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09:00 Uhr, 13.03.2025

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Bundestag beginnt Debatte über Schuldenbremse

Die Debatte im Deutschen Bundestag am Donnerstag dürfte nach Einschätzung von Hauke Siemssen und Erik Liem von Commerzbank Research die größte Aufmerksamkeit des Marktes auf sich ziehen. Das deutsche Parlament werde die Diskussionen über die geplante Reform der Schuldenbremse in Bezug auf Verteidigungsausgaben, den Sonderfonds für Infrastruktur und die Entlastung der Länder beginnen, so die Zinsstrategen. "Aus analytischer Sicht führt die Einbeziehung der vorgeschlagenen fiskalischen Änderungen in unser fundamentales Sovereign-Scoring-Modell zu einer spürbaren Schwächung der fundamentalen Position Deutschlands", erklären sie. Dies sei hauptsächlich auf höhere Defizite, eine höhere Schuldenquote und höhere Zinsausgaben zurückzuführen.

Fed dürfte dieses Jahr nur einmal senken

Die gedämpfte US-Inflationsrate im Februar biete zwar eine gewisse Entspannung, erklärt UOB-Ökonom Alvin Liew, doch die eigentliche Prüfung der Auswirkungen der Zölle auf die Preise stehe erst in den kommenden Monaten bevor. Die Unsicherheit über die US-Zölle und andere politische Maßnahmen hielten das Inflationsrisiko weiterhin hoch, meint der Experte. Während sich die Wareninflation im Februar gemäßigt zeigte, dürfte sie wieder anziehen, sobald Präsident Donald Trumps Zölle auf Waren aus China und anderen wichtigen Handelspartnern sowie auf Schlüsselprodukte ihre volle Wirkung entfalteten.

Nächste Fed-Zinssenkung erst im Mai oder Juni

Die nächste Zinssenkung der Federal Reserve dürfte nach Einschätzung von Paul Eitelman von Russell Investments nicht vor Mai oder Juni erfolgen, da die US-Wirtschaft solide ist. "Wir sehen die US-Wirtschaft auf einem soliden Fundament, während Haushalte, Unternehmen, Investoren und die Federal Reserve mit extremer politischer Unsicherheit konfrontiert sind", erklärt der Chief Investment Strategist für Nordamerika. Fed-Chef Jerome Powell habe deutlich gemacht, dass die Fed vor einer erneuten Zinssenkung auf mehr Klarheit warten werde, sagt Eitelman. "Das deutet auf Mai oder Juni für den nächsten Schritt nach unten hin."

Tür offen für Zinssenkung der Fed im Juni

Einer erneuten Zinssenkung durch die US-Notenbank im Juni steht nach Einschätzung von Eckhard Schulte von MainSky Asset Management nichts im Weg. "Dies gilt umso mehr, als die Fed bei ihren Zinsentscheidungen bereits stärker auf das Wachstum als auf die Inflationsdynamik achtet", erklärt Schulte. Mit einem erwarteten Rückgang des BIP-Wachstums im ersten Quartal auf etwa 1 Prozent, deutlich unter dem potenziellen Wachstum, sehe die Fed die Bestätigung, dass die Geldpolitik noch restriktiv und nicht mehr im Einklang mit der Wachstumsverlangsamung sei. "Weitere Zinssenkungen werden im zweiten Halbjahr folgen." Die Geldmärkte preisen laut LSEG-Daten die nächste Zinssenkung der Fed für Juni ein.

Fed senkt Zinsen dieses Jahr wohl nicht

Die US-Inflation hat sich im Februar zwar abgekühlt, doch die Ökonomen von Nomura gehen nicht davon aus, dass die Fed in diesem Jahr die Zinsen senken wird. Komponenten des Verbraucherpreisindex, die eine höhere Gewichtung in der Kerninflation der persönlichen Konsumausgaben (PCE) haben, seien stärker ausgefallen als von Nomura erwartet, so dass Nomura seine Prognose für die Kerninflation der PCE im Februar von zuvor 0,28 Prozent auf 0,32 Prozent monatlich angehoben habe. "Die Stärke der PCE-relevanten Komponenten des Verbraucherpreisindex stützt unsere Einschätzung, dass die Fed in diesem Jahr keine Zinssenkungen vornehmen wird", heißt es in einer Researchnote.

IfW: Europa könnte US-Hilfe für Ukraine ersetzen

Sollten die USA ihre finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine dauerhaft einstellen, könnten europäische Staaten die Lücke nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in vielen Bereichen schließen oder sogar überkompensieren. Eine neue Analyse des IfW zeigt: Mit relativ geringem zusätzlichem Aufwand wäre dies insbesondere im Finanzbereich möglich. Schwieriger wäre es demnach, amerikanische Waffen- und Munitionshilfe zu ersetzen, aber auch hier könnte Europa wichtige Bereiche abdecken. Kein Ersatz findet sich derzeit für die militärische Aufklärung der USA.

Demokraten unterstützen Finanzplan gegen Lockdown nicht

Die Demokraten im US-Senat werden den von den Republikanern durch das Repräsentantenhaus gebrachten Plan zur Abwendung eines Lockdowns an diesem Wochenende nicht unterstützen. Die Republikaner hätten "nicht genug Stimmen im Senat", sagte der demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer. Der Plan hätte eine Finanzierung der Regierungsbehörden bis September dieses Jahres sichergestellt. Schumer schlug seinerseits einen Weg vor, die Finanzierung für einen Monat zu sichern. "Ich hoffe, meine republikanischen Kollegen werden sich uns anschließen, um einen Shutdown am Freitag zu vermeiden", sagte er. Die Frist für eine Einigung läuft am Samstag um 0.01 Uhr (Ortstzeit) ab.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweden Feb Verbraucherpreise +0,6% gg Vormonat

Schweden Feb Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,6% gg Vormonat

Schweden Feb Verbraucherpreise +1,3% gg Vorjahr

Schweden Feb Verbraucherpreise PROGNOSE: +1,3% gg Vorjahr

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