US-Hypothekenkrise bleibt marktbeherrschend
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Die US-Hypothekenkrise blieb in der Berichtswoche das marktbeherrschende Thema. Staatsanleihen profitierten weiterhin von der Suche der Marktteilnehmer nach "sicheren" Investitionsmöglichkeiten. Als vertrauensbildende Maßnahme senkte die FED am Freitag den Diskontsatz, was deutlich positiv von den Märkten aufgenommen wurde. Die US-Notenbank dokumentierte damit, dass sie aufkeimende Wachstumsrisiken ernst nimmt und ihnen konsequent entgegen tritt. Auf der Währungsseite verlor der Euro sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Yen deutlich an Stärke. Mit Blick auf die japanische Währung wurde dies durch die Auflösung von Carry Trades initiiert.
Staatsanleihen gesucht
Die Flucht in den "sicheren" Anlagehafen der Staatsanleihen setzte sich in der Berichtswoche fort. Die rege Nachfrage sorgte sowohl bei US- als auch Euro-Papieren für rückläufige Renditen. Die Notenbanken standen wieder parat, um erneut den Märkten Liquidität zuzuführen. Am Freitag dann der überraschende Schritt der FED. Die amerikanische Notenbank senkte den Diskontsatz um einen halben Prozentpunkt auf nun 5,75 Prozent. Der Diskontsatz ist die Rate, zu der die FED Geld an Geschäftsbanken ausleiht. Mit diesem deutlichen Signal wurde ein wesentlicher Schritt zur Vertrauensbildung getan.
Bereits zuvor hatten die Märkte über einen Zinsschritt der US-Notenbank spekuliert. Allerdings war hierbei an eine Senkung der viel bedeutenderen Fed Funds Target Rate gedacht. Sie liegt seit der letzten Erhöhung Ende Juni 2006 unverändert bei 5,25 Prozent. Für die FED wird es darauf ankommen, inwieweit der Wachstumsprozess von den Geschehnissen unbeschadet geblieben ist.
Auch über die weitere EZB-Politik wurde gemutmaßt. Vor dem Hintergrund der Turbulenzen gingen Marktteilnehmer zunehmend dazu über, die für September nahezu schon avisierte Leitzinserhöhung anzuzweifeln. Mittlerweile preist der Markt keine weitere Anhebung des Hauptrefinanzierungssatzes mehr ein.
Euro unter Druck
Der Euro kam in der Berichtswoche sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Yen unter Abgabedruck. Gerade gegenüber der japanischen Währung neigte er zur Schwäche. Nachdem noch im Juli Rekordstände von knapp 169 Yen für einen Euro erreicht wurden, fiel die europäische Einheitswährung bis auf 153 Yen zurück. Ursache hierfür war die Auflösung von Carry Trades. Dabei nehmen Investoren Kredite in Niedrigzinswährungen (wie dem Yen) auf und legen die Gelder in höherverzinslichen Währungen (US-Dollar, Euro, AUD oder NZD) an. Angesichts der Turbulenzen an den Kreditmärkten, die zu einer deutlich erhöhten Risikoaversion bei den Anlegern führte, wurden diese Geschäfte aufgelöst. Hierdurch bekam der Yen Auftrieb, während der Euro geschwächt wurde.
Gegenüber dem US-Dollar tendierte der Euro zeitweise sogar um 1,34 USD. Überlegungen, dass die EZB im September möglicherweise keine Zinserhöhung vornehmen wird, hatten die Einheitswährung belastet.
Konjunkturzahlen finden kaum Beachtung
Die in der Berichtswoche veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten fielen per saldo zufrieden stellend aus. Vor allem die Preisdaten zeigten keine Anzeichen von verstärkten Inflationsgefahren. In Euroland hingegen enttäuschten die Wachstumszahlen von +0,3 Prozent für das zweite Quartal 2007. Insgesamt jedoch fanden die Konjunkturmeldungen in den gegenwärtigen Turbulenzen kaum Beachtung.
Ausblick
Maßnahmen der Notenbanken - siehe FED - helfen, die Märkte zu beruhigen und mit Blick auf die Liquiditätslage für Entspannungen zu sorgen. Neben der amerikanischen Notenbank dürfte auch die EZB im laufenden Monat ähnliche Signale setzen. Hierzu zählt auch der anstehende Tender.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 163,4 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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