Union - Bericht zum UniEuroAspirant
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Marktrück− und −ausblick
Am 1. Mai sind weitere 10 Länder der Europäischen Union beigetreten. Mit dem EU-Beitritt rückt jetzt die in einigen Jahren vorgesehene Euro-Einführung wieder verstärkt ins Blickfeld der Finanzmarktteilnehmer. Um in die Eurozone aufgenommen zu werden, müssen diese Länder jedoch zuvor die Maastricht-Kriterien (Teilnahme am Wechselkursmechanismus des EWS II, Begrenzung der Neuverschuldung, Preisniveaustabilität) erfüllen, was von ihnen geld- und fiskalpolitische Disziplin abverlangt. Die lokalen Rentenmärkte dürften schon mittelfristig von Anstrengungen auf diesem Gebiet profitieren. Allerdings ist angesichts der bestehenden politischen und wirtschaftlichen Probleme Polens, Ungarns und Tschechiens ein Beitritt zum Euroraum nicht vor Ende des Jahrzehnts zu erwarten. In Ungarn scheint sich nach den Turbulenzen im Vorjahr die Situation jedoch wieder zu entspannen. Im Mai hat die Notenbank in Anbetracht nachlassenden Inflationsdrucks die Leitzinsen zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt. Mit 11,5 Prozent liegen diese aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau - die Folge massiver Zinsanhebungen Ende letzten Jahres als Reaktion auf die HUF-Schwäche. Inzwischen hat sich die ungarische Währung wieder gefangen. Im März bewegte sie sich überwiegend in einen Band von 250 bis 255 HUF je Euro. In Polen lastet die unsichere politische Lage auf den Finanzmärkten. Der als Nachfolger für Premierminister Miller vorgeschlagene Marek Belka verfügt bislang über keine Mehrheit im Parlament und kann deshalb den "Hausner-Plan", der insbesondere die Sanierung der Staatsfinanzen zum Inhalt hat, nicht umsetzen. Neben länderspezifischen Entwicklungen hatten die Konvergenzländer auch unter den kräftigen Spreadauswirkungen in den Emerging Markets zu leiden, die auch auf sie etwas abstrahlten. Insbesondere die Sorge um Zinsanhebungen in den USA brachte Anleihen aus den aufstrebenden Länder unter Druck. Trotz der jüngsten Korrekturen beurteilen wir vor allem die Rentenmärkte Polens, Ungarns und der Slowakei weiter positiv. Der britische Konjunkturmotor läuft unverändert auf Hochtouren. Freundliche Einkaufsmanagerindizes und die niedrige Arbeitslosenquote sprechen für eine Fortsetzung des Aufschwungs. Der leichte Rückgang in der Industrieproduktion fiel vor diesem Hintergrund nicht allzu sehr ins Gewicht. Die in diesem Umfeld anziehende Inflation sowie der anhaltend robuste Immobilienmarkt veranlassten die Bank of England zu einer neuerlichen Zinsanhebung. Sie erhöhte den Reposatz auf 4,25 Prozent, wodurch sich die Zinsdifferenz zur Eurozone auf 225 Basispunkte vergrößerte. Weitere Zinsschritte sind in Sicht. Speziell in den kürzeren Laufzeiten gewinnen britische Anleihen damit weiter an Attraktivität. Unterstützung dürfte dabei auch von der Währungsseite kommen. In Schweden und Norwegen blieben die Zinsen dagegen unverändert bei 2,0 bzw. 1,75 Prozent. Angesichts auch in diesen Ländern wieder zunehmenden Preisdrucks dürfte der Zinssenkungszyklus jeweils beendet sein. Auch im Euroraum zogen die Renditen weiter an. Lag die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zu Monatsbeginn noch bei knapp 4,2 Prozent, so stieg sie bis Ende Mai um rund 20 Basispunkte auf knapp 4,4 Prozent. In den Ländern der Eurozone liegt die Teuerungsrate inzwischen über dem EZB-Zielwert. Zwar dürfte die Inflation in den kommenden Monaten wieder unter die wichtige Zwei-Prozent-Marke fallen. Die noch vor nicht allzu langer Zeit am Markt bestehende Zinssenkungsfantasie sollte sich damit jedoch endgültig verflüchtigt haben. In den kommenden Monaten erwarten wir keine Zinsänderungen der EZB. Speziell kurz laufende Anleihen dürften dadurch gut geschützt bleiben, während in den längeren Laufzeiten die Renditen noch moderat ansteigen könnten. Eine Abkopplung vom US-Bondmarkt, der weiter steigende Renditen aufweist, ist trotz unterschiedlicher makroökonomischer Rahmendaten nicht zu erwarten.
Anlagepolitik
Der UniEuroAspirant A profitierte im Mai insbesondere von der Erholung auf der Währungsseite und verzeichnete vor diesem Hintergrund eine positive Performance. Im Berichtsmonat hat das Fondsmanagement des UniEuroAspirant A zudem die Schwäche in den Emerging Markets zum Anlass genommen, die Türkei-Quote aufzustocken. Zugekauft wurden dabei sowohl Euro-Anleihen als auch Bonds in lokaler Währung. In Ungarn haben wir kürzere Laufzeiten verkauft und die frei gewordenen Mittel verstärkt am langen Ende angelegt. Insgesamt wurde die Duration in den osteuropäischen Bondmärkten zwar etwas verlängert, bezogen auf das Gesamtportfolio liegt sie aber immer noch unter Benchmarkniveau. Der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und Großbritannien veranlasste uns außerdem zu verstärkten Engagements in GBP-Papieren.
Quelle: Union Investment
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