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16:50 Uhr, 14.11.2011

UniCredit mit Milliardenverlust - Radikaler Strategieplan vorgestellt

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Mailand (BoerseGo.de) – Die italienische Großbank UniCredit plant radikale Maßnahmen um sich aus dem Abwärtsstrudel der Schuldenkrise in Europa zu befreien. Als erstes will die UniCredit eine umfangreiche Kapitalerhöhung durchführen um die künftigen Anforderungen bei einer marktgerechten Bewertung der von ihr gehaltenen Staatsanleihen zu erfüllen. Die Bank will sich 7,5 Milliarden Euro neues Kapital einnehmen. Die Kapitalerhöhung soll am 15. Dezember in einer Sonder-Hauptversammlung auf den Weg gebracht werden. Die UniCredit will sicher gehen, dass man die geforderte Kernkapitalquote von 9 Prozent bis Juni 2012 erreicht, wie Konzernchef Federico Ghizzoni mitteilte.

Zuvor hatte die europäische Bankenaufsicht EBA den Kapitalbedarf der UniCredit mit 7,4 Milliarden Euro angegeben. Andere Banken in Europa haben bisher angekündigt das benötigte Geld für den Kapitalpuffer aus eigener Kraft aufzutreiben. Zudem will die Großbank zwischen September 2011 und 2015 rund 5.200 Jobs in Italien streichen. Dies entspricht 10 Prozent aller UniCredit-Stellen in Italien. Bei der deutschen Tochter Hypovereinsbank (HVB) könnten nach Angabe von Betriebsräten rund 1.000 Stellen betroffen sein.

Im dritten Quartal 2011 musste die Mailänder Bank einen gigantischen Verlust von 10,64 Milliarden Euro hinnehmen. Begründet wurde dies vor allem mit Abschreibungen auf Beteiligungen in der Ukraine und Kasachstan von 9,6 Milliarden Euro. Nach neun Monaten bis Ende September wurde kumuliert ein Minus von 9,3 Milliarden Euro verbucht. Bis 2013 hat sich das Unternehmen einen Nettogewinn von 3,8 Milliarden Euro vorgenommen. In vier Jahren soll mit dem neuen Strategieplan ein Gewinn von 6,5 Milliarden eingefahren werden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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