US-Aktie mit voller Nuklearpower aufs Allzeithoch
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- BWX Technologies Inc.Kursstand: 154,510 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- BWX Technologies Inc. - WKN: A14V4U - ISIN: US05605H1005 - Kurs: 154,510 $ (NYSE)
Besonders bemerkenswert ist der sprunghafte Anstieg des Auftragsbestands auf den Rekordwert von 6 Mrd. USD – ein Zuwachs von 70 % gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum speist sich aus beiden Geschäftsbereichen: Government Operations und Commercial Operations.
"Unsere Märkte – nationale Sicherheit, saubere Energie und medizinische Isotope – erleben eine Phase strukturell steigender Nachfrage. Und wir sind strategisch hervorragend positioniert, um daran zu partizipieren“, erklärte CEO Rex Geveden im Rahmen der Telefonkonferenz. "Unsere operative Performance im ersten Halbjahr war stark, unsere Produktionsstätten laufen effizient – und das ist erst der Anfang.“
Rückenwind aus Regierungsgeschäften und Großauftrag der US-Marine
Ein entscheidender Treiber im Berichtsquartal war ein neuer, achtjähriger Vertrag mit der US Navy über die Lieferung nuklearer Reaktorkomponenten für U-Boote der Virginia- und Columbia-Klasse sowie Flugzeugträger der Ford-Klasse. Der Vertragswert beläuft sich auf 2,6 Mrd. USD, von denen über 1 Mrd. USD bereits im zweiten Quartal gebucht wurden. Dies trieb den Auftragsbestand im Segment Government Operations auf 4,4 Mrd. USD – ein Plus von 55 % gegenüber dem Vorjahr.
Ein Analyst von Barclays hakte nach, weshalb gleich zwei große Navy-Verträge in so kurzer Abfolge abgeschlossen wurden. Geveden stellte klar: "Das letzte Abkommen kam verspätet aufgrund der Preisverwerfungen nach COVID. Dieses hier kam planmäßig. Der Zeitplan des Pentagon bleibt stabil – aber der politische Wille, die Lieferkette stabil zu halten, ist klar erkennbar.“
Auch im margenstarken Bereich "Special Materials“ – darunter Uranverarbeitung und angereichertes Spezialmaterial für Verteidigungszwecke – zeigte BWXT starke operative Fortschritte. Ein r Vertragsabschluss im Umfang von 29 Mio. USD führte zu einem deutlichen Margenanstieg. CFO Michael Fitzgerald betonte dazu: "Ein Teil dieser Entwicklung war in unserer Prognose bereits berücksichtigt, aber das Ergebnis fiel günstiger aus als erwartet.“
Die Sparte bleibt ein wesentlicher Zukunftspfeiler: BWXT arbeitet mit der NNSA am Aufbau einer industriellen Urananreicherung mithilfe der firmeneigenen DUECE-Technologie. Das Unternehmen erwartet zeitnah einen Folgeauftrag für den Bau einer Pilotanlage – ein zentraler Schritt in der US-Nukleardoktrin.
Prognose erhöht – robuste Margenentwicklung erwartet
Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung hob BWXT seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr spürbar an. Der Umsatz soll bei etwa 3,1 Mrd. USD liegen (zuvor: rund 3,05 Mrd.), das bereinigte EBITDA 565 bis 575 Mio. USD betragen (zuvor: 555 bis 565 Mio.), während der bereinigte Gewinn je Aktie (non-GAAP) auf 3,65–3,75 USD steigen soll.
Auch der erwartete freie Cashflow wurde leicht auf 275 bis 285 Mio. USD angehoben. Investitionen sollen 5,5 % bis 6 % des Umsatzes ausmachen und konzentrieren sich auf Kapazitätserweiterungen im Bereich kommerzieller Reaktoren sowie der Infrastruktur für Verteidigungsbrennstoffe.
Quelle: Präsentation BWXT - Mittelfristig hohe Wachstumsambitionen
Medizinsparte wächst zweistellig
Auch die kommerzielle Sparte entwickelte sich solide: Zwar lag das organische Wachstum mit –3 % leicht im negativen Bereich, dies wurde jedoch überkompensiert durch den Kinectrics-Zukauf und zweistelliges Wachstum in der Medizinsparte. Dort profitierten insbesondere PET-Isotope und das Therapiesystem TheraSphere von steigender Nachfrage. Für das Gesamtjahr rechnet BWXT mit mehr als 20 % Umsatzwachstum im Medizinbereich.
Ein Analyst von CJS Securities fragte nach dem Potenzial der kürzlich genehmigten Isotopenproduktion am Darlington-Reaktorstandort. Geveden erläuterte: "Hier geht es um Deuterium-90 und Lutetium-177, die wir gemeinsam mit Laurentis Energy Partner industrialisieren. Wir liefern das Zielsystem, erhalten Lizenzgebühren – die Volumina steuert der Partner.“
Im Bereich der Small Modular Reactors (SMR) sieht sich BWXT gut positioniert. Neben der Produktion wichtiger Komponenten für den ersten BWRX-300 in Kanada (Darlington) ist das Unternehmen auch in Gesprächen mit TerraPower, Rolls-Royce und anderen Partnern. Ein Analyst der Deutschen Bank fragte nach der möglichen Rolle bei künftigen AP1000-Reaktoren. Geveden bestätigte:"„Wir haben ein Memorandum of Understanding mit Westinghouse. Wenn es zum Bau kommt, wären wir bereit, Komponenten wie Dampferzeuger und Reaktordruckbehälter zu liefern – in den USA wie international.“
Das Mikroreaktorprogramm Pele – eine nuklear betriebene, mobile Stromversorgungseinheit für das Militär – schreitet derweil planmäßig voran. Der Reaktorkern wird derzeit gefertigt. "Wir hoffen, dass Pele als Low-Rate-Initial-Production-Programm fungieren kann – mit Folgeaufträgen für weitere Standorte des US-Verteidigungsministeriums. Die Weichen dafür scheinen gestellt“, so Geveden.
Gevedens Schlusswort fiel entsprechend selbstbewusst aus: "Wir sind operativ exzellent unterwegs, strategisch klar aufgestellt – und unsere Märkte entwickeln sich zu unseren Gunsten. Das Momentum liegt bei BWXT.“
Fazit: Die Renaissance der Nuklearenergie spielt BWXT ganz klar in die Hände. Im Vergleich zu Unternehmen wie Oklo oder Nuscale, die erstmal nur am Forschen sind und noch keine Umsätze erzielen ist BWXT viel weiter. Die Bewertung ist aufgrund der Großaufträge zuletzt deutlich gestiegen, aber die Geschäftsentwicklung scheint damit auch gut planbar zu sein. Die BWX-Technologies-Aktie bleibt für Anleger die erste Wahl in diesem Segment, auch wenn die Bewertung mit einem KGV von über 40 mittlerweile Bauchschmerzen verursacht.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. USD | 2,70 | 3,06 | 3,33 |
Ergebnis je Aktie in USD | 3,33 | 3,55 | 3,94 |
KGV | 47 | 44 | 39 |
Dividende je Aktie in USD | 0,96 | 1,00 | 1,04 |
Dividendenrendite | 0,62% | 0,65% | 0,67% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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