Kommentar
11:20 Uhr, 06.12.2010

US-Arbeitsmarkt: Irrglaube und Fakten

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Der US-Arbeitsmarkt ist schwach und bleibt schwach - Prognosen dieser Art hören wir nicht erst seit den enttäuschenden November-Daten vom vergangenen Freitag.

Ich möchte Sie auch nicht mit derlei Prognosen langweilen - empfehle Ihnen aber trotzdem dieses Video (ab Minute 2:40):

Interviewpartner ist Ronald Reagans Budgetdirektor David Stockman. Zum US-Arbeitsmarkt sagt er in obigem Video:

  • Sieben Millionen Arbeitsplätze sind in der Rezession 2007/2008 verloren gegangen - das heißt: Jeder neunte Arbeitsplatz ging in den USA verloren
  • Während dem Greenspan-Boom gingen in den USA tatsächlich eine Million Arbeitsplätze verloren - damals hauptsächlich durch Outsourcing in Billiglohnländer
  • Der Mittelstand leidet besonders
  • Es bedarf mit der jetzigen Geschwindigkeit einer Zeit von 500 Monaten, um die Arbeitsplatzverluste im Mittelstand der USA wieder aufzuholen
  • Auch die Beschäftigung im Regierungssektor sei rückläufig: Seit Dezember 2009 seien 100,000 Arbeitsplätze bei der Regierung gestrichen worden (Regierung hat die höchsten Löhne der USA)
  • Stellenzuwachs Regierung + Mittelstand im November: Null
  • Stellenzuwachs Regierung + Mittelstand seit Dezember 2009: Null
  • Stellenzuwachs Regierung + Mittelstand Juni 2009: Minus eine Million
  • Die US-Wirtschaft könne nicht ohne eine Erholung des Arbeitsmarktes wachsen, da nur Einkommenszuwächse zu Zuwächsen beim Konsum führen
  • Die Zuwächse seit Dezember 2009 am US-Arbeitsmarkt stammen vor allem aus dem Teilzeitbereich - und das durchschnittliche Einkommen ist hier bei 20,000 Dollar im Jahr - damit können laut Stockman keine großen Sprünge beim Konsum gemacht werden und große Ersparnisse können so auch nicht aufgebaut werden.
  • Die Aktienmärkte richten sich laut Stockman nicht mehr an fundamentalen Gegebenheiten, die Aktienmärkte seien nur noch für Daytrader da, die auf die Tagesereignisse reagieren.

Autor: Jochen Stanzl – Chefredakteur Finanznachrichten BoerseGo.de

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