Kommentar
12:00 Uhr, 25.04.2011

US-Dollar - Neue Abwertungsspirale gestartet - Bernanke opfert die US-Währung

Erwähnte Instrumente

Nach einem konservativen Projektionsverfahren dürfte der US-Dollar mittelfristig um 15% fallen. Ob die angegebenen Korrektur-Kursziele erreicht werden, hängt maßgeblich davon ab, wie die US Notenbank nach dem Auslaufen von QE 2.0 Ende Juni weiter verfahren wird.

Am US-Dollar Index können Sie den Verlauf vom US-Dollar ablesen. Sie sehen, wenn der US-Dollar abwertet. Sie sehen, wenn der US-Dollar aufwertet. Aktuelle Kursdaten und Charts finden Sie bei Bloomberg : http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=DXY:IND

Der US-Dollar Index (DX) eignet sich nicht nur als gutes Trading-Vehikel, sondern auch, um eine generelle Indikation für den internationalen Wert des US Dollar vorzunehmen.

Der US-Dollar Index wird aus einem Korb an sechs Währungen gegenüber dem Dollar berechnet. Dieser Korb von Währungen setzt sich wie folgt zusammen: Japanischer Yen, Euro, Britisches Pfund, Kanadischer Dollar, Schweizer Franken und Schwedische Krone.

Die Formel für die Berechnung des Dollar Index setzt sich wie folgt zusammen:

DXt = 50,14348112 x (EURt)–0,567 x (JPYt)0,136 x (GBPt)–0,019 x (CADt)0,091 x (SEKt)0,042 x (CHFt)0,036

Anhand der Zahlen hinter der Klammer können Sie eine Gewichtung erkennen: 0,567 (s.o.) bedeutet Beispielsweise, dass dem Euro eine Gewichtung von 56,7% im Dollar Index zugrunde liegt. Die Berechnung erfolgt seit März 1973. An diesem Datum wurde der US-Dollar Index auf einen Stand von 100,00 gefixed. In seiner Geschichte erreichte der Index als höchsten Stand einen Wert von 165,00 und notierte am unteren Ende knapp unter 80,00.

US-Dollar Index - Kürzel: DX (FINEX)

Kontraktumfang: US-$ 1000 mal U.S. Dollar Index Futureskurs
Tick-Größe: 0,01 Index-Punkte (US-$ 10/Kontrakt), alle Kursangaben in Index-Punkten mit 2 Dezimalstellen nach dem Komma (Basis = 100)

Kursstand: 74,29 Punkte

Die Charttechnik versucht immer das Kursgeschehen eines Basiswerts in Preisbänder einzugrenzen und nach Verlaufsmustern zu klassifizieren. Der US-Dollar-Indexfuture zeigt seit dem Jahr 2008 ein riesiges symmetrisches Dreieck. Dessen untere und obere Begrenzungslinien sind in der beigefügten Chartgrafik schwarz dargestellt. Wie Sie sehen, handelt es sich bei einem symmetrischen Dreieck um einen Kurskorridor, dessen untere und obere Begrenzungslinien nicht parallel verlaufen, sondern zu einer Spitze konvergieren. Ein symmetrisches Dreieck zeigt eine abnehmende Volatilität an, die zyklischen Schwingungen werden immer kleiner. Ein symmetrisches Dreieck kündigt meist eine größere Ausbuchbewegung an.

Seit 2008 hat die untere Begrenzungslinie 3 Auflagepunkte, - in der Chartgrafik mit grünen Pfeilen gekennzeichnet -. Mitte März dieses Jahres erfolgte dann der Ausbruch aus dem Dreieck nach unten. In der zurückliegenden Woche wurde als Bestätigung des mittelfristigen Verkaufssignals auch das vorhergehende mittelfristige Preistief in Höhe 75,30 Punkten unterschritten. Nach einem konservativen Projektionsverfahren dürfte der US-Dollar mittelfristig bis 62,88 Punkte abwärten, - ausgehend vom aktuellen Preisniveau wären das ca. 15% Abwertungspotential -. Geht man nach dem klassischen Projektionsverfahren hätte der US-Dollar sogar Korrekturbedarf bis 58,36 Punkte.

In dieser grundsätzlichen Chartbetrachtung sollte darauf hingewiesen werden, dass ein so genannter Pullback nochmals in den 77er Punktebereich nicht ausgeschlossen werden kann. Ob die angegebenen Korrektur-Kursziele erreicht werden, hängt maßgeblich davon ab, wie die US Notenbank nach dem Auslaufen von QE 2.0 Ende Juni weiter verfahren wird. Dazu folgender Videobeitrag von Jochen Stanzl: Fed schummelt sich um das QE2-Ende

Beachten Sie, dass der US-Dollar-Indexfuture in der Tendenz gegenläufig zum Währungsverhältnis Euro gegenüber US-Dollar (EUR/USD) verläuft. Ein fallender US-Dollar-Indexfuture bedeutet also einen steigenden EUR/USD.

http://img.godmode-trader.de/charts/3/2011/4/zeba200.gif

Man beachte auch die tendenziell gegenläufige Korrelation zwischen US-Dollar und Goldpreis. Der Bullenmarkt im Gold begann 2001/2002 als der US-Dollar ein großes markantes Preishoch markierte und begann stark zu fallen.

http://img.godmode-trader.de/charts/3/2011/4/zeba201.gif

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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