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09:00 Uhr, 29.05.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

GfK: Konsumklima setzt Erholung fort

Die Verbraucherstimmung in Deutschland bleibt auf Erholungskurs. Die Konsumforscher von GfK und NIM ermittelten für ihren Indikator für Juni einen Anstieg auf minus 20,9 (Vormonat: minus 24,0) Zähler. Das Konsumklima verbessert sich damit zum vierten Mal in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg auf minus 22,4 Zähler erwartet. "Sinkende Inflationsraten in Verbindung mit ansehnlichen Lohn- und Gehaltszuwächsen stärken die Kaufkraft der Verbraucher", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

Ifo-Beschäftigungsbarometer im Mai gestiegen

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Mai auf 96,3 Punkte von 96,0 im April leicht gestiegen. "Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt aber eher schwach", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Dort, wo Aufträge fehlen, denken die Firmen auch über einen Abbau von Arbeitsplätzen nach." In der Industrie gibt es trotz des Anstieges des Indikators weiterhin eine Tendenz, den Personalbestand zu verkleinern. In kaum einer Branche soll verstärkt eingestellt werden.

Reallöhne steigen im ersten Quartal mit Rekordrate

Die Reallöhne in Deutschland sind im ersten Quartal 2024 mit einer Rekordrate gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Reallöhne um 3,8 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das war der vierte Anstieg in Folge und das stärkste Reallohnwachstum im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe 2008. Einen ähnlich starken Anstieg der Reallöhne hatte es zuletzt vor knapp drei Jahren im zweiten Quartal 2021 gegeben (3,2 Prozent zum zweiten Quartal 2020). Im Zeitraum vom vierten Quartal 2021 bis zum ersten Quartal 2023 hatten die Beschäftigten durchgängig Reallohnverluste zu verzeichnen.

IWF erhöht Wachstumsprognose 2024 für China auf 5 Prozent

Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird nach einem starken ersten Quartal und wegen Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft zuversichtlicher für das Wachstum im China. Er hob die Prognose für das BIP-Wachstum in diesem Jahr auf 5 Prozent von 4,6 Prozent an. Die Prognose des IWF stimmt nun mit dem offiziellen Ziel der chinesischen Regierung überein. Der IWF erhöhte außerdem seine Prognose für das Wachstum im kommenden Jahr um 0,4 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Im ersten Quartal war die Wirtschaft nach offiziellen Angaben schneller als von den meisten Volkswirten erwartet um 5,3 Prozent gewachsen.

BoJ/Adachi: bei weiteren Änderungen der Geldpolitik ist Vorsicht geboten

Die Bank of Japan (BoJ) muss nach Einschätzung ihres Ratsmitgliedes Seiji Adachi bei weiteren Änderungen der Geldpolitik vorsichtig vorgehen. Die Entscheidung der japanischen Notenbank, ihre Lockerungsmaßnahmen zu beenden, sei keine Hinwendung zu einer Straffung der Geldpolitik. "Wir müssen verfrühte Zinserhöhungen unbedingt vermeiden, denn sie könnten die Chance auf eine Erholung der japanischen Wirtschaft zunichtemachen", sagte Adachi am Mittwoch in einer Rede.

Habeck warnt in Debatte um China-Strafzölle vor eigenem Schaden

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat in der Debatte um Strafzölle auf Importe aus China vor Maßnahmen gewarnt, die der deutschen Wirtschaft schaden könnten. Im Interview mit der Rheinischen Post forderte er hingegen ein "zielgenaues" Vorgehen. "Wir sollten auf einen fairen Welthandel, offene Märkte und gleiche Wettbewerbsbedingungen bestehen, aber keinen Protektionismus betreiben", sagte Habeck der Zeitung.

Habeck stärkt Lindner den Rücken im Haushaltsstreit

Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellt sich in den Haushaltsdiskussionen der Ampel klar hinter den Kurs von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). "Die Schuldenbremse gilt", sagte Habeck der Rheinischen Post. "Die Bedingungen für diese Koalition sind im Koalitionsvertrag festgehalten. Daran müssen wir uns halten", betonte Habeck. Mit Blick auf die anstehenden Gespräche zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Lindner, ihm selbst und den jeweiligen Ministerkollegen sagte Habeck, dies sei "kein Beichtstuhlverfahren".

Deutschland und Frankreich wollen mit Agenda EU-Wettbewerbsfähigkeit stärken

Deutschland und Frankreich haben eine gemeinsame Agenda zur Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstums in der Europäischen Union (EU) beschlossen. Mit den Vorschlägen wollen die Regierungen beider Länder unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Widerstandsfähigkeit der EU nach der Europawahl im Juni erhöhen. Zuvor hatten beide bereits Teile dieser Ideen in Reden, auf einer Pressekonferenz und in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag vorgestellt. Zu den Vorschlägen zählen etwa auch die Verwirklichung einer europäischen Kapitalmarktunion und der Bankenunion und der Abbau von Bürokratie.

Scholz und Macron sichern finanzielle Ukraine Unterstützung zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben der Ukraine weitere finanzielle Unterstützung zugesagt und wollen im Juni beim Treffen der Gruppe sieben führender westlicher Industrienationen (G7) über die Nutzung von Zinserträgen aus eingefrorenen russischen Vermögen für Militärhilfe an die Ukraine reden. Macron betonte außerdem, die Ukraine sollte russische Stellungen in Russland angreifen können. Dies komme keiner Eskalation gleich.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Verbrauchervertrauen Mai 90 (Apr: 90)

Frankreich/Verbrauchervertrauen Mai PROGNOSE: 91

Schweden Apr Einzelhandelsumsatz +0,3% gg Vormonat

Schweden Apr Einzelhandelsumsatz +0,5% gg Vorjahr

Schweden Apr Einzelhandelsumsatz PROGNOSE: +0,3% gg Vormonat

Schweden Apr Einzelhandelsumsatz PROGNOSE -0,5% gg Vorjahr

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