US-Banken nach Geschäftszahlen!

Die beherrschenden Themen bei den bisherigen Berichten der US-Banken waren Steuerreform und unruhige Finanzmärkte. Der Aktienhandel wirkte sich vor allem bei Goldman Sachs sehr positiv aus, wohingegen das operative Geschäft bei Wells Fargo äußerst schleppend lief. JPMorgan spielt hinsichtlich des Gewinns in einer anderen Liga. Denkt man an die Finanzberichte der deutschen Banken, könnten einem fast schon die Tränen kommen.

JPMorgan

Am 13.04. hat die Großbank JPMorgan ihre Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal vorgelegt. Die Konsenserwartungen der Marktteilnehmer wurden übertroffen. Dabei profitierte die Bank auch von geringeren Steuern nach der Reform von US-Präsident Donald Trump, sowie geringeren Rückstellungen für faule Kredite. Die Bank schreibt weiter Milliardengewinne, dennoch bleibt das Anleihegeschäft hinter den Erwartungen zurück. Im Aktienhandel verbuchte JPMorgan hingegen einen Rekordertrag in Höhe von 2 Mrd. USD. Der Wettbewerb nimmt laut CEO Jamie Dimon immer weiter zu.

• Beim EPS wurden 2,37 USD gemeldet, erwartet wurden nur 2,28 USD. Im Vorjahresquartal wurden an dieser Stelle lediglich 1,66 USD gemeldet (+43 % !).
• Die erwarteten Umsatzerlöse von 27,53 Mrd. USD wurden mit 27,9 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.

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Citigroup

Die Citigroup zählt zu den größten Banken der USA. Für das Jahr 2017 wurde ein Jahresfehlbetrag von 6,8 Mrd. USD gemeldet, das entspricht einem Verlust je Anteilsschein von 2,98 USD. Vergangenen Freitag wurden die Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal vorgelegt. Dank US-Steuerreform wurden die Erwartungen der Marktteilnehmer übertroffen. Die Citigroup profitierte dabei erneut von ihrer breiten Aufstellung. Neben dem erstaunlich gut laufenden Kapitalmarktgeschäft, erwies sich auch das Privatkundengeschäft als Gewinntreiber. Problemfeld bleibt weiterhin der Anleihehandel.

• Beim EPS wurden 1,68 USD gemeldet, erwartet wurden nur 1,61 USD.
• Die erwarteten Umsatzerlöse von 18,74 Mrd. USD wurden mit 18,9 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.

Wells Fargo

Wells Fargo präsentierte das Finanzergebnis unter dem Vorbehalt von möglichen Strafzahlungen, im Rahmen eines Skandals um fingierte Konten und anderen dubiosen Geschäften. Die Verhandlungen laufen hier noch, die Höhe der Strafe könnte aber in die Milliarden gehen. Eine vorsorglich abgerichtete Rückstellung für einen Vergleich mit den US-Aufsichtsbehörden, drückt dabei auf den Kurs. Aber auch operativ läuft es eher schleppend. Zwar lagen EPS und Umsatz dank Steuerreform über den Erwartungen, das Tagesgeschäft musste aber deutlich Federn lassen. Wells Fargo konzentriert sich vor allem aufs Kreditgeschäft, wo es trotz steigender Zinsen zuletzt nicht rund lief. Auf den umfassenden Wertpapierhandel wird verzichtet, weshalb das Institut hier deutliche Profiteinbußen gegenüber denen Konkurrenten hinnehmen muss.

• Beim EPS wurden 1,12 USD gemeldet, erwartet wurden nur 1,07 USD.
• Die erwarteten Umsatzerlöse von 21,75 Mrd. USD wurden mit 21,9 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.

Goldman Sachs

Auch Goldman Sachs haben die gesunkenen Steuern, steigende Zinsen und vor allem die unruhigen Finanzmärkte einen starken Jahresauftakt beschert. Die heute vorgestellten Geschäftszahlen können sich sehen lassen:

• EPS: 6,95 USD, erwartet wurde lediglich ein Gewinn je Aktie von 5,67 USD.
• Umsatz: 10,04 Mrd. USD, erwartet wurden 8,9 Mrd. USD.

Die führende Investmentbank profitiert insbesondere vom Handel an den unruhigen Finanzmärkten und der steigenden Volatilität. Besonders gut entwickelte sich das Handelsgeschäft mit Aktien, das um 38 % zulegte. Der Handel mit Rohstoffen, Währungen und Anleihen legte um 23 % zu.

CEO Lloyd Blankfein spricht von soliden Geschäften in allen Sparten: “Solid performance across our businesses produced strong returns in the first quarter. We are well positioned to serve our clients as the global economy continues to show strength and central banks unwind certain aspects of policy stimulus. We are also broadening our client base and further diversifying our businesses to drive more revenue and earnings growth for the firm.”

Quelle: First Quarter 2018 Earnings Report.