Fundamentale Nachricht
08:22 Uhr, 04.02.2016

Unschlüssigkeit der Fed lässt den DAX von der Leine

Wohl eher doch keine weitere Zinserhöhung, signalsiert die Fed. Den moderaten Aufschwung in den USA möchte sie nicht abwürgen. Prompt wittern die Anleger Kaufkurse.

Erwähnte Instrumente

Ein schwacher Dollar und ein sehr kräftig gestiegener Ölpreis signalisieren den DAX-Anlegern heute Morgen grünes Licht. Gute Vorgaben der Wall Street haben am Donnerstag die Aktienmärkte in Ostasien und in Australien nach oben gezogen. Zum Schluss eines sehr volatilen Handelstags hatte sich aufgrund des nach US-Konjunkturdaten geschwächten Dollars und steigenden Rohstoffpreisen eine positive Tendenz durchgesetzt. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss mit 1,13 Prozent auf 16.336 Punkten im Plus. Der S&P-500  stieg auf 1.912 Punkte (+0,50 Prozent). Der Nasdaq-100  verlor 0,5 Prozent auf 4.172 Punkte.

Der DAX notiert vorbörslich 1,6 Prozent bei rund 9.600 Punkten im Plus.

Der US-Dollar hatte gestern den größten Tagesverlust seit sieben Jahren verzeichnet. Die schwachen Daten machen eine ohnehin kaum noch erwartete weitere Zinserhöhung in den USA im März zunehmend unwahrscheinlich. Zudem meldete der Präsident der Federal Reserve Bank von New York, William Dudley, Zweifel an vorschnellen Zinserhöhungen an. Er sprach von der Möglichkeit, weitere Zinserhöhungen zu verschieben, sollten die wirtschaftlichen Bedingungen dazu führen, dass die Fed ihren Ausblick ändere. In einem Interview gab Dudley keine expliziten Aussagen über den Ausblick für die Politik der Fed, aber Dudley räumte ein, dass die finanziellen Bedingungen zunehmend das Wachstum bremsen. Jüngst hatte Dudley gesagt, dass die Art und Weise, wie die Märkte auf die Fed-Politik reagieren, das Tempo zukünftiger Maßnahmen der Notenbank beeinflusse. Wie die Bank of America Merrill Lynch in einem Bericht nahelegt, hätten die jüngsten Verwerfungen an den Märkten dieselben Auswirkungen, wie vier US-Zinserhöhungen. Es könnte demnach sein, dass die Fed die Zinsen angesichts des aktuellen Umfelds nicht so deutlich anheben werde wie geplant. "Was ich aber mit größerer Bestimmtheit sagen kann, ist, dass die finanziellen Bedingungen seit der Zeit des Notenbanktreffens im Dezember deutlich schwieriger geworden sind", schildert Dudley die Lage.

Aufgrund der neuen Vorgaben aus den USA steht der Nikkei-Index im späten Handel 0,7 Prozent tiefer bei 17.067 Punkten. In Schanghai geht es um 1,4 Prozent nach oben, in Hongkong sogar um 1,3 Prozent. Sydney hat 2,1 Prozent fester geschlossen.

Auffällig war gestern eine massive Erholung der Ölpreise. Die Ölpreisstärke hängt zum einen mit dem starken Rückfall des Dollars zusammen - Öl wird damit für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum günstiger. Doch zum anderen werden aus dem Kreis von Ölförderländern erneut Stimmen nach einem Sondertreffen laut, um mit Fördersenkungen auf die Schwäche der Ölpreise zu reagieren.

Die Ölpreise steigen nach den sehr kräftigen gestrigen Kursavancen heute weiter an: WTI legt um 0,5 Prozent auf 32,87 US-Dollar zu. Brent geht um 0,35 Prozent auf 35,62 US-Dollar nach vorn.

Gold legt aufgrund des geschwächten US-Dollars weiter auf 1.144 US-Dollar (+0,15 Prozent) zu und überspringt damit einen wichtigen Widerstand bei 1.140 US-Dollar.

Nach dem Kursanstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar am gestrigen Mittwoch notiert die Gemeinschaftswährung am Morgen nahezu unverändert bei 1,1077 US-Dollar.

Einzelaktien

GEA enttäuscht beim EBIT

GEA hat 2015 einen Umsatz von €4,599 Mrd (VJ: €4,516 Mrd), einen Auftragseingang von €4,590 Mrd (VJ: €4,520 Mrd), ein operatives EBITDA von €621 Mio (VJ: €591 Mio) und ein EBIT von €309,4 Mio (VJ: €439,9 Mio) erzielt.

US-Düngemittelkonzern Mosaic kürzt seine Produktion

Der US-Düngemittelkonzern Mosaic reduziert seine Produktion. Wie der Konkurrent des deutschen DAX-Konzerns K+S mitteilte, senkt er in Reaktion auf die schwache Nachfrage seine Phosphat-Produktion um bis zu 400.000 Tonnen mit rotierenden Werksschließungen im ersten Quartal 2016.

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4 Kommentare

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  • Supereifelyeti
    Supereifelyeti

    Wer schreibt, der bleibt !

    08:58 Uhr, 04.02. 2016
  • whynot
    whynot

    Daß noch nicht einmal Kleinstzinserhöhungen möglich sind und die Aktienmärkte sogar auf Negativzinsen nur noch mit einem Strohfeuer reagieren, sollte vielmehr Warnsignal sein. Natürlich sind jederzeit auch immer wieder einmal Zwischenerholungen möglich, aber jede Erholung sollte zum Verkauf genutzt werden, da sollte man sich nicht "blenden" lassen. Übrigens, der Bund Future auf absolutem "Red-Light"-Niveau!

    08:53 Uhr, 04.02. 2016
  • whynot
    whynot

    Ein schwacher $ (und damit starker EUR) signalisiert für den DAX grünes Licht? Ah ja.

    08:41 Uhr, 04.02. 2016
    1 Antwort anzeigen