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14:26 Uhr, 13.02.2006

Überhitzter Markt bei Schiffsbaupreisen

Klasse statt Masse war das Motto der Norddeutschen Vermögensanlage GmbH & Co. KG (Norddeutsche Vermögen) im Jahr 2005. Vor dem Hintergrund eines stark überhitzten Marktes bei Schiffsbaupreisen und Charterraten hatte sich das Hamburger Emissionshaus entschieden, 2005 keine neuen Beteiligungen anzubieten.

"Wir haben uns im letzten Jahr auf unsere Maxime Qualität statt Quantität konzentriert und die Emission eines US-Immobilienfonds vorbereitet", sagt Thomas Böcher, Geschäftsführer der Norddeutschen Vermögen. "Manchmal ist kein Investment das klügere Investment", ergänzt Dr. Werner Großekämper, Geschäftsführer der Norddeutschen Vermögen.

"Als inhabergeführtes Emissionshaus können wir es uns leisten, nur dann Produkte aufzulegen, wenn sich auch für den Anleger nachhaltig attraktive Renditen darstellen lassen. Diese Zurückhaltung kommt letztlich unseren Investoren zugute." Auch ohne Fondsplatzierung haben die Finanzstrategen gut zu tun. Für 2005 weist das Unternehmen ein Investitionsvolumen von 275 Millionen Euro aus, davon 230 Millionen Euro im Bereich Schiffe und 45 Millionen Euro in Immobilien.

Für 2006 sei zunächst ein geschlossener US-Immobilienfonds geplant. Auch weitere chancenreiche Märkte würden laufend geprüft. Potenzial sieht die Norddeutsche Vermögen dabei insbesondere bei Immobilieninvestments in den USA und im europäischen Ausland. Neuemissionen will die Norddeutsche Vermögen auch 2006 sehr genau prüfen. Hauptgrund seien die hohen Neubau- und Secondhandpreise. Großekämper: "Aus unserer Sicht stimmen die Einkaufspreise für Schiffe nicht mehr. Durch den Boom am Schiffs- und Chartermarkt seit Ende 2002 haben sich die Neubaupreise um bis zu 65 Prozent erhöht, die Secondhandpreise sind sogar um bis zu 150 Prozent gestiegen. Um so ein teures Schiff rentabel zu betreiben, müssten die Charterraten über 10 bis 12 Jahre das sehr hohe Niveau von 2005 halten. So ein Szenario ist unserer Erfahrung nach nicht sehr wahrscheinlich. Selbstverständlich werden angebotene Secondhand- und Neubauprojekte auf Rentabilität für den Anleger geprüft."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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