Kommentar
13:45 Uhr, 23.03.2006

Unerwarteter Rückgang der Rohöllagerbestände

1. Die Öllagerbestände in den USA überraschten deutlich. Bei den Rohöllagerbeständen wurde der kräftige Aufbau der Vorwochen erstmals gestoppt. Entgegen den Erwartungen war ein Rückgang um 1,3 Mio. Barrels zu verzeichnen (Bloomberg-Median: +2,8 Mio. Barrels). Ausschlaggebend für den Rückgang war ein deutliches Minus bei den Rohölimporten. Diese lagen im Durchschnitt 600.000 Barrels unter dem Niveau der Vorwoche. Bei den Benzinlagerbeständen hat sich der Abbau der Vorwochen beschleunigt. Hier war ein Minus von 2,3 Mio. Barrels zu verzeichnen (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels). Die Diesel- und Heizöllagerbestände fallen ebenfalls weiter. Allerdings fiel hier der Rückgang mit 870.000 Barrels nicht ganz so stark aus wie erwartet (Bloomberg-Median: -2,1 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung stieg erneut um 1,04 Prozentpunkte an.

2. Abzuwarten bleibt, ob es sich bei dem Rückgang der Rohöllagerbestände lediglich um ein Einmal- Ereignis handelt, oder ob der kräftige Lageraufbau der Vorwochen damit tatsächlich sein Ende gefunden hat. Das nahende Ende der umfangreichen Instandhaltungsarbeiten bei den Raffinerien spricht für eine zunehmende Rohölnachfrage. Sollte sich zudem der Rückgang der Rohölimporte als nachhaltig herausstellen, würde dies für einen weiteren Rückgang der Rohöllagerbestände sprechen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird sich aber erst noch zeigen.

3. Die nicht-kommerziellen Händler an der New York Mercantile Exchange setzen weiter mehrheitlich auf fallende Preise. Allerdings besteht angesichts der sich langsam verschlechternden Situation bei den Lagerbeständen ein zunehmendes Risiko, dass in den nächsten Wochen und Monaten wieder Netto Long-Positionen aufgebaut werden, die für Preisdruck sorgen würden.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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