US-Dollar legt auf breiter Front zu
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USA: Die US-Börsen tendierten im Vorfeld der FED-Sitzung bei sehr hohen Volumina, die auf den dreifachen Verfallstag und die Anpassung des S&P 500 zurückzuführen sind, seitwärts. Mit der 7. Leitzinserhöhung in Folge und der Warnung vor größeren Inflationsrisiken ließ die US-FED die Katze aus dem Sack und die Börsen reagierten mit deutlichen Abschlägen. Einerseits belastete der zu Wochenbeginn auf ein neues Rekordhoch gestiegene Ölpreis Industrie- und Transportunternehmen, andererseits mussten Finanz- und Bankaktien aufgrund gestiegener Zinsängste Verluste hinnehmen. Alan Greenspan warnte davor, dass die Unternehmen die Kosten höherer Rohstoffpreise vermehrt auf die Verbraucher überwälzen könnten und schloss damit aggressivere Zinsschritte in der Zukunft nicht aus.
Europa: Zu Wochenbeginn belasteten einige Belastungsfaktoren das Umfeld an den europäischen Börsen: hohe Rohstoff- und Ölpreise, die inflationäre Befürchtungen wecken, die Zinsentscheidung der US-FED und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung an den Währungsmärkten. Trotz dieses Umfelds und im weiteren Wochenverlauf negativer Vorgaben der US-Börsen konnten sich die europäischen Aktienmärkte gut behaupten. Insgesamt war das Geschehen – im Vergleich zu den Vorwochen – von einem relativ ruhigen Handelsverlauf mit geringen Kursschwankungen gekennzeichnet. Der Zurückhaltung der Anleger vor der US-Zinsentscheidung am Dienstag folgte ein umsatzarmer Handel vor dem langen Osterwochenende. Entgegen den US-Börsen konnten die wichtigsten europäischen Aktienindizes dank eines gegen Wochenschluss wieder deutlich gesunkenen Ölpreises und einem schwachen Eurokurs (mit der Zinserhöhung in den USA wächst die Differenz zu europäischen Renditen und wirkt daher dollarpositiv) im Wochenvergleich im Plus schließen: DAX +0.64%, FTSE100 +0.01%, CAC40 +1.15%.
Asien: Zu Wochenbeginn sorgten der anhaltende Höhenflug des Ölpreises und die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank für Nervosität an den asiatischen Märkten. Die Befürchtung der Anleger, dass die FED in ihrer Erklärung die Möglichkeit einer aggressiveren Zinserhöhung für die Zukunft andeuten könnte, wurden bestätigt und belasteten die asiatischen Börsen auf breiter Front. Besonders betroffen waren vor allem exportorientierte und zinssensitive Werte, da möglicherweise höhere Zinsen in den USA die Kauflust der amerikanischen Konsumenten senken und so die Unternehmensgewinne schmälern könnten. Dennoch zeigte sich insbesondere der japanische Aktienmarkt – nach den deutlichen Verlusten zur Wochenmitte – im weiteren Wochenverlauf, der jedoch im Vorfeld des langen Osterwochenendes von geringen Umsätzen geprägt war, durchaus stabil.
Anleihemärkte
Vor der Zinsentscheidung der US-FED hielten sich die Anleger zurück und die Renditen bewegten sich in einer engen Spanne. Nachdem die FED den Zinssatz wie erwartet um 25 Basispunkte erhöhte, ihre Politik weiterer Zinsschritte beibehielt, jedoch entgegen früherer Aussagen angesichts der hohen Rohstoffpreise Inflationsgefahren in den Vorder-grund ihrer Überlegungen stellte, reagierten die Anleihenmärkte heftig. Alan Greenspan hält die Risiken für Wachstum und Inflation nur noch dann für ausgeglichen, wenn die Notenbank dementsprechend auf die jüngsten Preisentwicklungen (höhere US-Erzeuger- und Verbraucherpreise) reagiere. Die steigende Inflationsgefahr und damit einhergehende potentiell aggressive Zinsschritte, schreckten die Marktteilnehmer auf und die Renditen stiegen deutlich.
Devisen
Der US-Dollar legte in dieser Woche gegenüber allen größeren Partnerwährungen auf breiter Front zu. Vor der FED-Sitzung waren die Märkte nach Ansicht der Händler von short-covering geprägt und damit positiv gegenüber dem Dollar eingestellt, der zudem von der Aufweichung einiger entscheidender Eckpunkte des Stabilitäts- und Wachstumspakets durch die Finanzminister der Eurozone, gestützt wurde. Gestiegene US-Importpreise und hohe Rohstoffpreise schürten Inflationsdiskussionen, die von Alan Greenspan, der erstmals seit langer Zeit von einer steigenden Inflationsgefahr warnte, zusätzlichen Stoff bekamen. Greenspan erhöhte den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 2.75% und ließ mit seinen Aussagen aggressivere Zinsphantasien aufkommen. Der Euro sank damit wieder unter die 1.30er Marke.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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