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09:00 Uhr, 06.12.2023

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Auftragseingang sinkt im Oktober stärker als erwartet

Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Oktober stärker als erwartet zurückgegangen, was an einer ausgeprägten Schwäche der Auslandsnachfrage lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 3,7 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 7,3 (September: 3,8) unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um nur 0,5 Prozent prognostiziert.

VP Bank: Deutsche Orders auf zweitem Blick besser

Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, findet den Rückgang der deutschen Auftragseingänge im Oktober (minus 3,7 Prozent) auf den zweiten Blick weniger schlimm als auf den ersten. "Rechnet man die Großaufträge heraus, zeigt der Auftragseingang ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat an", schreibt Gitzel in einem Kommentar. Berücksichtigte man dann noch, dass die Auftragseingänge des Vormonats von 0,2 auf 0,7 Prozent nach oben revidiert worden seien, sehe das Zahlenwerk wesentlich besser aus.

Commerzbank: Deutsche Auftragseingänge tendieren seitwärts

Der Auftragseingang der deutschen Industrie bewegt sich unter Herausrechnung von Großaufträgen nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen auf niedrigem Niveau seitwärts. "Bisher haben viele Unternehmen die geringeren Auftragseingänge dadurch ausgeglichen, dass sie ihre Auftragsbestände abgearbeitet haben. Auf Dauer werden sie aber nicht darum herumkommen, ihre Produktion herunterzufahren, was für ein weiteres Schrumpfen der deutschen Wirtschaft im Winterhalbjahr spricht", schreibt Solveen in einem Kommentar.

Deutscher Industrieumsatz sinkt im Oktober um 0,5 Prozent

Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Oktober gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ging der Umsatz gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zurück. Der für September gemeldete monatliche Rückgang um 1,6 Prozent wurde auf 1,4 Prozent revidiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Umsatz im August kalenderbereinigt um 2,1 Prozent niedriger.

Ifo: Geschäftsklima in der deutschen Chemie verbessert sich leicht

Die Stimmung in der chemischen Industrie hat sich laut einer Umfrage des Ifo-Instituts im November leicht verbessert, die Unternehmen bleiben aber insgesamt unzufrieden. Das Geschäftsklima stieg in der Branche auf minus 12,8 Punkte nach minus 14,7 im Oktober. "Die langersehnten Maßnahmen des Energiepakets haben die Hoffnungen der Chemischen Industrie offensichtlich nicht erfüllt", sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.

BoJ-Vize hält sanften Ausstieg aus Lockerung für möglich

Die Bank of Japan (BoJ) kann nach Ansicht von Vizegouverneur Ryozo Himino einen reibungslosen Ausstieg aus der geldpolitischen Lockerung vollziehen, sobald eine nachhaltige Inflation von 2 Prozent erreicht ist, aber sie muss die Geldpolitik vorerst locker halten. "Die Bank of Japan sollte die Entwicklung der Löhne und Preise sorgfältig beobachten, den Zeitpunkt des Ausstiegs beurteilen und ihren Prozess gestalten", sagte Himino.

Linksfraktion im Bundestag hört auf zu existieren

Mehr als 18 Jahre nach ihrer Gründung hat die Linksfraktion im Bundestag zu existieren aufgehört. Mit Beginn des Mittwochs wurde der von der Bundestagsfraktion gefasste Beschluss zur Selbstauflösung wirksam, wie ein Sprecher der bisherigen Fraktion in Berlin mitteilte. Auslöser war die Abspaltung von Sahra Wagenknecht und neun weiteren Bundestagsabgeordneten von der Linksfraktion. Sie wollen Anfang kommenden Jahres eine neue Partei gründen. Die bisherige Fraktion geht nun in die Liquidation.

Trump irritiert mit Aussagen über Diktatur im Falle eines Wahlsiegs

Weniger als ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl ist in den USA eine Debatte über die Gefahr einer Diktatur im Falle eines Wahlsiegs des Rechtspopulisten Donald Trump entbrannt. Während demokratische Politiker eindringlich vor einer Rückkehr des Ex-Präsidenten ins Weiße Haus warnten, äußerte sich Trump selbst nun zweideutig zu den Vorwürfen. Bei einer im Fernsehen übertragenen Diskussionsveranstaltung sagte der 77-Jährige mit Blick auf Befürchtungen, er werde nach einem möglichen Wahlsieg im November zum "Diktator" werden: "Nein, nein, nein - außer am ersten Tag".

Biden begründet Kandidatur für US-Wahl 2024 mit Bewerbung von Widersacher Trump

US-Präsident Joe Biden hat eingeräumt, dass seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 auch mit der Bewerbung seines republikanischen Widersachers Donald Trump zusammenhängt. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt kandidieren würde, wenn Trump nicht kandidieren würde", sagte der 81-Jährige bei einer Veranstaltung für Wahlkampfspenden in Weston im US-Bundesstaat Massachusetts. "Wir dürfen ihn nicht gewinnen lassen", betonte Biden.

Venezuelas Präsident will Region in Guyana zu venezolanischer Provinz erklären

Nach einem umstrittenen Referendum über die Grenze zu Guyana hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro angekündigt, das dem südamerikanischen Nachbarland unterstehende ölreiche Gebiet Essequibo per Gesetz zu einer venezolanischen Provinz erklären zu wollen. Bei einer Kabinettssitzung schlug er vor, der Nationalversammlung einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen. Zudem wies Maduro den staatlichen Ölkonzern an, "sofort" Lizenzen für die Förderung Erdöl und Gas sowie den Bergbau in Essequibo zu vergeben.

+++ Konjunkturdaten +++

Australien/BIP 3Q +0,2% (PROG: +0,3%) gg Vorquartal

Australien/BIP 3Q +2,1% (PROG: +1,7%) gg Vorjahr

DJG/DJN/AFP/apo

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