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23:48 Uhr, 04.08.2005

US-Märkte mit Verlusten aber ohne Anzeichen von Schwäche

Die US-Aktienmärkte schlossen am Donnerstag schwächer, als schwache Einzelhandelsdaten Befürchtungen nährten, dass Konsumenten durch die hohen Energie- und Benzinpreise ihre Ausgaben verringern.

Viele der größten Einzelhandelsunternehmen der USA meldeten nur geringe Umsatzsteigerungen, als das heiße Wetter die Besucherzahlen verringerte und Verbraucher ihre Zeit bei Automobilhändlern anstatt im Einzelhandel verbrachten. Nichtsdestotrotz wurde die Angst gespielt, Verbraucher könnten aufgrund der höheren Preise für Benzin und Energie anfangen zu sparen. Zwei Drittel des US-Bruttoinlandsprodukts wird durch Konsumausgaben getragen.

Die Angst wurde bestärkt durch einen erneuten Anstieg des Preises für US-Leichtöl auf 61,38 Dollar je Barrel – ein Tagesplus um 52 cents an der New York Merchantile Exchange. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass die Aktienmärkte ein sehr hohes Niveau erreicht haben und zwischenzeitliche geringe Korrekturen als „gesund“ einzustufen seien.

Ralph Acampora, technischer Analyst bei Prudential Financial, rechnet in Kürze mit einem Preis für US-Leichtöl im Bereich von 66-67 Dollar je Barrel. Die jüngsten Kursbewegungen deuten auf weitere Kurssteigerungen bei Öl hin, so Acampora. „Normalerweise (...) ist das negativ für Aktien“, schreibt der bekannte Analyst.

Er sieht jedoch keine Anzeichen für negative Auswirkungen für den Aktienmarkt. So sei das Verhältnis von Kursgewinnern zu Kursverlierern weiterhin positiv und demonstriere eindeutig die Stärke des Aktienmarktes.

Laut dem US-Arbeitsministerium sind in den USA in der abgelaufenen Woche die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 1.000 auf 312.0000 gefallen. Volkswirte rechneten dagegen mit einem Anstieg auf 317.000 Erstanträge.

Der Konsumgüterkonzern Gillette Co. erzielte im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 498 Millionen Dollar bzw 49 Cents je Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wies Gillette einen Gewinn von 426 Millionen Dollar bzw 42 Cents je Aktie aus. Die Aktie fiel um 1,42 Prozent auf 52,20 Dollar.

Piper Jaffray bestätigt Napster mit "outperform" und nennt 7 Dollar als Kursziel, nachdem das Unternehmen kürzlich Quartalszahlen vorgelegt hatte.

Zwar steht Napster unter Druck seitens des Wettbewerbers Yahoo!, so die Analysten, allerdings gelingt es Napster zunehmend die Profitabilität durch verschiedene Kooperationen zu steigern. Napster sei immer noch eine zugkräftige Marke, derer sich auch andere Unternehmen gerne bedienten. Napster ist mittlerweile auch im Markt für Klingeltöne aktiv und kooperiere mit XM Satellite und Ericsson im Handymarkt. Die Aktie verlor um 3,51 Prozent auf 4,68 Dollar.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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