US-BIP schwach, Inflation stark
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Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal annualisiert um 1,6 % gewachsen. Damit lag das BIP-Wachstum erheblich unter der Marktschätzung von 2,5 %. Zuvor hatte das Wachstum noch bei 3,4 % gelegen.
Was führte zu der starken Abweichung gegenüber den Prognosen? Experten führen vor allen Dingen ein höheres Handelsbilanzdefizit und einen schwächeren Aufbau von Lagerbeständen als Begründungen an. Das größere Handelsbilanzdefizit schmälerte das BIP im Q1 um 0,9 Prozentpunkte. Die Lagerbestände hätten zu einer Verringerung um 0,35 Prozentpunkte beigetragen.
Die anderen Posten fielen weitestgehend stark aus. Die Verbraucherausgaben stiegen um 2,5 %. Auch die Unternehmensinvestionen entwickelten sich robust.
Starker Anstieg des Konsumentenpreisindex
Was die Märkte neben den schwächeren Wachstumsdaten aber vorrangig unter Druck gebracht haben dürfte, ist die Kernrate bei den Konsumentenpreisen. Diese wird mit 3,7 % angegeben, und impliziert, dass der Märzwert wohl sehr "heiß" ausgefallen sein dürfte. Bislang liegen nur die Werte für Januar und Februar vor. Diese können auch noch revidiert werden.
Nachlassendes Wachstum bzw. Nullwachstum gepaart mit hoher Inflation bezeichnet man auch als Stagflation. Mein Kollege Clemens Schmale hat dieses Phänomen erst kürzlich in diesem Artikel beschrieben, ich zitiere: "Für den Aktienmarkt ist Stagflation das schlechteste aller Szenarien. Wird man Inflation trotz Stagnation nicht los, gibt es aufgrund hoher Zinsen bei tiefem Wirtschaftswachstum oder gar Rezession eine lange Hängepartie. Ein Bärenmarkt lässt sich nicht vermeiden."
Noch ist es aber freilich nicht so weit. Es ist nur eine Momentumaufnahme. Morgen nach Veröffentlichung der Inflationsdaten für März sind wir wieder ein bißchen schlauer.
Derweilen sind die Wahrscheinlichkeiten auf Zinssenkungen im laufenden Jahr 2024 weiter deutlich nach unten gegangen. Aktuell erwartet der Markt nur noch eine Zinssenkung für 2024. Zum Jahreswechsel 2023/24 waren es noch sechs bis sieben.
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