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23:19 Uhr, 19.03.2001

Und was machen die Investmentbanken ?

Auch einen Tag vor der voraussichtlichen Zinsentscheidung in den USA melden sich 2 Investmentbanken mit positiven Kommentaren zum Markt zu Worte. Um es vorwegzunehmen. Wir werten diese neuerliche Flut an gekünstelt positiv skizzierten Ausblicken negativ. Es handelt sich um Kontraindikatoren. Es muß schon tiefgreifendere Gründe geben, wenn sich plötzlich das Who is Who der Investmentbanken fast zum gleichen Zeitpunkt mit solch rosigen Zukunftsbeschreibungen zu Wort meldet. Die folgenden beiden Meldungen liefen über die Ticker von boerseGo.

Datum: 19.03. 20:56 UBS Warburg: Ein Bulle meldet sich zurück

UBS Warburg`s Kerschner und Elsewhere demonstrierten ihre bullishe Einstellung in einem Research Report. Kerschner, der Chief Strategist von UBS Warburg, bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass Aktien in diesem Jahr Bonds outperformen werden, mit 93%. Er bezeichnet die Aktien historisch im Vergleich mit den üblichen Parametern, einem normalen Gewinnwachstum, normalem Inflationstrend und dem historischen Kurs/Gewinn Verhältnis aktuell als ausserordentlich billig.

Datum: 19.03. 22:23 Banc of America erhöht Aktienanteil

Banc of America Securities erhöhte den Aktienanteil in seinem Modellportfolio von 60% auf 65%, dagegen reduzierte es den Anteil von Anleihen von 35% auf 30%, der Cashanteil blieb mit 5% gleich. Das letzte Mal wurde im September 2000 die Struktur verändert. Damals wurde der Aktienanteil reduziert und der Anleihenanteil erhöht. Doch eine solche dramatische Outperformance von Anleihen über Aktien passiere nur in einer Phase von signifikanten Gewinneinbrüchen bei den Unternehmen, so die Bank. Jetzt begännen die Aktien langsam die Welle der Gewinnwarnungen hinter sich zu lassen. Deswegen habe man die Umschichtung vorgenommen.

Einige Investoren würden nach Ansicht der Bank bald Aktien von Unternehmen wählen, deren Gewinne zyklisch abhängig seien, wie die der Firmen aus dem Technologie und Verbrauchersektor. Dabei würden sie dann Aktienpositionen in defensiven Sektoren wie Dienstleistungen und Energie reduzieren.

Banc of America Securities erwartet, dass die FED morgen die Zinsen um 50 Basispunkte senken werde. Man glaube dass Greenspan den Markt weniger beruhigen werde, als es von den Bullen erhofft würde. Neuerdings habe der Markt die Einstellung übernommen, das zwar die FED auf eine Entspannung der Situation aus sei, aber jedoch weit weniger stark dafür die Zinsen senken werde, als bisher gedacht worden sei.

Bereits am vergangenen Montag hatten 3 US Investmentbanken sich positiv zu Markt geäußert.

14.03. 08:57
Prudential: Der Rebound kommt !

Lt. Prudential`s Chief Investment Stratege Greg Smith befindet sich der Markt nahe an eine ausgeprägten "Recovery Rally". In den kommenden 3-4 Wochen werden einige bereits jetzt vorhandene Investmentchancen noch deutlicher vor Augen treten.

Man sollte sich jedoch vor allem in Bereichen positionieren, die von dem Absturz der Technologiewerte profitierten. Auch im TechSektor sieht der Analyst einen Rebound voraus, seiner Meinung nach vielleicht den signifikantesten in diesem Bären-Markt für dieses Jahr. Die Rally soll in den nächsten 60 Tagen anlaufen, sehr schnell und extrem intensiv verlaufen.

14.03. 21:11
Merrill Lynch möchte beruhigen

Merrill Lynch versucht in ganzseitigen Anzeigen in größeren Zeitungen die Investoren zu beruhigen. Obwohl eine gewisse Möglichkeit für einen weiteren Kursverfall bestehe, erwarte man bei Merrill, dass der Markt im Frühling eine Rallye hinlegen werde. In den Anzeigen spricht die Investmentbank davon, dass kommende Zinssenkungen die US-Wirtschaft und den Aktienmarkt wieder in Schwung bringen werden.

Die Anzeigen erschienen in der New York Times, dem Wall Street Journal und in USA Today. Eine ähnliche Kampagne führte das Unternehmen schon bei dem Crash im Jahr 1987 durch.

14.03. 21:58
Bear Stearns : Boden gefunden?

Geht es nach der Analystin Elizabeth Mackay von Bear Stearns, so befinde sich der Markt kurz davor den Boden zu finden. Es seien zwar die Signale immer noch nicht eindeutig, da die Analysten weiterhin auf sehr hohe Umsätze warten würden.

So sei man bei Bear Stearns der Meinung, dass es, wenn dies jetzt die ersten Schritte der Bodenbildung wären, zu spät wäre in defensive Aktien umzuschichten, so Mackay. Wenn der Markt wieder nach oben tendieren würde, so wären nach Ansicht Mackays die Finanzaktien und die zyklischen Wachstumswerte, diejenigen Papiere die den Aufschwung anführen würden. Dagegen würden Techwerte eine weitere Bärenmarktrallye erleben.

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