Kommentar
18:00 Uhr, 19.10.2008

Ungarn: Inflationssorgen treten in den Hintergrund

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• Die ungarische Inflationsrate lag im September mit 5,7 % yoy (August: 6,5 % yoy) deutlich unter den Erwartungen (Bloomberg-Median: 6,1 % yoy). Die Konsumentenpreise haben sich im Vergleich zum Vormonat nicht verändert (August: –0,3 % mom).

• Weltweiter Rückgang der Lebensmittel- und Energiepreise und weiterhin schwache Wachstumsaussichten für die ungarische Wirtschaft werden sich auch in Zukunft moderierend auf die Inflation auswirken.

• Trotz nachlassendem Handlungsbedarf auf der Inflationsseite lässt die gegenwärtige Finanzmarktsituation der Zentralbank keinen Spielraum für Zinssenkungen. 1. Die ungarische Inflationsrate lag im September mit 5,7 % yoy (August: 6,5 % yoy) deutlich unter den Erwartungen (Bloomberg-Median: 6,1 % yoy). Im Vergleich zum Vormonat haben sich die Konsumentenpreise nicht verändert (August: –0,3 % mom). Der Rückgang der Inflation ist in erster Linie auf die Basiseffekte bei Lebensmittelpreisen zurückzuführen: Der Anstieg der Lebensmittelpreise verlangsamte sich auf 8,1 % yoy (August: 10,6 % yoy).

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2. Der Rückgang der Weltmarktpreise für Lebensmittel und Energieträger sowie weiterhin schwache Wachstumsaussichten für die ungarische Wirtschaft sollten sich auch in Zukunft moderierend auf die Inflation auswirken. Die inländische Nachfrage und die Investitionstätigkeit wurden in 2007 und 2008 von dem Sparprogramm der Regierung zur Reduktion des Haushaltsdefizits stark beeinträchtigt. Dieser Effekt bleibt auch 2009 bestehen, weil im Zuge der Finanzmarktturbulenzen die Haushaltsziele verschärft und die geplanten Steuersenkungen verschoben wurden. Zusätzlich wird die stark exportabhängige Wirtschaft Ungarns von der Schwäche in Euroland – ihrem wichtigsten Handelspartner – negativ betroffen.

3. Ende vergangener Woche kamen in Ungarn die Aktien- und Rentenmärkte stark unter Druck, der Forint wertete gegenüber dem Euro um beinahe 9 % ab. Der Regierung ist es gelungen, durch Maßnahmen auf dem Rentenmarkt, Verpflichtung zur weiteren Kürzung des Budgetdefizits und Ankündigung möglicher technischen und finanziellen Hilfen seitens des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Lage zu stabilisieren. Jedoch bleibt Ungarn aufgrund seines Doppeldefizits (Haushaltsdefizit von 5,7 % und Leistungsbilanzdefizit von 4,9 % des BIP in 2007) und hoher Außenverschuldung (2007: ca. 91 % des BIP) in der anhaltender Finanzmarktkrise verwundbar. Trotz nachlassendem Handlungsbedarf auf der Inflationsseite lässt die gegenwärtige Situation auf den Weltfinanzmärkten der Zentralbank somit keinen Spielraum für Zinssenkungen.

Quelle: Dekabank - Daria Orlova

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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