Uneinheitliche konjunkturelle Entwicklung erwartet
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die jüngste Krise zeichnet sich unter anderem durch den weltweit gleichförmigen Konjunkturverlauf aus. So fielen der Beginn und das Ende der Rezessionsphase in vielen Ländern in etwa auf denselben Zeitraum, wobei es jedoch bedeutende Ausnahmen gab. Im Vergleich zu früheren Abschwüngen ist diese Gleichförmigkeit eher ungewöhnlich und dürfte nicht lange anhalten, schreiben die Experten von J.P. Morgan Assett Management in einem aktuellen Marktkommentar. Sie gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung der verschiedenen Regionen im Jahr 2010 zunehmend auseinanderlaufen wird.
Erste Anzeichen dafür seien bereits erkennbar: So beflügelten die günstige Liquidität und die unterbewerteten Währungen die asiatischen Volkswirtschaften, weshalb sich die Produktionslücken hier rascher als anderswo schließen dürften. Während diese Länder von der Währungskoppelung an den US-Dollar (bzw. von praktisch an den Dollar gebundenen Währungen) profitierten, behinderten weniger flexible Wechselkurse andernorts eine reibungslose und rasche Anpassung.
Ein gutes Beispiel dafür sehen die Experten in der unterschiedlichen Entwicklung der Volkswirtschaften des Euroraums. Während das Wachstum in Spanien und Griechenland im dritten Quartal erneut im Vergleich zum Vorquartal schrumpfte, konnten Deutschland und Frankreich seit dem zweiten Quartal ein positives Wachstum verzeichnen. Dieses Gefälle innerhalb der Eurozone dürfte fortbestehen und Diskussionen über eine wirtschaftliche Zweiteilung der Währungsgemeinschaft neu entfachen.
Schwächeren Volkswirtschaften mit ausgereizten Staatshaushalten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht durch eine Abwertung der Währung zurückerlangen können, ständen Bonitätsherabstufungen und eine längere deflationäre Phase bevor. Die makroökonomischen Extremrisiken seien entsprechend hoch. 2010 könnten sich somit sowohl die Inflations-als auch die Deflationserwartungen bewahrheiten.
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