Übernahmefieber bestimmt Kursentwicklungen
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In der letzten Woche konnten die europäischen Märkte - dank eines freundlichen Wochenausklangs an der Wall Street - um 1,2% zulegen. Der DAX tendierte 1,5% freundlicher. Der Blick auf die anderen Marktsegmente wie z.B. MDAX (+0%) und TecDAX (-2%) zeigt weiterhin Konsolidierung an. Der US-Markt konnte sich trotz positiver Reaktion auf den Arbeitsmarktbericht nicht mehr ins Wochenplus retten und tendierte 0,4% schwächer, die Nasdaq verlor sogar 1,8%. In Japan reagierte der Nikkei mit +3% positiv auf die künftige Abkehr von der Nullzinspolitik. Gemessen an den STOXX-Sektoren fallen Basic Resources mit -2,5% und Health Care mit +4,1% am stärksten auf. Basic Resources litten unter fallenden Rohstoffpreisen, während Pharmawerte von der Tendenz einer defensiveren Ausrichtung der Portfolios profitierten.
Trotz positiver Reaktion am japanischen Aktienmarkt auf die Änderung der dortigen Geldpolitik, sind sich viele Marktteilnehmer an anderen Orten noch nicht einig, ob weitere Zinserhöhungen positiv oder negativ für die weitere Börsenentwicklung zu werten sind. Sicher scheint aber, dass das weltweite Fusions- und Übernahmefieber weiter anhält. Nachdem am Wochenende bekannt wurde, dass Merck KGaA einen Zusammenschluss mit Schering anstrebt, wurde ebenfalls ein Fortschritt bei den Anstrengungen der RWE AG gemeldet, ihr unter Thames Water gebündeltes Wassergeschäft zu veräußern. Es darf darüber spekuliert werden, ob die Londoner Börse nach wiederholten Versuchen einer (als feindlich erachteten) Übernahme, diesmal von Seiten der Technologiebörse Nasdaq, dem Angebot zustimmt, oder ob die Citigroup in Frankreich bei der Société Générale zum Zuge kommt. Solche Meldungen dürften auch in der laufenden Woche zu teils heftigen Kursausschlägen bei den beteiligten Unternehmen führen. Aber auch die vielen in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden Firmendaten, insbesondere der Ausblick, werden die Richtung an den Märkten maßgeblich beeinflussen. Es stehen u.a. folgende Ergebnisse an: Deutsche Postbank und Salzgitter (Montag), Deutsche Post, Euronext, Münchener Rück und OMV (Dienstag), BMW (Mittwoch), Allianz, Altana, Celesio, Gaz de France und Hochtief (Donnerstag) sowie MAN (Freitag). Von den US-Investmentbanken Goldman Sachs am Dienstag sowie Lehman Brothers am Donnerstag erhalten die Anleger darüber Aufschluss, in wie weit sich der positive Start ins Jahr 2006 in zählbare Ergebnisse niedergeschlagen hat. Bei beiden Unternehmen wird mit starken Gewinnzuwächsen gegenüber dem Vorjahr nicht zuletzt auch wegen der hohen Schlagzahl bei den Übernahmeaktivitäten gerechnet.
Insgesamt muss an den Aktienmärkten weiterhin von einer Konsolidierungstendenz ausgegangen werden, auch wenn sich der DAX in dieser Woche wegen des dreifachen Verfalltermins am Freitag (letzter Handelstag für den DAX-Future als auch Aktien- und DAX-Optionen) zunächst an der oberen Konsolidierungsbandbreite um 5900 Punkte orientieren dürfte. In den vergangenen Quartalen erwies sich der „Hexen-Sabbat“ eher trendbestätigend und müsste somit der freundlichen Grundstimmung positiv Rechnung tragen. Im weiteren Verlauf könnten dann die latent vorhanden Risikofaktoren (Zinspolitik, Ölpreis, Vogelgrippe) wieder an Bedeutung gewinnen. Von einem Ende der Konsolidierung wäre erst dann auszugehen, wenn die US-Indizes nach oben ausbrechen. Dies erachtet Cominvest derzeit als eher unwahrscheinlich.
Für den Monat März werden die ersten Frühindikatoren für Euroland (ZEW-Indikator) und für die USA (Empire-Manufacturing) bekannt gegeben. Diese erwartet Cominvest weiterhin freundlich und auf hohem Niveau, aktuell sehen wir allerdings nur einen limitierten Einfluss auf die Entwicklung am Rentenmarkt. Dagegen werden die Zahlen zum US-amerikanischen Einzelhandelsumsatz von höherer Bedeutung sein. Nach dem starken Vormonat rechnen wir hier mit einem schwächeren Ergebnis, welches den Rentenmarkt tendenziell unterstützt. Nach der Veröffentlichung der Bank of Japan zur zukünftigen Geldpolitik stellt sich jedoch die Liquiditätslage auch global als weniger locker dar. In Summe rechnen wir daher für den Bund Future mit einem Wert unterhalb der Marke von 118,00.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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