Analyse
15:10 Uhr, 05.11.2025

UNITY wächst sich arm – hohe Kosten fressen KI-Erfolg auf

Unity Technologies, ein führender Anbieter von Entwicklungsplattformen für Spiele und interaktive 3D-Inhalte, hat im dritten Quartal 2025 die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Erwähnte Instrumente

  • Unity Software Inc
    ISIN: US91332U1016Kopiert
    Kursstand: 35,870 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Unity Software Inc - WKN: A2QCFX - ISIN: US91332U1016 - Kurs: 35,870 $ (NYSE)

Das US-Unternehmen, dessen Software weltweit in Games, Industrieanwendungen und virtuellen Erlebniswelten eingesetzt wird, steigerte den Umsatz um 5 % auf 471 Mio. USD (Vorjahr: 447 Mio. USD) und lag damit über dem Konsens von 452,8 Mio. USD. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 0,20 USD, nach 0,19 USD im Vorjahr. Das operative Ergebnis verbesserte sich spürbar: Das bereinigte EBITDA stieg auf 109 Mio. USD, was einer Marge von 23 % entspricht (Vorjahr: 21 %).

Wachstum in beiden Segmenten

Sowohl das Entwicklergeschäft als auch die Werbesparte legten zu. Die Erlöse der Sparte Create Solutions, mit der Unity Softwarelizenzen für Spiele- und 3D-Entwicklung vertreibt, stiegen um 3 % auf 152 Mio. USD. Die Grow Solutions, die Werbedienste und Monetarisierungstools umfassen, erzielten ein Plus von 6 % auf 318 Mio. USD. Haupttreiber war das KI-basierte Werbenetzwerk "Unity Vector AI“, das Anzeigenplatzierungen automatisiert und die Ausspielung optimiert.

Die Wachstumsdynamik konnte die tiefroten Zahlen jedoch nicht überdecken. Unter GAAP-Rechnungslegung wies Unity erneut einen hohen Nettoverlust von 127 Mio. USD aus – nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr (–125 Mio. USD). Die Verlustmarge blieb mit –27 % auf hohem Niveau. Hauptursachen sind hohe aktienbasierte Vergütungen, Abschreibungen aus früheren Übernahmen und Kosten im Zusammenhang mit der laufenden Restrukturierung des Unternehmens.

Kostenlast bleibt hoch

Unity versucht seit dem vergangenen Jahr, sein Geschäftsmodell auf nachhaltige Profitabilität auszurichten. Nach dem Umbau der Führungsstruktur und der Reduktion unrentabler Geschäftsbereiche hat sich die operative Effizienz zwar verbessert, doch die hohen Fixkosten und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte belasten weiterhin das GAAP-Ergebnis. Auch die Integration von KI-Technologien wie "Unity Vector AI“ erfordert zusätzliche Entwicklungsaufwendungen, die kurzfristig auf die Marge drücken.

Positiv entwickelte sich hingegen der Cashflow: Der operative Mittelzufluss lag bei 155 Mio. USD, der freie Cashflow bei 151 Mio. USD, deutlich über dem Vorjahr (115 Mio. USD). Zum Quartalsende verfügte Unity über liquide Mittel von 1,9 Mrd. USD, ein Plus von 381 Mio. USD seit Jahresbeginn.

Das Management führt den Umsatzanstieg vor allem auf die wachsende Nachfrage nach KI-gestützten Tools zurück. "Die Ergebnisse übertrafen erneut deutlich die Erwartungen, getragen von Unity Vector AI sowie anhaltender Stärke im Create-Geschäft“, teilte das Unternehmen mit. Mit der neuen KI-Plattform positioniert sich Unity zunehmend als Technologieanbieter über die Spielebranche hinaus, etwa in Bereichen wie Architektur, Automobil oder virtuelle Produktion.

Ausblick über den Erwartungen

Für das vierte Quartal erwartet Unity Umsätze zwischen 480 Mio. USD und 490 Mio. USD (erwartet 477 Mio. USD), ein Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das bereinigte EBITDA soll auf 110 bis 115 Mio. USD steigen. Besonders die Create-Sparte soll im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen, bereinigt um nicht-strategische Umsätze.

Unity will 2026 den Fokus stärker auf profitables Wachstum und Cashflow legen. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, die Kostenbasis zu senken, ohne die Innovationskraft zu gefährden.

Fazit: Bereinigt um alle möglichen Kosten und aktienbasierten Vergütungen sieht das bei Unity gar nicht schlecht aus. Das Unternehmen bekommt langsam die Kurve, allerdings zum Preis einer weiterhin hohen Verwässerung der Altaktionäre. Rund 15 Mrd. USD Marktkapitalisierung sind bereits ein stolzer Wert. Die neunfache Umsatzbewertung ist bei aller Sympathie für das Produkt schlicht zu hoch. Echte Gewinne dürften Anleger kaum vor 2030 sehen. Die vorbörsliche Euphorie, es geht 10 % rauf, sollte vor allem dem Ausblick geschuldet sein.

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