Analyse
17:41 Uhr, 10.05.2022

UPSTART - Downfall! Jetzt ins fallende Messer greifen?

Die "Zitrone des Tages" geht heute an: Upstart Holdings. Das Unternehmen hat gestern seine aktuellen Quartalszahlen gemeldet, die sogar über den Konsensschätzungen herein kamen. Es handelte sich also um einen klassischen "Top and Bottom Beat".

Erwähnte Instrumente

  • Upstart Holdings
    ISIN: US91680M1071Kopiert
    Kursstand: 30,395 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Upstart Holdings - WKN: A2QJL7 - ISIN: US91680M1071 - Kurs: 30,395 $ (Nasdaq)

Allerdings senkte das Management den eigenen Ausblick deutlich. So erwartet man schon im laufenden Quartal weniger Umsatz/Gewinn als die Analysten es bisher taten. Im Gesamtjahr soll der Jahresumsatz nun sogar "nur" noch bei 1,25 Milliarden (anstatt bei gut 1,4 Milliarden US-Dollar) liegen.

In der Folge wird die Aktie heute verkauft, als müsste die Gesellschaft morgen Chapter 11 anmelden. Die Aktie verliert aktuell sage und schreibe -60 % auf rund 30,00 US-Dollar. Soweit die heutigen Fakten.

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Nun aber zu den übergeordneten Fakten. Im vergangenen Geschäftsjahr 2021 erzielte Upstart Holdings bei einem Jahresumsatz von 846,6 Millionen US-Dollar einen Nettogewinn von gut 135,4 Millionen US-Dollar. Die Bilanz ist sauber, sowohl der operative als auch der freie Cashflow waren zuletzt positiv. Es wurde also kein Geld verbrannt und wird es wohl auch weiterhin nicht.

Laut Bilanz stehen Assets von über 1,8 Milliarden US-Dollar Schulden in Höhe von nicht einmal 800 Millionen US-Dollar gegenüber. 1,2 Milliarden US-Dollar der bilanzierten Assets sind Cash/Cash-äquivalente Mittel (wie kurzfristige US-Staatsanleihen). Netto ist das Unternehmen also schuldenfrei und dürfte es bleiben.

Schafft das Unternehmen in 2022e den nun anvisierten Jahresumsatz von 1,25 Milliarden US-Dollar, weist die Aktie bei der aktuellen Market Cap von rund 2,5 Milliarden US-Dollar "nur" noch ein KUV von zwei auf. Das KGV liegt dagegen bei rund 21. Super Schnäppchen sehen sicherlich anders aus, allerdings kauft man hier auch ein Unternehmen, dass selbst nach der Umsatz- und Gewinnwarnung noch mit circa +47,65 % Umsatzwachstum "glänzen" kann.

Zuletzt sind am Aktienmarkt sicherlich viele spekulative Bubbles schon geplatzt - und als diese Aktie noch 100 US-Dollar und mehr kostete, war auch das eine. Aber zu Kursen um oder unter 30,00 US-Dollar ist sie es prinzipiell nicht mehr.

Heißt das, dass ich Upstart Holdings jetzt schon kaufen würde? Nein, denn auch eine Aktie, die schon so tief gefallen ist, kann sich nochmal halbieren. Warum schreibe ich dann diesen Beitrag? Nun, um mal aufzuzeigen welche absurden Exzesse es am Aktienmarkt gab (der schlimmste Exzess war für mich immer noch Peloton Interactive) und wie diese nun gnadenlos korrigiert werden.

Noch ist es zu früh zuzugreifen, weil man nicht ins fallende Messer greifen sollte. Aber ich kann ausnahmsweise mal verraten, dass die Aktie von Upstart Holdings nun zumindest auf meiner WL für den TAK steht.

Hier geht es übrigens zum TAK-Abo.

Am besten man schließt es jetzt bzw. in den nächsten Wochen ab und bleibt 1-2 Jahre an Bord. Denn noch ist es zwar zu früh, aber gerade bei den Kryptos sowie den Techs werden wir bald einzigartige, vielleicht sogar Jahrhundert-Kaufchancen, sehen - und im TAK nutzen!

Lesen Sie auch die Chartanalyse von André Rain: UPSTART - US-Fintech bricht um 48 % ein nach den Zahlen

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Sascha Huber
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Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, gilt als profunder Kenner der Hightechbranche. Als solcher erkannte er als einer der Ersten das große Potenzial von Aktien wie Amazon.com, Apple sowie zuletzt Facebook oder Tesla Motors. Zwischen 2010 und 2014 arbeitete er als Chefredakteur eines Börsenbriefs, der im Oktober 2014 übernommen wurde. Huber gilt als profunder Kenner von Kryptowährungen wie dem Bitcoin, Ether und Ripple. Auf stock3 betreut er sehr erfolgreich den "Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service".

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