UniCredit-Chef sieht keine neue Bankenkrise
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Düsseldorf (BoerseGo.de) – Der Chef der italienischen Großbank UniCredit, Federico Ghizzoni, befürchtet keine neue Bankenkrise. "Der kurzfristige Interbankenmarkt funktioniert, ist aber ganz klar fokussiert auf die Liquidität der einzelnen Häuser", sagte Ghizzoni zum "Handelsblatt". Dies sei ein Unterschied gegenüber der Krise nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers, als "für Wochen und Monate gar kein Interbankenmarkt" funktioniert habe. Der jetzt wieder zu verzeichnende Anstieg der Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB), könne aber ein Zeichen dafür sein, "dass das Vertrauen unter den Banken nicht mehr so groß ist wie noch vor vier Monaten", betonte Ghizzoni.
Das einzige wirkliche Problem derzeit sei die abnehmende Dollar-Liquidität in Europa, so Ghizzoni. "Institutionelle Geldgeber aus den USA kappen Linien oder frieren Gelder ein. Uns selbst betrifft dies jedoch weniger, wir legen sogar Dollar bei der Fed an, weil wir überschüssige Bestände haben."
Ghizzoni räumte ein, dass italienische Banken wegen der Staatsschuldenkrise unter besonderer Beobachtung der Märkte stehen. "Der Markt reagiert auf das hohe Verhältnis zwischen der Staatsverschuldung und dem Bruttoinlandsprodukt und vernachlässigt andere Basisdaten, wie die sehr niedrige Verschuldung der privaten italienischen Haushalte", sagte Ghizzoni. Das eigentliche Problem Italiens sei das fehlende Wachstum. Die Unicredit sei aber besonders in Norditalien stark vertreten. Dort wachse die Wirtschaft mit zwei Prozent und mehr.
In den vergangenen Wochen waren die Aktienkurse besonders der italienischen und französischen Großbanken stark eingebrochen. Die UniCredit-Aktie hat seit Jahresbeginn knapp die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.
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