ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fed senkt Leitzins und kauft Staatsanleihen
Die US-Notenbank lockert wie erwartet ihre Geldpolitik und nimmt den Ankauf von Staatsanleihen wieder auf. Sie zeigt aber wenig Neigung zu einer baldigen weiteren Zinssenkung. Wie sie am Abend mitteilte, beschloss der Offenmarktausschuss (FOMC), die Spanne für den Fed-Funds-Zielsatz um 25 Basispunkte auf 3,50 bis 3,75 Prozent zu senken. Das ist das niedrigste Niveau seit drei Jahren. Für die Lockerung stimmten neun FOMC-Mitglieder, für einen unveränderten Leitzins zwei. Fed-Gouverneur Stephen Miran votierte für einen größeren Zinsschritt von 50 Basispunkten. Es war das erste Mal seit sechs Jahren, dass drei Vertreter mit abweichender Meinung stimmten.
Trump bezeichnet Zinssenkung als zu gering und kritisiert Fed-Chef Powell
Für US-Präsident Donald Trump ist die US-Notenbank mit ihrer Zinssenkung nicht weit genug gegangen. Bei einer Veranstaltung im Weißen Haus am Mittwochnachmittag sagte Trump, die Zinssenkung um einen Viertelpunkt sei "eine ziemlich kleine Zahl, die man hätte verdoppeln können - mindestens verdoppeln." Er wiederholte auch seine langjährige Kritik an Fed-Chef Jerome Powell.
Fed erhöht Latte für weitere Zinssenkungen
Die US-Notenbank hat den Leitzins wie erwartet um weitere 25 Basispunkte auf nun 3,50 bis 3,75 Prozent gesenkt, gleichzeitig aber signalisiert, dass die Hürden für künftige Zinsschritte deutlich höher liegen. Da das aktuelle Zinsniveau laut Fed-Chef Jerome Powell bereits als weitgehend "neutral" angesehen wird und die Wirtschaft nicht mehr aktiv bremst, habe sich die Dringlichkeit weiterer Lockerungen verringert, erklärte Commerzbank-Ökonom Christoph Balz in einer Analyse. Dies spiegele sich auch in der wachsenden Uneinigkeit innerhalb des geldpolitischen Gremiums wider, wo es zuletzt drei Gegenstimmen gab. Das deute auf eine voraussichtliche Zinspause bei der nächsten Sitzung hin.
Fed dürfte Zinspause einlegen
LBBW-Volkswirt Elmar Völker rechnet damit, dass die Fed nach der jüngsten Zinssenkung eine Pause einlegen wird. "Wir rechnen nicht vor dem Frühsommer 2026, wenn der Fed-Vorsitz wechselt, mit einer weiteren Zinsanpassung. Insgesamt erwarten wir für das Jahr 2026, im Einklang mit dem aktuellen Fed-Konsens, lediglich einen Zinssenkungsschritt um 25 Basispunkte", schreibt er in einem Kommentar. Völker begründet seine Einschätzung unter anderem mit den Inflationsrisiken und "moderaten Veränderungen an der Wortwahl der Fed zu möglichen weiteren Zinsschritten", die eine Präferenz für eine Zinspause zu Beginn des kommenden Jahres erkennen ließen.
Fed senkt Leitzins bis Spätsommer auf 2,75 bis 3,00 Prozent
Der Zinskurs der US-Notenbank wird nach Aussage von Bastian Hepperle, Volkswirt bei Hauck Aufhäuser Lampe vorerst schwer absehbar bleiben. In einem Kommentar zur jüngsten Zinssenkung schreibt er: "Der Nebel über dem Leitzinspfad 2026 wird sich nicht so schnell lichten. In dieser Situation wird die Fed wohl eher vorsichtig als forsch vorangehen. Bis zum Spätsommer dürfte die Leitzinsspanne aber dennoch auf 2,75 bis 3,00 Prozent gesenkt werden." Ein tieferes Leitzinsniveau ist aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wohl nicht erforderlich und würde einen zunehmenden Politikeinfluss widerspiegeln.
Wachstumaussichten verhindern mehr Fed-Zinssenkungen
Die Prognosen der FOMC-Mitglieder sehen für 2026 lediglich eine weitere Zinssenkung vor. Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, liegt das am robusten Wachstumsausblick. "Für das kommende Jahr sehen die Fed-Projektionen ein Wachstum von 2,3 Prozent vor, im September waren es noch 1,8 Prozent", schreibt er in einem Kommentar. Er nimmt an, dass es während der im Juni endenden Amtszeit von Jerome Powell noch eine Zinssenkung geben wird.
Brasilians Zentralbank belässt Leitzins bei 15,00 Prozent
Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet auf einem hohen Niveau belassen und ihren hawkischen Ausblick beibehalten, da die Inflation weiterhin über dem Zielwert liegt. Der geldpolitische Ausschuss der Notenbank, bekannt als Copom, behielt den Selic-Zinssatz zum vierten Mal in Folge bei 15,00 Prozent - einem der höchsten Niveaus weltweit - und gab keinen Hinweis darauf, dass eine Senkung in naher Zukunft zu erwarten ist.
Trump verlangt im Warner-Übernahmepoker den Verkauf von CNN
US-Präsident Donald Trump hat im Übernahmepoker um Warner Bros. Discovery den Verkauf des Nachrichtensenders CNN gefordert. Trump sagte vor Journalisten im Weißen Haus, dass sich die Eigentumsverhältnisse bei CNN ändern sollten, unabhängig davon, welches Unternehmen Warner kauft, und dass es unbedingt erforderlich sei, dass CNN verkauft werde.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Nov Verbraucherpreise -0,4% gg Vormonat
Schweden Nov Verbraucherpreise +0,3% gg Vorjahr
Schweden Nov Verbraucherpreise PROGNOSE: -0,4% gg Vormonat
Schweden Nov Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,3% gg Vorjahr
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