Ungleiche Verteilung von Vermögen: Ein Mythos?
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Einer neuen Studie des Brookings Instituts zufolge sind Vermögen und Einkommen in den USA weitaus weniger ungleich verteilt, als man bisher angenommen hatte. Das ist für all jene, die von 20.000 Dollar pro Jahr und Familie leben müssen (gilt als Armutsgrenze für einen 3-Personen Haushalt) nur ein geringer Trost. Auch ein Blick auf das Durchschnittseinkommen hilft da nicht.
Nach den großen Krisen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts (Erster Weltkrieg, Große Depression, Zweiter Weltkrieg), durch die das Einkommen vermindert wurde, blieb es bis in die 70er Jahre relativ stabil. Seit Anfang der 80er Jahre steigt es rapide an. Zwischen 1980 und 2014 vervierfachte sich das Einkommen. Der gesamte Zuwachs seit 1920 fand in den vergangenen 35 Jahren statt.
Es heißt immer wieder, dass die ultralockere Geldpolitik die Wohlhabenden begünstigt. Das kann man vielleicht nicht ohne weiteres und ohne nähere Analyse unterschreiben, doch man kann ganz klar sagen: die niedrigen Zinsen haben die Einkommen kaum vermindert. Sie tragen schon seit vielen Jahren kaum noch zu den Einkünften bei.
Dividenden sind ein wichtiger Bestandteil des Einkommens (7 %). Sie waren auch schon einmal wichtiger, doch im Vergleich zu den letzten 25 Jahren sind sie wichtiger denn je. Die derzeitige Unternehmenspolitik, möglichst viel in Dividenden und Aktienrückkäufe zu stecken, lässt die Schere zwischen Arm und Reich effektiv auseinandergehen.
Wichtiger als die bisher genannten Quellen sind Unternehmensbeteiligungen bzw. Einkünfte aus selbstständiger Arbeit. Dazu zählen Einkommen und Vermögen, wie sie etwa Bill Gates vorweisen kann. Er hat ein Unternehmen gegründet und ist nach wie vor großer Anteilseigner. Wichtiger als börsennotierte Unternehmen sind private Unternehmen, wo ein Großteil der Gewinne direkt an die wenigen Eigner fließen.
Eines der größten privaten Unternehmen (Koch Industries, unter anderem Öl- und Gasgeschäft) der USA erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 115 Mrd. Da das Unternehmen privat ist, weiß keiner, wie hoch der Jahresgewinn ist. Die beiden Koch Brüder sind jedoch an die 80 Mrd. Dollar schwer. Dieses Vermögen kommt aus den Unternehmenswerten und den Gewinnen des Unternehmens.
Mit 55 % kommt der Großteil des Einkommens noch immer aus Löhnen, inkl. variabler Vergütungen. Das trifft vor allem auf Manager zu. Ihre Möglichkeiten über die eigene Entlohnung mitzubestimmen, ist äußerst problematisch. Da sie auch durch Aktienpakete kompensiert werden, haben sie ein großes Interesse an steigenden Aktienkursen. Um das zu bewerkstelligen werden Aktienrückkäufe getätigt. Die Kapitalbeteiligung der Manager an den Unternehmen, die sie führen, wird durch die Kursgewinne durch Aktienrückkäufe immer mehr wert. Gleichzeitig schlagen sie Dividenden vor, die ebenfalls wieder zu ihrem Einkommen beitragen.
Manager haben Einfluss auf die 3 größten Einkunftsquellen, aus denen die hohen Einkommen stammen. Diese 3 Quellen machen über 90 % der Gesamteinkünfte aus. Das ist zwar alles legal, doch wie sinnvoll das ist, muss man hinterfragen.
Immer mehr Menschen orten eine Selbstbedienungsmentalität unter Managern. Es ist da bestimmt kein Zufall, dass derzeit Bernie Sanders im US-Vorwahlkampf überraschend gut abschneidet. Er nennt sich selbst demokratischen Sozialist. Sozialist ist eigentlich ein Reizwort für US-Amerikaner. Heutzutage kann man damit Wahlen gewinnen. So ändern sich die Zeiten, wenn die Vermögensverteilung zu einseitig ist.
18 % Anteil am Gesamtnationaleinkommen ist immer noch sehr viel. Es ist auch nicht nur das Einkommen, welches vielen ein Dorn im Auge ist, sondern auch das vorhandene Vermögen. Alten Schätzungen zufolge besitzen die obersten 1 % ganze 42 % des Vermögens. Der neuen Schätzung nach sind es 33 %. Das ist ein signifikanter Unterschied, den man nicht einfach wegwischen kann.
Die Reichen sind also vermutlich etwas weniger reich als bisher angenommen. Das beruhigt jedoch kaum. Die Verteilung von Einkommen und Vermögen sind zu ungleich. 14 % aller US-Amerikaner leben an oder unter der Armutsgrenze. Das sind 45 Mio. Menschen. Ein Land, in dem so viele Menschen arm sind, sollte darüber nachdenken, ob es wirklich das „großartigste Land“ (greatest country) der Welt ist.
Die Einkommensungleicheit ist kein Mythos. Um das festzustellen braucht man keine aufwendigen Rechnungen. Die neuen Zahlen geben immerhin Grund zur Hoffnung. Ist die Ungleichverteilung einmal zu groß geworden, dann kann das eine schwere wirtschaftliche Krise auslösen. Soweit kommt es in den kommenden Jahren wohl nicht, zumindest nicht wegen der Schere zwischen Arm und Reich.
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Wichtiger als die nackte Statistik wäre die Frage, wann ein hohes Vermögen oder Einkommen eher eine zusätzliche Belastung darstellt als einen Zuwachs an Lebensqualität. Aus meiner Sicht ist es doch völlig irrelevant, ob jemand 20 Mill besitzt oder 200 Mill. Man kann alles kaufen, was käuflich ist. Und was nicht käuflich zu erwerben ist, kann man nicht erwerben. Der Herr Trump wird jetzt beweisen, dass man nicht einmal zuverlässig Präsident der USA werden kann, wenn man Milliarden dafür ausgeben könnte.
Ich glaube keinen Statistiken, die ich nicht selber gefälscht habe. Was der Beitrag jetzt bringen soll bleibt weiter offen. So viel Zeit möchte ich mal übrig haben.
wenn die 42% ein Märchen sind, warum sollen die 14% dann der Wahrheit entsprechen.
Armut wird ja auch ständig neu definiert. Von Leuten, die gezielt Teile der Bevölkerung gegeneinander ausspielen
Meine Großeltern waren Kriegsflüchtlinge aus Pommern und Schlesien, die hatten eine komplett andere Meinung zu Armut als die Armen in den heutigen westlichen Industriestaaten.
Man könnte auch mal Kinder in Bangladesch oder Indien, Wanderarbeiter aus China oder Leute aus Äthiopien, Mosambik oder Sierra Leone zu amerikanischen Armutsverhältnissen befragen.
Ähm, und wem hilft das jetzt?
Ein m.e. wirklich unsinniger Beitrag.
Wem`s gefällt.:-)