ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche HVPI-Inflation sinkt im November auf 2,3 Prozent
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im November deutlich nachgelassen, was vor allem an rückläufigen Energiepreisen lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 2,3 (Vormonat: 3,0) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 29. November. Gegenüber dem Vormonat fiel der HVPI um 0,7 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden.
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex steigt im November um 1,3 Prozent
Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im November kalender- und saisonbereinigt um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Minus von 3,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gibt frühe Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie.
Japans Wirtschaft im dritten Quartal schneller als erwartet geschrumpft
Die japanische Wirtschaft ist im Zeitraum von Juli bis September nach revidierten Daten schneller zurückgegangen als in einer ersten Veröffentlichung Mitte November geschätzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) reduzierte sich auf annualisierter Basis um 2,9 Prozent. Die vorläufige Schätzung hatte bei einem Minus von 2,1 Prozent gelegen. Die revidierten Daten zeigen zudem, dass die privaten Ausgaben um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gefallen sind. In den vorläufigen Zahlen war von einer stabilen Entwicklung ausgegangen worden.
Vertrauen in Scholz sinkt auf Rekordtief
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) genießt einer neuen Umfrage des ARD-Deutschlandtrends zufolge derzeit so wenig Vertrauen bei den Deutschen wie kein Bundeskanzler seit 1997. Wie aus der Umfrage für die ARD hervorgeht, sind nur noch 20 Prozent der Wahlberechtigten mit Scholz' Arbeit zufrieden. Dies ist den Angaben zufolge der niedrigste Wert für einen Regierungschef in dem seit 26 Jahren erhobenen Deutschlandtrend.
Linnemann: Scholz sollte Vertrauensfrage stellen
Wegen der Haushaltskrise hat CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgerufen, im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen. "Ich glaube, es wäre besser, dass der Bundeskanzler die Vertrauensfrage stellt im Deutschen Bundestag", sagte Linnemann in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Und wenn er die gewinnt, dann müssen die einen Plan machen für die nächsten zwei Jahre und können gerne einen Neuanfang machen. So wie jetzt darf es nicht weitergehen."
IG Metall: Auch dritte Tarifrunde in der Stahlindustrie gescheitert
In den separat geführten Tarifverhandlungen für die nordwestdeutsche und die ostdeutsche Stahlindustrie ist nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall auch die dritte Gesprächsrunde gescheitert. Wie die Gewerkschaft am Donnerstagabend mitteilte, hätten sich die Parteien aber auf eine Fortsetzung der Gespräche in der kommenden Woche geeinigt. Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführer für die ostdeutsche Stahlindustrie, kündigte weitere Warnstreiks an.
Länder-Tarifrunde soll Freitag fortgesetzt werden
Die Tarifverhandlungen für die 1,1 Millionen Tarifbeschäftigten der Länder außer Hessen sollen am Freitagvormittag in Potsdam fortgesetzt werden. Am Donnerstagabend vertagten die Tarifparteien ihre Verhandlungen zunächst ohne greifbare Ergebnisse. Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern 10,5 Prozent mehr Geld, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichspauschale.
EU-Einigung auf neue Energievorgaben für Gebäude - keine Sanierungspflicht
Das EU-Parlament und der Rat der Mitgliedstaaten haben sich auf neue Energievorgaben im Gebäudesektor geeinigt. Vertreter der beiden Institutionen vereinbarten am Donnerstagabend eine Reform der sogenannten Gebäuderichtlinie. Eine Sanierungspflicht für Hausbesitzer, wie sie ursprünglich im Vorschlag der EU-Kommission vorgesehen war, soll es demnach nicht geben.
Defizitregeln: EU vertagt Beschluss - Frankreich zuversichtlich
Die EU-Finanzminister haben ihre Beratungen über neue Defizit- und Schuldenregeln vertagt. "Die Grundsteine für eine Einigung sind gelegt", erklärte ein EU-Diplomat in der Nacht zu Freitag in Brüssel unter Verweis auf den spanischen Ratsvorsitz. Nun wollten die Mitgliedsländer den Kompromissvorschlag noch juristisch prüfen. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire äußerte sich zuversichtlich über eine Einigung "vor Jahresende".
Brasiliens Präsident hofft auf Abschluss von Mercosur-Abkommen in der Zukunft
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat erneut Anstrengungen zum Abschluss des Mercosur-Abkommens zwischen der EU und südamerikanischen Ländern angemahnt. Bei einem Mercosur-Gipfel in Rio de Janeiro sagte Lula, nichts sei "unmöglich". Seit 23 Jahren werde über das Handelsabkommen mit der EU verhandelt - "aber wir müssen es weiter versuchen".
Kanada kündigt Obergrenze für CO2-Ausstoß der Öl- und Gasindustrie an
Kanada hat angekündigt, die CO2-Emissionen seines Öl- und Erdgassektors reduzieren zu wollen. Der viertgrößte Öl- und Erdgasproduzent der Welt stellte seinen Plan vor, die Emissionen bis 2030 um 35 bis 38 Prozent unter das Niveau von 2019 zu senken. Unternehmen dürfen zu diesem Zweck mit Emissionszertifikaten handeln. Umweltminister Steven Guilbeault nannte die Pläne am Rande der UN-Klimakonferenz in Dubai "ehrgeizig, aber durchführbar".
Biden-Sohn Hunter auch wegen Steuerbetrugs angeklagt
Der Sohn von US-Präsident Joe Biden, Hunter, ist jetzt auch wegen Steuerbetrugs angeklagt worden. Wie aus der in Los Angeles eingereichten Anklageschrift von Sonderermittler David Weiss hervorgeht, wird dem 53-Jährigen in neun Anklagepunkten unter anderem vorgeworfen, über mehrere Jahre Bundessteuern hinterzogen zu haben. Hunter Biden war bereits Mitte September wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt worden - und wird zunehmend zur Belastung für den Wahlkampf seines Vaters.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Ausgaben privater Haushalte Okt -2,5% (PROGNOSE: -3,0%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Okt -3,2% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Okt 71,3%
Japan/Konsumneigung Okt +1,3 Pkt gg Vorjahr
Japan/Leistungsbilanz Okt nsb Überschuss 2,582 Bill JPY (PROG: Überschuss 1,892 Bill JPY)
US/Verbraucherkredite Okt plus 5,2 Mrd USD
US/Verbraucherkredite Sep revidiert plus 12,2 Mrd USD (vorl: plus 9,0 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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