Nachricht
09:00 Uhr, 22.11.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Destatis revidiert deutschen BIP-Zuwachs im 3Q auf 0,1 Prozent

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist im dritten Quartal 2024 etwas schwächer als bisher angenommen gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent auf Quartalssicht und lag um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten erwartet, dass die Statistiker die in erster Veröffentlichung genannten Raten von plus 0,2 und minus 0,2 Prozent bestätigen würden.

Deutsche Exporte in Drittstaaten fallen im Oktober kräftig

Die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im Oktober kräftig gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis eines Frühindikators mitteilte, fielen die Ausfuhren in sogenannte Drittstaaten gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 6,9 Prozent auf 55,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 6,5 Prozent niedriger.

Japans Inflation im Oktober verlangsamt - Kernrate steigt

Die Verbraucherpreise in Japan sind im Oktober mit einem langsameren Tempo gestiegen als zuvor. Die Inflation betrug 2,3 Prozent nach 2,5 Prozent im September, wie aus Daten der Regierung hervorgeht. Bereinigt um frische Lebensmittel und Energie sind die Kern-Verbraucherpreise ebenfalls um 2,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum gestiegen nach 2,1 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten in der Kernrate mit 2,2 Prozent gerechnet.

Goolsbee sieht "kritischen Moment" für die Geldpolitik

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Austan Goolsbee, sprach am Donnerstag von einem "kritischen Moment" für die Geldpolitik, da sich die US-Wirtschaft gegen Ende des Jahres an einem Wendepunkt befinde. Die Verwerfungen der Covid-19-Pandemie und die anschließende wirtschaftliche Erholung verblassen. Für Goolsbee bedeutet das weitere Zinssenkungen - aber möglicherweise in einem langsameren Tempo, als es die US-Notenbank in diesem Herbst vorgelegt hat.

SPD will Scholz am Montag zum Kandidaten küren und ruft nach Geschlossenheit

Die SPD will Olaf Scholz am Montag offiziell zum Kanzlerkandidaten ernennen. Nach dem Rückzug von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius appelliert die Partei nun zur Geschlossenheit. In Umfragen verlieren Scholz und die SPD weiter an Zustimmung. "Wir werden jetzt sehr schnell in den Gremien, Montag im Parteivorstand, dann auch Klarheit schaffen: Wir wollen mit Olaf Scholz in die nächste Wahlauseinandersetzung gehen", sagte SPD-Chef Lars Klingbeil am Donnerstagabend nach den digitalen Beratungen des Parteivorstands. "Jetzt geht es um Geschlossenheit und den gemeinsamen Weg und es geht darum, dass wir uns gemeinsam als SPD aus dieser Situation herauskämpfen."

Boris Pistorius steht für SPD-Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) steht für eine Kanzlerkandidatur der SPD nicht zur Verfügung. Das teilte Pistorius in einem Video auf dem Whatsapp-Kanal der Partei mit. "Das ist meine souveräne, meine persönliche und ganz eigene Entscheidung", sagte Pistorius in dem Video. "Wir haben mit Olaf Scholz einen hervorragenden Bundeskanzler", sagte er. "Er hat eine schon für normale Zeiten schwierig zu führende Koalition aus drei Parteien durch die vielleicht größte Krise der letzten Jahrzehnte geführt." Scholz habe dafür gesorgt, dass Deutschland wieder ein verlässlicherer und stärkerer Nato-Bündnispartner sei.

Union: Scholz "katastrophal beschädigt" in K-Frage

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (CDU), sieht mangelnde Unterstützung in der SPD für Bundeskanzler Olaf Scholz. In der Diskussion um seine erneute Kanzlerkandidatur hätten große Teile der Partei und der Fraktion Scholz nicht weiter folgen wollen und ihm keinen Wahlsieg mehr zugetraut. "In der SPD ist in den letzten Tagen ein brutaler Machtkampf ausgefochten worden, aus dem Olaf Scholz zwar als Sieger und doch katastrophal beschädigt hervorgeht", sagte er dem Tagesspiegel.

Trump erwägt Warsh als Finanzminister und später Fed-Chef - Kreise

Donald Trump will offenbar Kevin Warsh zum Finanzminister machen. Perspektivisch könnte dieser später Chef der US-Notenbank Federal Reserve werden, wenn die Amtszeit von Jerome Powell 2026 endet, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Dieses mögliche Arrangement habe der künftige Präsident mit Warsh am Mittwoch in Mar-a-Lago besprochen. Warsh ist nun einer der Favoriten für das Finanzministerium, doch Stand Donnerstagabend hat Trump noch nicht beschlossen, wenn er auf diesen wichtigen hievt.

Trump nominiert Pam Bondi als Justizministerin nach Gaetz' Rückzug

Nach dem Rückzug von Matt Gaetz als Kandidat für das US-Justizministerium hat Donald Trump eine neue Wahl getroffen. Die frühere Generalbundesanwältin von Florida, Pam Bondi, soll das Justizministerium führen, wie der künftige Präsident auf seiner Plattform Truth Social mitteilte. Gaetz hatte wegen Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens zurückgezogen. "Pam wird das Justizministerium wieder auf seinen eigentlichen Zweck ausrichten: die Verbrechensbekämpfung und die Wiederherstellung der Sicherheit in Amerika", schrieb Trump.

SEC-Chair Gensler will am Tag der Trump-Amtseinführung zurücktreten

Der Chair der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, Gary Gensler, hat angekündigt, dass er zurücktreten wird - allerdings erst am Tag der Amtseinführung von Donald Trump als Präsident. In einer Mitteilung vom Donnerstagnachmittag sagte Gensler, er werde am 20. Januar 2025 mittags zurücktreten. "Die Securities and Exchange Commission ist eine bemerkenswerte Behörde", sagte Gensler. "Es war mir eine große Ehre, mit ihr im Namen des amerikanischen Durchschnittsbürgers zu arbeiten und sicherzustellen, dass unsere Kapitalmärkte die besten der Welt bleiben."

Kanada könnte wegen Investitionen Chinas in Mexiko Optionen prüfen

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat erklärt, dass sein Land in seinen Handelsbeziehungen mit Mexiko möglicherweise andere Optionen verfolgen müsse, wenn die mexikanische Regierung Bedenken gegenüber chinesische Investitionen nicht ausräumen könne. Trudeau sagte, er ziehe es vor, dass Mexiko Teil des Handelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada (USMCA) bleibe, wenn das Abkommen 2026 von den US-Politikern überprüft werde. Der designierte Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf erklärt, dass er Änderungen an dem Abkommen anstrebe, das während seiner ersten Amtszeit neu ausgehandelt wurde.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/GfK-Verbrauchervertrauen Nov -18 (Okt: -21)

GB/GfK-Verbrauchervertrauen Nov PROGNOSE: -19

GB/Einzelhandelsumsatz Okt -0,7% gg Vm; +2,4% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz Okt PROG: +0,2% gg Vm; +3,5% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Okt -0,9% gg Vm; +2,0% gg Vj

Singapur BIP 3Q rev. bereinigt +3,2% gg Vorquartal (vorläufig +2,1%)

Singapur BIP 3Q rev. +5,4% gg Vorjahr (vorläufig +4,1%)

Malaysia Verbraucherpreise Okt +1,9% (PROG: +1,9%) gg Vorjahr

Malaysia Verbraucherpreise Okt +0,2% gg Vormonat

DJG/DJN/apo

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.