Nachricht
22:32 Uhr, 01.07.2005

US-Märkte trotzen vor Independence Day dem Öl

Vor dem durch den amerikanischen Unabhängigkeitstag am Montag verlängerten Wochenende schlossen die US-Märkte gemischt. Während die Technologieaktien an der Nasdaq auf Vortagesniveau aus dem Handel gingen, verzeichneten die Standardwerte am S&P 500 und die Industriewerte im Dow Jones Industrial Index leichte Zugewinne.

So ging der Nasdaq bei 2,075 Stellen fast unverändert aus dem Handel, während S&P 500 und Dow Jones mit 0,26% bzw. 0,28% auf 1,194 bzw. 10,303 Stellen stiegen. Im Wochenvergleich verzeichneten die Indices leichte Zugewinne. Am Donnerstag hatte das Statement der US-Notenbank zur Leitzinsanhebung für Unmut bei den Händlern gesorgt. So machte die Fed keinerlei Andeutungen, dass der aktuelle Zinsanhebungszyklus zu einem baldigen Ende kommen könnte. Just stiegen auch die Zinserwartungen. Bis Ende 2005 wird nun eine Erhöhung auf 4% erwartet - bis zum Ende des ersten Quartals 2006 gehen die Marktteilnehmer von einer Zinserhöhung bis auf 4,25% aus. Vor dem gestrigen Zinsschritt waren in den Federal-Funds-Futures an der Chicago Board of Trade nur eine Zinserhöhung bis auf 3,75% eingepreist worden.

Die stark negative Reaktion wurde von einigen Marktteilnehmern als übertrieben eingestuft. So konnten die Märkte trotz eines wieder deutlich gestiegenen Ölpreises gestützt von positiven Wirtschaftsdaten an Boden gutmachen. Öl verteuerte sich um $2.25 auf $58.75.

Die konjunkturelle Situation in der Güterindustrie der Vereinigten Staaten hat im Juni gegenüber dem Vormonat etwas an Fahrt gewonnen. Der vom Institut der Einkaufsmanager herausgegebene nationale ISM-Index lag im Juni bei 53.8%, nach 51.4% im Mai. Erwartet wurde ein Stand von 51.5%. Wie die Universität von Michigan berichtet, stieg der proprietäre Konsumklimaindex im Juni auf 96 nach 94.8 Anfang Juni und 86.9 im Mai. Erwartet wurde ein Stand von 94.5.

Die Experten von Standard & Poor's vermelden, dass die Zahl der Dividendenerhöhungen im Juni gegenüber dem Vorjahr um 15,4% auf 120 gestiegen sei. Damit liege diese Zahl 8.1% über dem 10-Jahresdurchschnitt. Auch habe es weniger Unternehmen gegeben, die ihre Dividenden senkten oder gar ganz strichen, als im 10-Jahresschnitt.

Der Satelliten-Radio-Anbieter XM Satellite Radio gewann im zweiten Quartal 2005 640,000 Neukunden und schloss das Quartal mit insgesamt 4,4 Millionen Kunden ab. Die Zuwachsrate liegt damit 53% über jener des Vorjahres und 18% über jener des ersten Quartals. Die XM-Aktie stieg um 3,45% auf $34.82.

Microsoft hat sich in einer Antitrust-Klage mit IBM einigen können. Diese Klage stand noch in Verbindung mit der Kartellklage, die Microsoft gegen die US-Regierung wegen offenbarer Ausnutzung seiner Marktmacht verlor. In Folge der Einigung wird Microsoft an IBM $775 Millionen zahlen und einen Kredit in Höhe von $75 Millionen in seiner Laufzeit verlängern. Mit der Einigung seien alle Antitrust-Klagen und Nebenklagen, die von IBM gegen Microsoft vorgebracht wurden, ausgeräumt. Microsoft gaben um 0,52% auf $24.71 ab, während IBM um 0,63% auf $74.67 zulegten.

Der Mischkonzern 3M Co. sieht die Rückführung von vorjährigen erwirtschafteten ausländischen Gewinnen im Volumen von $1,7 Mrd in die USA vor. Aus diesem Grund rechnet das Unternehmen für das zweite Quartal mit einer Rekordsteuerbelastung von rund $75 Mio. Die 3M-Aktie stieg um 0,97% auf $73.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten