honeywell gesellten sich bei den größten Kursverlierern zu Disney, die heute um 4.48 Prozent auf 23.02 konsolidierten. Über Kursgewinne können sich die Aktionäre von Microsoft, Wal-Mart, Merck, Philip Morris und Coca-Cola freuen.

Der Nasdaq Composite tickte auf Schlussnotierung um 6.96 Punkte oder 0.4 Prozent auf 1,656.93 Zähler ins Minus, während der Nasdaq 100 Index um 4.14 Punkte oder 0.3 Prozent auf 1,246.75 Zähler verlor.

Die meisten Sektoren innerhalb des Technologie Segments mussten heute Federn lassen, im Brennpunkt der Verkäufe standen aber der Telekom und Internet Sektor. Nur der Chipsektor konnte sich heute dem Trend widersetzen und stieg.

Nachdem in der Wochenend-Ausgabe des US-Investorenmagazins Barron´s negativ über US-Biotechs gesprochen wurde, prügelten die Investoren den Merrill Lynch Biotech Hldrs um 2.53 Prozent ins Minus.

Noch schlimmer erging es dem Telekom Sektor, der durch die trübseelige Nachrichtenfront um WorldCom unter Druck geriet. Der Telekom Hldrs verlor um 4.54 Prozent.

Der Technologie Schrittgeber Index Phlx Semiconductor (SOXX) stieg heute trendavers um 0.38 Prozent auf 516.67 Zähler und kämpft damit aus charttechnischer Hinsicht mit der Marke von 510 Punkten.

Der nicht im SOXX gelistete Grafikchiphersteller NVidia stieg nach Planzahlenanhebung heute um 16.66 Prozent auf 35.43 Dollar, in der Nachbörse steigen die Aktien leicht auf 35.98 Dollar.

CE Underberg`s James Townsend ist der Meinung, dass der Nasdaq sein "vor 11. September" Tief von 1.619 nicht signifikant unterschreiten werde, vielweniger werde der Index unter das "nach 11. September" Tief bei 1.387 Punkten fallen. Die Abwärtsspirale der Fundamentaldaten im Technologiesektor sei gestoppt, so der Analyst.

Die Zahlen des März Quartals hätten zwar eine andauernde Verschlechterung im Telekommunikationsmarkt gezeigt, das Ausgabeverhalten im übrigen IT Segment sei nun zumindest stabil. Der Chip Equipment Bereich beweise lt. Townsend sogar ansteigende Tendenz.

Edward Kerschner, der globale Investmentstratege der UBS Warburg, gab heute bekannt, dass alles danach aussehe als würde die "profit recovery" in vollem Gange sein. Während die Zahlen des Q1 im Großen und Ganzen zufrieden stellend seien, würden sie implizieren, dass das Q2 wieder besser wird. Aggressive Kostensenkungen der Unternehmen, starke Produktivität, moderate Kosten für Materialien und verbesserte Margen seien aktuell zu beobachten. In der Regel würde eine normale zyklische Erholungsphase Aktien um 15-20% steigen lassen.

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