US-Börsen treten auf der Stelle
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Freundliche Stimmung in Japan und Europa. US-Börsen tendierten vergleichsweise verhalten.
USA: Wall Street tritt auf der Stelle
An den amerikanischen Aktienmärkten kamen die Kursindizes vergangene Woche kaum voran. Das Erreichen eines neuen Jahreshöchststandes im S&P 500 Index in der Vorwoche hat einige Anleger trotz guter Konjunkturnachrichten zunächst zu einer Verschnaufpause veranlasst. Gewinnmitnahmen waren die Folge. Auftrieb hatte der Handel vor allem von überaus guten Konjunkturdaten wie der BIP-Anhebung auf +4,3 Prozent in Q3 sowie dem kräftigen Zuwachs bei den Auftragseingängen für langlebige Güter und dem Verbrauchervertrauen im November erhalten. Die Notenbank teilte zudem in ihrem aktuellen Konjunkturbericht Beige Book mit, dass sich das Wirtschaftswachstum in den meisten ihrer Distrikte fortgesetzt habe. Die Erholung erfolge jedoch mit einem "bemerkenswert" uneinheitlichen Tempo. Auch die Daten zur Inflationsentwicklung und dem Immobilienmarkt sowie der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe boten den Aktienmärkten Unterstützung. Der Arbeitsmarktbericht überzeugte ebenso. Etwas Gegenwind kam allerdings am Ölmarkt auf. Nachdem der Preis je Barrel WTI mit 55,72 USD zunächst den niedrigsten Stand seit Monaten erreichte, zog er nach Bekanntgabe der aktuellen Lagerbestände wieder spürbar auf über 59 USD an.
Zu den Gewinnern zählte die Schnellrestaurantkette McDonalds. Nach guten Meldungen zur Geschäfts-entwicklung erreichte dessen Aktienkurs das höchste Niveau seit über fünf Jahren. Unter Druck standen hingegen die Titel von Wal-Mart. Die prognostizierten Umsatzzuwächse stießen bei den Marktteilnehmern auf wenig Gegenliebe, da sich die Sorgen über die aggressive Taktik des Einzelhändlers mit Rabattaktionen und längeren Öffnungszeiten mehrten. Negative Nachrichten gab es auch wieder über die Automobilwerte General Motors und Ford. Die November-Absatzzahlen im Nordamerikageschäft zeigten keine Besserung. Der Absatz des größten US-Autoherstellers GM war um elf Prozent zurückgegangen, Ford meldete Einbußen um 15 Prozent. Im Technologiebereich konnten der Netzwerkausrüster JDS Uniphase und der Softwareproduzent Novell deutlich zulegen. Nach einem schwachen Wochenauftakt erholte sich die Aktie von AMD. Der Halbleiterhersteller überraschte am letzten Montagabend mit der Ankündigung, dass seine Flash-Speicher-Sparte Spansion im vierten Quartal erneut Verluste verzeichnen werde.
Japan: Rallye setzt sich fort
Nahezu unermüdlich eilt der japanische Aktienmarkt zu immer neuen Jahreshöchstständen. Lange Zeit sah die Lage nicht mehr so positiv aus. Von den Unternehmen kommen erfreuliche Ergebnissteigerungen, die Konjunktur gewinnt an Fahrt, die viele Jahre belastende Bankenkrise ist überwunden und die Exportaussichten dank eines gegenüber dem US-Dollar nachgebenden Yen ungetrübt. Insgesamt also mehr als genug Gründe für die Zuversicht der Anleger, welche die Tokioter Börse vergangene Woche weiter antrieben. Der Nikkei 225 Index schaffte es problemlos über die Marke von 15.000 Punkten.
Europa: EZB-Entscheidung findet freundliche Resonanz
Die mit Spannung erwartete Anhebung des Hauptrefinanzierungssatzes der EZB um 25 Basispunkte wurde an den hiesigen Aktienmärkten mit Wohlwollen aufgenommen. Die begleitenden Worte von Jean-Claude Trichet und seinen Kollegen sorgten an den Finanzmärkten für Beruhigung, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handelt, die nicht den Beginn eines langfristigen Erhöhungszyklus darstellen soll. Die Stoßrichtung ist vielmehr gegen Inflation getriebene Zweitrundeneffekte zu sehen. Zudem war die Entscheidung im Vorfeld verbal gut vorbereitet, sodass an den Aktienmärkten keine Misstöne aufkamen. Stattdessen legten die Kurse in Europa weiter zu. Der DAX überwand am Freitag sogar die Marke von 5.300 Punkten und kletterte im Wochenverlauf um über zwei Prozent. Gute Unternehmensdaten kamen von ThyssenKrupp. Der Stahlkonzern vermeldete ein Rekordergebnis. Dessen Aktie gehörte aber dennoch zu den wenigen Wochenverlierern. Grund war die geplante freundliche Übernahme des kanadischen Stahlunternehmens Dofasco für rund 3,5 Mrd. Euro, womit ein feindliches Angebot des weltweit zweitgrößten Stahlkonzerns Arcelor ausgestochen werden soll. ThyssenKrupp würde damit selbst zur weltweiten Nummer sechs der Stahlproduzenten aufsteigen. Kräftig nach oben ging es indes mit den Aktien der Münchener Rückversicherung und des Konsumgüterherstellers Henkel, die sich jeweils um gut neun Prozent verteuerten. Münchener Rück erreichte damit den höchsten Stand seit Anfang 2003, während Henkel sogar auf dem Niveau von 1998 notierte. Am heutigen Montag entscheidet die Deutsche Börse über Änderungen in ihren Indizes. Nach der Übernahme der HypoVereinsbank durch die italienische UniCredit wird allgemein mit der Hypo Real Estate als DAX-Nachrücker gerechnet. Auch im TecDax sind Wechsel wahrscheinlich.
Ausblick: Fokus auf Einkaufsmanagerindizes
Nachdem die wie erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag an den internationalen Aktienmärkten keine wesentliche Reaktion auslösten, dürften sich die Marktteilnehmer schon bald auf die als nächstes anstehenden Konjunkturzahlen konzentrieren. Unter anderem erscheinen in den USA der Auftragseingang der Industrie im Oktober sowie der ISM-Dienstleistungsindex. In Europa stehen ebenfalls die neuesten Einkaufsmanagerindizes aus dem Dienstleistungssektor im Zentrum der Veröffentlichungen. Von den Unternehmen sind bis Jahresende hingegen nur noch vereinzelt nennenswerte Termine angesetzt. In dieser Woche könnte aber immerhin der Zwischenbericht des weltgrößten Chipproduzenten Intel für Bewegung im Technologiesegment sorgen.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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