Uneinheitlicher Start der Berichtssaison
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Großbritannien
Britische Aktien tendierten in der letzten Woche eher schwach. Der FTSE 100-Index gab in GBP 1,0 Prozent nach, während der FTSE Mid 250-Index 1,7 Prozent einbüßte.
Abgesehen von den jüngsten Entwicklungen bei Marks & Spencer bezüglich ihrer Übernahme gab es kaum Unternehmensmeldungen. In diesem Titel bleiben wir in unserem auf marktbreite Titel ausgerichteten Fonds untergewichtet. Es wird unserer Meinung nach wahrscheinlich keine Übernahme durch Philip Green geben. Deshalb bevorzugen wir in der Einzelhandelsbranche GUS.
Auf unserer Quartalssitzung zur wirtschaftlichen Tendenz und zur Anlagestrategie gab es kaum eindeutige Anzeichen dafür, dass der Markt kurz vor einem Ausbruch aus seinem jüngsten Handelskorridor steht.
Ansteigende Zinsen und weiterhin hohe Rohstoffpreise werden schlecht geführten Unternehmen Probleme bereiten, ein gutes Gewinnwachstum vorzulegen. Wir konzentrieren uns weiterhin auf hochqualitative Wachstumsunternehmen, die ihre Gewinne über den gesamten Konjunkturzyklus erhöhen können.
USA
Die Gewinnsaison für das II. Quartal hat in den USA begonnen, und der Markt konnte nun die ersten Gewinnzahlen verarbeiten. Der S&P 500-Index beendete die Woche in USD 1,0 Prozent leichter.
Bis jetzt deuten die Veröffentlichungen auf ein Gewinnwachstum von insgesamt 21,5 Prozent hin. Es liegt damit leicht unter den allgemeinen Markterwartungen. Wir befinden uns aber noch in einem frühen Stadium und erwarten, dass die Wachstumsrate noch ansteigt, wenn weitere Zahlen vorgelegt werden.
Abgesehen von den Gewinnzahlen des letzten Quartals wird der Markt die Prognosen für das Jahr 2005 genau analysieren, da diese Meldungen die Stimmungslage der Anleger in den nächsten Monaten vermutlich bestimmen werden. Die Marktaussichten für den weiteren Verlauf des Jahres können dadurch auch beeinflusst werden.
Innerhalb unserer Portfolios haben wir einige Softwarefirmen aus Nischensegmenten zugunsten größerer Marktteilnehmer, die offensichtlich Marktanteile hinzugewinnen, reduziert.
Europa
Europäische Aktien gaben in der letzten Woche nach. Der FTSE World Europe ex. UK-Index beendete die Woche in EUR 1,2 Prozent niedriger.
Die Gewinnsaison auf Quartalsebene begann uneinheitlich. Positiv ist anzumerken, dass Philips für seinen Bereich Halbleiter gute Ergebnisse bekannt gegeben hat. Auch das Baustoffunternehmen CRH legte beeindruckende Zahlen vor. Im Gegensatz dazu enttäuschten im Einzelhandel Carrefour und im Bereich Körperpflege sowohl Henkel als auch L'Oreal, die unter dem Preisdruck der Discountmarken leiden.
Dieser Trend spiegelt wider wie wichtig es ist, Unternehmen herauszufiltern, die ihre Gewinnmargen auch angesichts eines nach wie vor scharfen Wettbewerbsumfelds behaupten können. Diese Strategie werden wir im Rahmen unserer Portfolios beibehalten.
Japan
Die Nachrichtenlage in Japan wurde in der letzten Woche durch politische Ereignisse bestimmt. Bei den Wahlen zum Unterhaus verlor die amtierende LDP-Partei zwei Sitze. Dies war ein besseres Ergebnis als viele befürchtet hatten. Der TOPIX-Index legte in JPY 0,5 Prozent zu.
Bei der Wahl war auch der Finanzminister erfolgreich. Er hatte zuletzt keinen Sitz, und es wurde befürchtet, dass er seinen Platz im Kabinett möglicherweise hätte aufgeben müssen.
Auf Branchenebene konzentriert sich der Markt erneut auf die Grundstoffindustrie. Sowohl die Branchen Zellstoff und Papier als auch Stahl und Rohstoffe erwiesen sich als führend. Gleichzeitig tendierte das Segment Technologie weiter schwach. Wir haben dies genutzt, um in einigen der von uns favorisierten Positionen wie etwa Rohm auf attraktivem Bewertungsniveau zuzukaufen.
Asien & Schwellenländera
Die asiatischen Märkte stiegen in der letzten Woche leicht an. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index legte in USD 1,3 Prozent zu.
In der letzten Woche wurde in China eine Vielzahl von Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Die Industrieproduktion fiel etwas niedriger aus als erwartet und ließ vermuten, dass sich die Verschärfungsmaßnahmen der Behörden auszuwirken beginnen. Die Handelsberichte deuteten jedoch in eine andere Richtung, da sowohl die Exporte als auch die Importe stark anstiegen. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass sich das Wachstum in China zwar langsam abschwächen, aber hoch bleiben und Aktien aus dem Chinaumfeld weiterhin positiv beeinflussen wird.
In Russland ist es dem Ölriesen Yukos nicht gelungen, die Zahlung an den Staat in Höhe von 3,6 Mrd. USD rechtzeitig zu leisten. Dies war keine Überraschung, da die russische Regierung die Konten des Unternehmens eingefroren hat. Wir glauben, dass dieses Unternehmen teilweise wieder unter staatliche Kontrolle gestellt werden wird.
Anleihen
Nach seiner Ausgabenüberprüfung ist Gordon Brown näher an die Grenzen seiner "Goldenen Regel" herangerückt. Damit ist er nun stärker eine Geisel des anhaltend hohen Wirtschaftswachstums. Dies wirkte sich auf den Markt für britische Staatsanleihen (Gilts) aber kaum aus, da die hohe Kreditaufnahme des Staates bereits berücksichtigt worden war. Wir bleiben bei der Duration in Großbritannien weiterhin short positioniert.
Darüber hinaus werden die Märkte nach wie vor durch die Wirtschaftsdaten bestimmt. Zuletzt stand der anstehende Bericht zum US-Verbraucherpreis-Index im Fokus. Falls dieser Bericht stark von der allgemeinen Markterwartung abweicht, wird der Markt darauf reagieren. Die Risiken scheinen in diesem Fall ausgewogen zu sein. Wir sind bei der Duration in den USA deshalb neutral positioniert.
Von supranationalen Anbietern wie der European Investment Bank begebene Unternehmensanleihen mit Investmentstatus und AAA-Bonität verzeichneten aufgrund der jüngsten Klärung der CP195-Regelung schrumpfende Zinsdifferenzen. Strategisch hatten wir diese Anleihen kurzfristig übergewichtet und haben Gewinne mitgenommen.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 85,1 Mrd. Euro (Stand: 31.03.2004). Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.
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