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22:21 Uhr, 28.01.2005

US-Märkte verabschieden sich schwächer ins Wochenende

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Der US-Aktienmarkt verlor am Freitag an Boden, als eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums im vierten Quartal und die Unsicherheit im Vorfeld der Wahlen im Irak am Sonntag die größte Fusion in diesem Jahr, einen deutlichen Ölpreisrückgang und besser als erwartete Quartalsergebnisse überschatteten.

Der Dow Jones Industrial fiel um 40.20 Punkte oder 0.38% auf 10,427.20 Stellen, der S&P 500 Index gab um 3.19 Punkte oder 0.27% auf 1,171.36 Stellen ab und der technologielastige Nasdaq Composite verlor um 11.32 Punkte oder 0.55% auf 2,035.83 Stellen.

Das BIP war im vierten Quartal in den USA schwächer als erwartet gewachsen. So meldete das US-Handelsministerium am Freitag ein Wachstum von 3,1%, während zuvor mit 3,6% gerechnet wurde. Das sei gleichzeitig das schwächste Wachstum seit sieben Quartalen. Das Momentum in der US-Konjunktur hat sich laut dem wöchentlichen Index des Economic Cycle Research Institute zuletzt abgeschwächt. Der Index der vorlaufenden Indikatoren fiel in der letzten Woche um 0.5%, hieß es.

Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble wird den Branchenkollegen Gillette für rund $57 Mrd übernehmen. Wie beide Unternehmen am Freitag mitteilten, sollen die Gillette-Aktionäre 0,975 Aktien von Procter und Gamble erhalten. P&G verloren um 2,08% auf $54.27.

Gleich zwei negative Nachrichten gab es heute für den US-Medikamentenhersteller Merck & Co. Zum einen gab das Unternehmen bekannt, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde nun eine formelle Ermittlung wegen dem zwischenzeitlich vom Markt genommenen Medikament Vioxx durchführe. Zudem hatte ein Berufungsgericht in den USA das Patent für das Osteoporose-Medikament Fosamax als nicht gültig erklärt. So droht Merck bereits 2008 Konkurrenz durch den Generikahersteller Teva Pharmaceuticals aus Israel. Die Merck Aktie verlore an der NYSE um 10.10% auf $28.03.

Die März-Futures für US-Leichtöl verloren heute um $1.66 auf $47.18. Händler sprechen von größeren Verkäufen durch Fonds. OPEC-Präsident Ahmad Fahd al-Sabah sagte in Wien am Freitagabend, dass die OPEC am Sonntag während ihrem Meeting keine Veränderung der Fördermenge beschließen werde. Bereits im Tagesverlauf am Freitag hatte sich die Meinung durchgesetzt, dass es nicht zur Beschließung einer Förderkürzung kommen werde. Ein weiterer Delegierter sagte zudem am Freitag, dass es selbst beim nächsten Treffen der OPEC-Minister im März keine Fördermengenkürzung geben könnte. Die hohe Nachfrage aus China, die Besorgnisse der Händler über die Atompläne des Iran und die Sicherheitslage in Saudi Arabien würden die Ölpreise von sich aus auf einem hohen Niveau halten, so der Delegierte, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die zuletzt im Vorfeld der Wahlen im Irak ausgebliebenen Angriffe und Sabotageakte gegen irakische Ölinfrastruktur sorgte zudem zumindest kurzfristig für Erleichterung.

Februar-Gold schloss heute bei $425.80 je Feinunze, und damit 50 cents niedriger als noch am Vortag und $1.10 oder 0.3% niedriger als in der Vorwoche. Händlern zufolge war es erneut der Dollar, der als treibender Faktor hinter der Goldpreisentwicklung stand. Silber schloss bei $6.795 je Unze, und damit 2.5% niedriger als am Vortag und 0.3% niedriger als in der Vorwoche.

Die Fondsexperten von Trimtabs berichten, dass US-Aktienfonds in der letzten Woche $700 Millionen entzogen wurden. Anleger investierten hingegen $1.5 Milliarden in international ausgerichtete Aktienfonds. Anleger würden laut Trimtabs weiterhin eine gewissen Scheu bei der Investition von Geld in US-Aktienfonds zeigen. Händler sehen dies im Sinne eines Kontraindikators als langfristig bullishes Signal an.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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