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18:00 Uhr, 12.01.2001

US-Gurus 2000- interessanter Rückblick

Gurus 2000- einen interessanten Rückblick gibt der US- Onlinefinanzdienst RedHerring heute. Er bezieht sich auf die großen Verluste, die viele Anleger, gleich ob sie direkt in Aktien oder indirekt in Fonds investierten, im abgelaufenen Jahr zu verschmerzen hatten. Und er zieht einen interessanten Vergleich mit den Gurus und Größen der Finanzwelt und wie sie im abgelaufenen Jahr finanziell abgeschnitten haben.
An erster Stelle wird der berühmte Finanzstratege George Soros genannt. Soros kaufte sich im Juli des Jahres 1999 zusammen mit einer Investmentgruppe bei dem Internetkleiderhändler Bluefly ein, damals zu einem Kurs von 10$. Im Zuge des Internetcrashes 2000 stürzte der Kurs bis auf 2,75$ im Oktober ab. Selbst Ankündigungen von Seiten des Gurus, einen Aufsichtsposten im Unternehmen erwerben zu wollen, konnten der Aktie nur kurzfristg helfen - heute steht der Wert bei 75 Cent. Mit in der Investmentgruppe war kein geringerer als Fondsmanager Peter Lynch.

Auch die Aktie der Value America trug ihren Teil dazu bei, den Ruf vieler Gurus zu ramponieren. Microsoft-Mitgründer Paul Allen hatte die Aktie durch seine Vulcan Venture am ersten Handelstag im April 1999 zu 45$ erworben. Danach stürzte die Aktie sukzessive bis auf einen Cent ab. Später kam die Bankrottmeldung im Dezember vergangenen Jahres.

Ein weiteres prominentes Beispiel war im letzten Jahr der saudische Prinz Alwaleed bin Talal, der trotz sehr guter Beratung den Löwenanteil seines an der Börse investierten Betrages verpulverte.Am 16.Mai 2000 investierte er 50 Millionen US-$ in Priceline-Aktien. Auch Paul Allen schloß sich mit seinem Vulcan Venure Fonds an und schoß 190 Millionen US-$ hinzu. Im September kaufte der Prinz für weitere 50 Millionen US-$ nach. Mittlerweile hat Priceline seit Mai 2000 etwa 95% seines Wertes verloren.

Und bin Talal hatte noch mehrere solcher Entwicklungen erleben müssen. Ebenfalls im Mai steckte er weitere 50 Millionen US-$ in die Internetunternehmen Doubleclick, Internet Capital Group, Amazon, Ebay und Infospace. Diese haben im Schnitt rund 72,6% seit dem Kauftag verloren.

In seinem Resummee kommt der RedHerring-Artikel zu dem Schluß, daß reiche Menschen und bekannte Namen an der Börse noch keine Kurse bewegen und im Endeffekt jeder Anleger ähnliche Erfolgschancen hat.

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