Unterstützung von der US-Konjunktur
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Getragen von positiven Unternehmensergebnissen aus dem amerikanischen Technologiesektor konnten die internationalen Aktienmärkte deutlich zulegen. Zudem bot die US-Konjunktur weitere Unterstützung.
USA: Technologiewerte treiben Aufwärtsbewegung an
Die amerikanischen Börsen tendierten vergangene Woche erneut fester. Für die freundliche Stimmung waren vor allem gute Unternehmenszahlen verantwortlich, wobei der Schwerpunkt auf den Technologiefirmen lag. Von Konjunkturseite kamen überwiegend positive Signale. Das Handelsbilanzdefizit sank im Vergleich zum Vormonat um 2,8 Prozent auf 55,3 Milliarden Dollar und damit stärker als von Analysten erwartet. Erfreulich war auch der kräftige Anstieg beim Einzelhandelsumsatz im Juni. Der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan und die Industrieproduktion lieferten am Feitag ebenfalls unterstützende Impulse. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind hingegen auf 336.000 gestiegen. Der Ölpreis sank nach dem glimpflichen Verlauf des Hurrikans Dennis und dem wöchentlichen Bericht zu den amerikanischen Rohöllagerbeständen auf unter 60 USD je Barrel (WTI). Aufgrund des Anmarschs von Hurrikan Emily zogen die Notierungen aber inzwischen wieder an.
Das Hauptaugenmerk der Anleger gebührte aber unzweifelhaft den vorgelegten Quartalszahlen der Unternehmen. Zur Wochenmitte sorgte der Computerkonzern Apple für Furore. Dessen Quartalsgewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verfünffacht und schlug damit klar die Markterwartungen. Vorstandschef Steve Jobs führte die Ergebnisverbesserung auf den sprunghaft angestiegenen Absatz von MP3-Playern (iPod) und PCs zurück. Der Aktienkurs kletterte deshalb um über acht Prozent. Im Technologiebereich trumpfte aber auch der Chiphersteller AMD auf, der wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt ist und auch beim Umsatz überzeugte. Die Anleger kamen bei diesen freudigen Nachrichten in Kauflaune und engagierten sich im Hightech-Segment. Der technologieorientierte Nasdaq-100 Index konnte vor diesem Hintergrund ein Wochenplus von fast 3 Prozent verbuchen. Aber auch in anderen Bereichen gab es gute Geschäftszahlen. So konnte der weltweit zweitgrößte Softdrink-Hersteller PepsiCo nach seiner Präsentation Kurszuwächse verbuchen. Ähnlich sah es bei McDonalds aus. Die Schnellrestaurantkette verzeichnete im Juni einen deutlichen Umsatzanstieg, was die Börse mit einem Kursplus von über acht Prozent honorierte. Am Freitag legte schließlich der Großkonzern General Electric seine Geschäftsdaten vor. Die Zahlen und der Ausblick fielen hier jedoch verhalten aus.
Japan: Nur leichte Kurszuwächse
Der japanische Aktienmarkt zeigte sich in den vergangenen Tagen ebenfalls in freundlicher Verfassung. Die Tendenz war jedoch nicht ganz so positiv wie in den USA und Europa. Zwar hellten die Vorgaben der Wall Street zusammen mit angehobenen Konjunkturaussichten der japanischen Notenbank die Börsenstimmung auf. Allerdings kamen mit dem deutlichen Gewinnrückgang des koreanischen Konzerns Samsung Electronics und der rückläufigen Leistungsbilanz auch dämpfende Einflüsse zum Tragen. Dies hat die Gewinne ebenso limitiert wie politische Sorgen um die strittigen Privatisierungspläne der japanischen Post. Am heutigen Montag blieb die Tokioter Börse wegen eines Feiertags geschlossen.
Europa: Neue Jahreshöchststände
In sehr fester Verfassung zeigten sich die europäischen Börsen. Zahlreiche Aktienindizes schafften neue Jahreshöchststände. Die Meldungen aus den USA sorgten auch diesseits des Atlantiks für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Positive Nachrichten kamen zudem von hiesigen Unternehmen. Der Schweizer Pharmahersteller Novartis hat im zweiten Quartal operatives Ergebnis und Umsatz deutlich gesteigert und seinen Ausblick auf das laufenden Geschäftsjahr bestätigt. In Deutschland schaffte der DAX den Sprung über die Marke von 4.700 Punkten und markierte am Freitag mit 4.723 Punkten den höchsten Stand seit über drei Jahren. Noch überschwänglicher war die Performance des TecDAX. Die positiven Nachrichten aus dem amerikanischen Technologiesektor ließen den Index im Wochenverlauf um 3,5 Prozent nach oben klettern. Hier stand Epcos mit einem Wochenplus von über 13 Prozent an der Spitze der Gewinnerliste. Im DAX lag mit dem Halbleiterhersteller Infineon (+6,9 Prozent) ebenfalls ein Technologiewert ganz vorne. Jedoch kündigte sich bei dem Unternehmen zum Wochenende eine Korruptionsaffäre um den für die Speicherchip-Sparte zuständigen Vorstand von Zitzewitz an, der am Samstag umgehend seinen Rücktritt bekannt gab. Auf der Gewinnerliste folgten Deutsche Bank und adidas-Salomon. Auch der Wolfsburger Autobauer VW konnte kräftig zulegen. Die Anleger scheinen die Aufklärungsbemühungen in der Schmiergeldaffäre zu honorieren. Zudem werden nach Äußerungen von VW-Markenchef Wolfgang Bernhard für die nächsten Jahre deutliche Restrukturierungen und Einsparungen erwartet, was am Aktienmarkt für entsprechende Kursfantasie sorgte.
Ausblick: Fokus auf Unternehmensdaten
Die Quartalsberichtsaison erreicht in den USA bereits diese Woche ihren Höhepunkt. Viele große Gesellschaften wie Microsoft, General Motors und Citigroup präsentieren ihre Geschäftszahlen. Auch in Europa werden vereinzelt Unternehmensdaten veröffentlicht. Die Konjunkturmeldungen dürften deshalb deutlich weniger Beachtung finden. Hier sind aus Amerika Angaben zu den Baubeginnen sowie der Philly-Fed-Index zu erwarten. In Europa erscheinen der ZEW-Konjunkturerwartungsindex und die EU-Industrieproduktion. Zudem wird weiterhin der Ölpreis ein Thema sein.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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