Nagel fordert Kompromissbereitschaft bei EU-Einlagesicherung
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Von Hans Bentzien
DOW JONES--EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat die EU-Mitgliedsländer aufgefordert, durch Kompromissbereitschaft bei umstrittenen Themen eine Vollendung der Bankenunion zu ermöglichen. "Die Finanzmärkte sind weiter fragmentiert, und das nicht zuletzt deshalb, weil die Mitgliedsländer zögern, ihre nationalen Interessen der gemeinsamen Sache unterzuordnen", sagte er beim European Banking Congress in Frankfurt. Diese Haltung müsse überwunden werden. Nagel verwies darauf, dass die Bankenunion nun schon zehn Jahre lang bestehe, aber weiterhin weder eine gemeinsame Einlagensicherung noch eine Lösung für die zu enge Verbindung zwischen Staaten und Banken existiere. "Es braucht die Bereitschaft zu einem Kompromiss", sagte er.
Nagel plädiert zudem für eine umsichtige Reaktion der Europäer auf mögliche höhere US-Einfuhrzölle. "Europa sollte angemessen und klug reagieren. Wir sollten uns klarmachen, dass ein regelbasiertes, multilaterales Außenhandelssystem und Außenhandelsabkommen allen nutzen", sagte er. Europas Ziel müsse es sein, seine wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu verbessern, ohne die Vorteile von Globalisierung und Freihandel zu opfern.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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