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13:56 Uhr, 09.09.2011

UniCredit-Chef sieht keine neue Bankenkrise

Düsseldorf (BoerseGo.de) – Der Chef der italienischen Großbank UniCredit, Federico Ghizzoni, befürchtet keine neue Bankenkrise. "Der kurzfristige Interbankenmarkt funktioniert, ist aber ganz klar fokussiert auf die Liquidität der einzelnen Häuser", sagte Ghizzoni zum "Handelsblatt". Dies sei ein Unterschied gegenüber der Krise nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers, als "für Wochen und Monate gar kein Interbankenmarkt" funktioniert habe. Der jetzt wieder zu verzeichnende Anstieg der Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB), könne aber ein Zeichen dafür sein, "dass das Vertrauen unter den Banken nicht mehr so groß ist wie noch vor vier Monaten", betonte Ghizzoni.

Das einzige wirkliche Problem derzeit sei die abnehmende Dollar-Liquidität in Europa, so Ghizzoni. "Institutionelle Geldgeber aus den USA kappen Linien oder frieren Gelder ein. Uns selbst betrifft dies jedoch weniger, wir legen sogar Dollar bei der Fed an, weil wir überschüssige Bestände haben."

Ghizzoni räumte ein, dass italienische Banken wegen der Staatsschuldenkrise unter besonderer Beobachtung der Märkte stehen. "Der Markt reagiert auf das hohe Verhältnis zwischen der Staatsverschuldung und dem Bruttoinlandsprodukt und vernachlässigt andere Basisdaten, wie die sehr niedrige Verschuldung der privaten italienischen Haushalte", sagte Ghizzoni. Das eigentliche Problem Italiens sei das fehlende Wachstum. Die Unicredit sei aber besonders in Norditalien stark vertreten. Dort wachse die Wirtschaft mit zwei Prozent und mehr.

In den vergangenen Wochen waren die Aktienkurse besonders der italienischen und französischen Großbanken stark eingebrochen. Die UniCredit-Aktie hat seit Jahresbeginn knapp die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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