US-Arbeitsmarktdaten im April: Weniger neue Jobs, dafür manch Bessere
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Welche eine Enttäuschung. Trotz der sehr hohen Erwartungen von rund einer Million neu geschaffener Arbeitsplätze, meldeten die Ämter für den Monat April nur rund 266 Tausend Neueinstellungen. Die gute Nachricht zuerst: Das Freizeit- und Gastgewerbe verzeichnete mit 331 Tausend neuen Stellen sogar mehr als im Vormonat. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Nachfrage in einem von der Pandemie am stärksten gebeutelten Sektor zurückkehrt. Ebenso erfreulich ist die Tatsache, dass die Zahl der Beschäftigten, die ungewollt in Teilzeit arbeiten, um 583 Tausend gesunken ist.
Wahrscheinlich führte eine steigende Nachfrage tatsächlich dazu, dass einigen Teilzeitkräften mehr Arbeitsstunden angeboten wurden. Dies könnte auch den Anstieg des durchschnittlichen Stundenverdienstes um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat erklären. Ein weiteres positives Element dieses recht ungewöhnlichen Arbeitsmarktberichts ist der Anstieg der Partizipationsrate von 61,5 auf 61,7 Prozent. Dies bedeutet, dass sich etwas mehr Personen aktiv auf Arbeitssuche begeben. Leider waren einige von ihnen bisher nicht erfolgreich: Die Arbeitslosenquote kletterte von 6 auf 6,1 Prozent.
Insgesamt sind die laufenden Wirtschaftsdaten nach wie vor schwer zu interpretieren. Auch Spekulationen über die verschiedenen Gründe, aus denen Teile der Bevölkerung nicht in Lohn und Brot zurückkehren, ändern an dieser Tatsache herzlich wenig. Nichtsdestoweniger bleibt ein Anstieg der Neueinstellungen von nur 266 Tausend enttäuschend, insbesondere wenn man die Korrektur der ansonsten hervorragenden März-Zahlen (auf 770 Tausend von vorher 916 Tausend) berücksichtigt. Es demonstriert, dass die Euphorie über eine sehr schnelle Erholung der Arbeitsmärkte etwas übertrieben gewesen sein könnte.
Die Tatsache, dass bestehende Teilzeitstellen aufgewertet wurden, rechtfertigt jedoch auch einen gewissen Optimismus. Unterm Strich dürfte der Bericht der US-Notenbank etwas in die Karten spielen – wurde diese jüngst doch gar von einigen schon für ihre lockere Haltung Stimmen kritisiert.
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