Analyse
17:48 Uhr, 22.09.2008

US Bank Index - Heute wieder stark unter Druck, aber...

Erwähnte Instrumente

US Bank Index - Kürzel: $BKX

Kursstand: 75,38 Punkte

Rückblick: Der Bankenindex markierte nach einer mittelfristigen, moderaten Aufwärtsbewegung das letzte AllTimeHigh im Februar 2007 bei 121,16 Punkten und startete einen sich deutlich beschleunigenden, massiven Kursrutsch. Im Juli 2008 wurde schließlich bei 46,52 Punkten ein neues Mehrjahrestief markiert und eine starke Erholung gestartet.

Eine anschließende Seitwärtsphase oberhalb von 60,00 Punkten wurde vergangene Woche nach oben hin aufgelöst, der Index sprang zum ersten Mal seit Juli 2007 wieder über den EMA200 (rot). Aktuell wird der starke Anstieg der letzten zwei Handelstage korrigiert, der Index fällt wieder unter den EMA200 zurück. Da er aber noch oberhalb einer Pullbacklinie notiert, bleibt das kurzfristige Chartbild vorsichtig bullisch zu werten.

Charttechnischer Ausblick: Die charttechnische Situation bei den Finanztiteln ist momentan sehr spannend, der Bankenindex versucht aktuell mit relativer Stärke gegenüber anderen Sektoren ein kleines Kaufsignal auszulösen.

Kann sich der Index jetzt nachhaltig oberhalb von 70,00 - 75,00 Punkten stabilisieren und anschließend über das Hoch der letzten Woche ansteigen, wäre eine Kurserholung bis 89,74 und 100,33 Punkte in den kommenden Wochen möglich.

Kippt der Index allerdings wieder nachhaltig in die Seitwärtsrange der letzten Wochen und unter 67,00 Punkte zurück, drohen nochmals Abgaben bis 60,00 Punkte. Ein Kursrutsch unter 58,00 Punkte würde schließlich wieder ein Verkaufsignal auslösen. Deutlicher Kapitalentzug könnte dann wieder folgen und die Finanzwerte deutlich absacken. Das Erreichen des Jahrestiefs bei 46,52 Punkten müsste dann einkalkuliert werden.

Meldung: Rettung von US-Banken trotz $700 Mrd-Staatshilfe fraglich

New York (BoerseGo.de) - Der umfassende Plan der US-Regierung, eine Summe von 700 Milliarden Dollar zum Aufkauf von maroden Hypothekenkrediten heranzuziehen reicht nach Ansicht von Experten nicht aus, um einige von der Kreditkrise hart getroffenen Banken das Überleben zu garantieren. So bestehe die Gefahr, dass die Banken sich zu weiteren großen Abschreibungen gezwungen sehen, falls diese ihre problematischen Vermögenswerte zum Verkauf bringen.

Der von der Regierung ausgearbeitete Plan stellt die größte Rettungsaktion für die US-Wirtschaft seit der großen Depression in den 30er-Jahren dar. Dabei gehe es jedoch um die große Frage, zu welchem Preis die deutlich ins Wanken gebrachten Papiere zum Verkauf gebracht werden. Aus den Worten von Finanzminister Henry Paulson sei zu schließen, dass im Bereich der Preisbildung ein Prozess stattfinden soll, in dessen Rahmen die Finanzkonzerne einen Preis für ihre Hypotheken vorschlagen und die Regierung sich danach für das niedrigste Gebot entscheidet.

Gemäß dem früheren Federal Reserve-Direktor Vincent R. Reinhart könnte das Vorhaben des Staates zwar für eine eindeutige Preisbildung zu hypothekenbezogenen Vermögenswerten sorgen, aber dies bedeute nicht, dass nach Abschluss des Verkaufsprozesses jeder Finanzkonzern als zahlungsfähig zu bezeichnen ist. Es bestehe die Problematik, dass der Staat für die Papiere möglicherweise einen zu geringen Betrag bezahlt, wodurch die Banken vor noch größeren Verlusten stünden und diese sich nicht erholen könnten.

Kursverlauf vom 01.10.2007 bis 22.09.2008 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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