US Markt steigt im Sog des überraschenden Zinsentscheids
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Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank hat seine überraschende Senkung des Diskontsatzes zur Vergabe von Krediten an Banken um 50 Prozentpunkte auf 5,75 Prozent mit einer anhaltenden Verschlechterung der Bedingungen am Finanzmarkt begründet. Durch strengere Auflagen zur Kreditvergabe und eine zunehmende Unsicherheit habe das Potenzial für eine konjunkturelle Verlangsamung zugenommen. Die Fed räumt ein, dass die Abwärtsrisiken für das Konjunkturwachstum zusehends im Steigen begriffen sind. Die Verantwortlichen der Notenbank würden die Situation genau beobachten und Vorbereitungen für Handlungen treffen, um die negativen Auswirkungen der steigenden Verwerfungen an den Finanzmärkten auf Wirtschaft zu entschärfen.
Die für den Markt unerwartete Entscheidung einen Leitzins zu senken, hat am heutigen Tag zu deutlichen Kursgewinnen an den US Aktienmärkten geführt. Die Kursverlierer der vergangenen Wochen, Aktien aus dem Finanzsektor, konnten heute die Liste der Kursgewinner anführen. Der Securities/Dealer Index, in dem unter anderem die Aktien von Goldman Sachs, Merrill Lynch, Raymond James, Lehman Brothers, Bear Stearns, Jefferies gelistet sind, konnte um 4,04% auf 221,90 Punkte ansteigen. Der bekanntere Philadelphia Bank Index ($BKX) gewann um 3,53% auf 110,17 Punkte hinzu. Der marktbreite S&P 500 Index verbuchte ein Plus von 2,45% auf 1.445 Punkte, der DOW Jones konnte um 1,81% auf 13.079 Punkte ansteigen. Die Entscheidung der US Notenbank hat dem Aktienmarkt insofern eine Verschnaufpause gegönnt, wobei die vorliegende Intradayzyklik des Kursgeschehens nach wie vor als nicht überzeugend beschrieben werden muß.
Kursverläufe von DOW Jones, S&P 500 Index, Nasdaq100 seit Beginn 2007 (1 Kerze = 1 Tag).
Kommende Woche werden die angelaufenen Gegenbewegungen im DOW Jones bei 1.3250-13.300 Punkten, im S&p 500 Index bei 1.460 Punkten und im Nasdaq100 bei 1.912 Punkten auf relevante charttechnische Widerstände auftreffen. Im Bereich solcher Widerstände ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es zu einem Angebotsüberhang kommen kann und die Notierungen wieder nach unten abprallen. Die seit 4 Wochen anhaltenden Turbulenzen an den Märkten dürften sich fortsetzen. Es ist mit einer anhaltend hohen Volatilität zu rechnen. Man beachte die Saisonalität des breiten Aktienmarktes, wonach die Kurse im Jahresverlauf in dem zeitfenster zwischen Juni und Oktober tendenziell fallen. Übrigens macht die seit Juli dieses Jahres laufende Korrektur dem Zyklikgesetz alle Ehre, wonach 7er Jahre anfällig für Korrekturen ab Mitte des Jahres sind.
Bezüglich des Anlageverhaltens gilt es die wirklich großen markanten charttechnischen Unterstützungsniveaus bzw. die prozyklischen BUY Triggermarken genau im Blick zu behalten und sich durch das tägliche Hin und Her nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
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Kurzfristig ausgerichtete Trader haben seit einigen Wochen mit dem Phänomen zu tun, dass jedes entstehende Signal im Ansatz sofort wieder konterkariert wird. Wer auf den Zug im kurzfristigen Zeitfenster aufspringen will, sieht sich immer wieder damit konfrontiert, dass einem der Zug dann bereits schon wieder entgegenkommt. Beachten Sie kommende Woche die genannten Widerstandsmarken. Kalkulieren die vorliegende hohe Volatilität ein und machen Sie sich klar, dass solche Marken in solchen Marktphasen eher nicht punktgenau touchiert werden. Unterstützungen werden im Zuge dieser hohen Vola oft gebrochen, Stopps abgefischt, anschließend gelingt dann aber doch ein "Rebreak" und die Kurse prallen von der Unterstützung nach oben ab. Ähnlich dürfte es sich mit Widerständen verhalten.
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