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09:00 Uhr, 29.02.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Lohnanstieg in Deutschland verlangsamt sich im vierten Quartal

Der Lohnanstieg in Deutschland hat sich im vierten Quartal 2023 erneut verlangsamt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Nominallöhne um 5,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals, nachdem sie im dritten Quartal um 6,3 Prozent zugelegt hatten, und im zweiten Quartal um 6,6 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält mittelfristig Lohnanstiege von rund 3 Prozent im Durchschnitt des Euroraums für vereinbar mit ihrem Ziel von 2 Prozent Inflation. Allerdings gesteht sie zu, dass die Arbeitnehmer die in den vergangenen Jahren erlittenen Reallohnverluste wettmachen müssen.

Erwerbstätigkeit in Deutschland steigt im Januar

Im Januar waren rund 45,7 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 57.000 Personen (plus 0,1 Prozent). Nach Zuwächsen im November um 27.000 Personen und im Dezember um 28.000 entwickelte sich die Erwerbstätigkeit somit zum Jahresbeginn weiterhin positiv.

Umsatz im deutschen Einzelhandel sinkt im Januar

Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Januar wider Erwarten gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, reduzierten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,4 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht lagen die Umsätze im Januar preisbereinigt um 1,4 Prozent niedriger.

Baugenehmigungen für Wohnungen 2023 um 26,6 Prozent gesunken

Im Jahr 2023 wurde in Deutschland der Bau von 260.100 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte, waren das 26,6 Prozent oder 94.100 Wohnungen weniger als im Jahr 2022. Niedriger war die Zahl der Baugenehmigungen zuletzt im Jahr 2012 mit 241.100 Wohnungen. "Zum Rückgang der Bauvorhaben im Jahr 2023 dürften unter anderem gestiegene Kosten für Baumaterialien und verschlechterte Finanzierungsbedingungen beigetragen haben", erklärte Destatis.

Ifo-Institut: Materialengpässe in der Industrie leicht gestiegen

Die Materialknappheit in der deutschen Industrie hat nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung leicht zugenommen. Im Februar berichteten 14,6 Prozent der befragten Firmen von Engpässen, nach 12,5 Prozent im Januar, wie das Institut unter Verweis auf seine aktuelle Umfrage mitteilte. "Neben dem andauernden Konflikt im Roten Meer hat auch der Bahnstreik dazu geführt, dass in manchem Unternehmen ein Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten aufkam", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.

Morgan Stanley: EZB senkt Zinsen im Juni

Die Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinsen in der nächsten Woche unverändert lassen wird. Wie sie in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung am 6. und 7. März schreiben, dürften die neuen Stabsprojektionen zu Wachstum und Inflation im Mittelpunkt des Interesses stehen, sowie die Pressekonferenz von Präsidentin Christine Lagarde, von der sie sich Hinweise auf den Zeitpunkt einer ersten Lockerung erhoffen. "Unser Basisszenario bleibt eine Senkung um 25 Basispunkte am 24. Juni", schreiben sie.

Fed/Collins: Sollten bei Zinssenkungen "methodisch und vorsichtig" vorgehen

Nach Einschätzung der Präsidentin der Boston-Fed, Susan Collins, sollte die US-Notenbank später im Jahr zu Zinssenkungen in der Lage sein. Zugleich signalisierte sie aber, es damit nicht eilig zu haben. "Es gibt Dinge, die mich dazu veranlassen könnten, früher zu handeln, wenn der Arbeitsmarkt etwas anfälliger wäre, das würde einen Unterschied machen, wenn einige der Inflationszahlen wirklich zusammenkommen würden", sagte sie im Gespräch mit dem Wall Street Journal.

Scholz: Werde keine Bundeswehrsoldaten in die Ukraine entsenden

Nach Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über eine mögliche Entsendung westlicher Bodentruppen in die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versichert, keine Bundeswehrsoldaten in das Kriegsgebiet zu schicken. "Um es klipp und klar zu sagen: Als deutscher Bundeskanzler werde ich keine Soldaten unserer Bundeswehr in die Ukraine entsenden", erklärte Scholz am Mittwoch in einem Video im Onlinedienst X. "Das gilt. Darauf können sich unsere Soldatinnen und Soldaten verlassen", betonte der Kanzler.

Mehr als 30.000 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministerium mehr als 30.000 Palästinenser getötet worden. "Die Anzahl der Märtyrer übersteigt 30.000", erklärte die Behörde in dem von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiet. Darunter seien mindestens 79 Menschen, die in der Nacht zu Donnerstag getötet worden seien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Oberstes US-Gericht stimmt Anhörung zur Immunität von Trump zu

Der Oberste Gerichtshof der USA hat zugestimmt, den Antrag auf Immunität vor Strafverfolgung des früheren Präsidenten Donald Trump zu prüfen. Das Gericht erklärte am Mittwoch, es werde sich mit der Frage befassen, "ob und wenn ja, in welchem Umfang ein ehemaliger Präsident Immunität vor strafrechtlicher Verfolgung für ein Verhalten genießt, das angeblich mit Amtshandlungen während seiner Amtszeit zusammenhängt". Das Gericht setzte die Anhörung für den 22. April an.

US-Richterin ordnet Trumps Ausschluss von Präsidentschaftsvorwahlen in Illinois an

Ex-Präsident Donald Trump droht wegen seiner Rolle bei der Erstürmung des US-Kapitols der Ausschluss von den US-Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner in Illinois. Eine Richterin entschied am Mittwoch, dass Trump vor der Abstimmung am 19. März von den Stimmzetteln in dem Bundesstaat gestrichen werden müsse. Andernfalls würden "die für ihn abgegebenen Stimmen gestrichen", erklärte Richterin Tracie Porter. Um eine Berufung zu ermöglichen, setzte sie ihre Entscheidung bis Freitag aus.

Blinken kündigt für März Besuch in Südkorea zu Demokratie-Gipfel an

US-Außenminister Antony Blinken hat für März seine Teilnahme an einem von den USA initiierten Demokratie-Gipfel in Südkorea angekündigt. Bei einem Besuch seines südkoreanischen Kollegen Cho Tae-yul in Washington sagte Blinken am Mittwoch, der Gipfel liege US-Präsident Joe Biden "sehr am Herzen". Washington sei dankbar, dass Seoul "die Fackel des Gipfels für Demokratie übernommen" habe. Er freue sich darauf, "daran teilzunehmen".

Republikaner Mitch McConnell gibt Posten im US-Senat auf

Der Fraktionschef der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, gibt im November seinen Posten auf. Diese Amtszeit werde seine letzte als Chef der Republikaner sein, sagte der 82-Jährige am Mittwoch in einer Rede vor dem Kongress. Die überraschende Ankündigung wurde von Abgeordneten beider Parteien mit stehenden Ovationen im Plenarsaal gewürdigt.

Präsident Marcos: Philippinen werden in Seestreit mit China "nicht nachgeben"

Vor dem Hintergrund des Streit um Seegebiete im Südchinesischen Meer hat der philippinische Präsident Ferdinand Marcos bei einem Besuch in Australien Unnachgiebigkeit demonstriert. Er werde "nicht zulassen, dass irgendeine ausländische Macht versucht, auch nur einen Quadratzentimeter unseres Hoheitsgebiets zu erobern", sagte Marcos am Donnerstag in einer Rede vor dem australischen Parlament in Canberra. Sein Land werde bei Seestreitigkeiten mit Ländern wie China "nicht nachgeben".

+++ Konjunkturdaten +++

Japan/Einzelhandelsumsatz Jan +2,3% gg Vorjahr

Japan/Einzelhandelsumsatz Supermärkte Jan +3,3% gg Vj

Japan/Industrieproduktion Jan -7,5% (PROG: -7,3%) gg Vm

DJG/DJN/AFP/apo

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