Ukraine: Ex-Regierungschefin Timoschenko verurteilt - EU droht mit Konsequenzen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Kiew (BoerseGo.de) – Die ehemalige Regierungschefin der Ukraine, Julia Timoschenko, wurde heute von einem Gericht in Kiew des Amtsmissbrauchs für schuldig befunden. Der Politikerin mit dem markant geflochtenen blonden Haar drohen sieben Jahre Haft. Timoschenko will gegen das Urteil Widerspruch beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einlegen.
Der Ex-Regierungschefin und Vorzeigefigur der „orangenen Revolution“ wird vorgeworfen im Jahr 2009 mit Russland Gasverträge zum Nachteil der Ukraine abgeschlossen zu haben. Richter Rodion Kirejew kommt mit seinem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft nach. Die Verteidigung der Politikerin hat auf Freispruch plädiert. Die USA, Deutschland und die Europäische Union hatten zuvor massive Kritik an dem Prozess geübt.
Die Oppositionsführerin wirft dem pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch vor, seine Gegenspielerin politisch kaltstellen zu wollen. Der Staatschef weist die Anschuldigung zurück.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton drohte im Falle einer politischen Verurteilung mit Konsequenzen für das fast ausgehandelte Assoziierungsabkommen mit der Ukraine. "Wenn sich zeigt, dass dieser Prozess mehr Politik macht als Recht spricht, dann werden wir nicht einfach zur Tageordnung übergehen können", teilte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) mit.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.