Kommentar
16:58 Uhr, 04.06.2004

US Arbeitsmarktdaten deuten Zinserhöhung an

1. Die Arbeitsmarktberichte in den vergangenen Monaten boten sowohl große negative wie gerade zuletzt positive Marktüberraschungen. Gemessen daran halten sich die Überraschungen des Arbeitsmarktberichtes für Mai in Grenzen. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um 248.000 Personen und lag nur unwesentlich von den Markterwartungen entfernt (Bloomberg-Umfrage: 225.000 Personen; DekaBank: 250.000 Personen). Überraschend ist gleichwohl die starke Aufwärtsrevision der Beschäftigungszuwächse in den beiden Vormonate. Diese wurden um insgesamt 74.000 Personen auf jeweils ca. 350.000 Personen nach oben korrigiert. Damit wurden in den letzten drei Monaten knapp 1 Million zusätzliche Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote verharrte im Mai bei 5,6 % (Bloomberg-Umfrage: 5,6 %; DekaBank: 5,5 %) und die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0,3 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %; DekaBank: 0,3 %).

2. Der Beschäftigungsaufbau im Mai steht, wie im Vormonat, auf einer breiten Basis. Mit Ausnahme von Staatsunternehmen und sonstigen Dienstleistern wurden in allen Teilbereichen Beschäftigung aufgebaut. Die Beschäftigungskomponente des nationalen Einkaufsmanager-Index ISM für das verarbeitende Gewerbe hat in den vergangenen Monaten auf Expansion gedreht, und die Beschäftigungszahlen spiegeln dies wieder. So ist die Anzahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe um 32.000 Personen angestiegen (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 20.000 Personen). Dies ist der stärkste monatliche Beschäftigungsaufbau seit knapp sechs Jahren und zeigt, dass es der Industrie wieder richtig gut geht. Die Beschäftigungszuwächse in den anderen Teilbereichen ähneln denen im Vormonat. Größere Zuwächse verzeichneten vor allem wieder die Unternehmensdienstleister. Allerdings fällt der Zuwachs etwa halb so hoch wie im Vormonat aus und erklärt den geringeren Beschäftigungsaufbau insgesamt im Mai.

3. Der Arbeitsmarktbericht für Mai bedeutet für die weitere wirtschaftliche Entwicklung, dass die US-Konjunktur zunehmend auf eigenen Füssen steht und somit im verringerten Maße eine expansive Geldpolitik benötigt. Die stabilen Beschäftigungszuwächse sowie die moderaten Lohnerhöhungen bedeuten eine positive Einkommensentwicklung der privaten Haushalte. Diese ist bisher stark genug gewesen, um den Kaufkraftentzug durch die erhöhten Benzinpreise über zu kompensieren, sodass der private Konsum als Stütze der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestehen bleiben wird. Im Hinblick auf die Leitzinsen weist der heutige Arbeitsmarktbericht entsprechend unserer Prognose auf den 30. Juni als ersten Zinserhöhungstermin.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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